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0958 - Die Gruft des Beschützers

Titel: 0958 - Die Gruft des Beschützers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mußte er anerkennen, daß es sich um ein gesteuertes Objekt handelte, das dem Sog der Schwerkraft zu widerstehen vermochte. Es kam ihm in den Sinn, daß es sich womöglich um eine Geheimwaffe des Gegners handelte.
     
    9.
     
    Sie standen am Beginn des Spaltes, und Perry wies den unebenen, steilen Pfad hinab.
    „Dort hinunter", sagte er, „sind, die Gefangenen eingerechnet, acht bis neun Valugi verschwunden. Warum, glaubst du, sind sie noch nicht wiederaufgetaucht?"
    „Am Rand des Kessels, den du mir beschriebst, hat man sie mit Fahrzeugen abgeholt", antwortete BurnettoKup, an den die Frage gerichtet war.
    „Das mag auf die zutreffen, die vor uns geflohen sind. Aber nicht auf die vier Gefangenen. Es sei denn, die Valugi unterhalten einen Taxi-Dienst, der regelmäßig am Ende, des Spaltes anlegt."
    „Du meinst, daß es dort unten einen Ausweg gibt?"
    „Ich bin sicher. Dieser Felsspalt wirkt harmlos und natürlich, aber er gehört durchaus zu dem Netz subplanetarischer Verkehrswege, das die Valugi angelegt haben."
    Ein Trupp aus zehn Terranern und Loowern drang in den Spalt hinein vor. Die Felswände wurden abgeleuchtet, 1 ießen jedoch nirgendwo ein Zeichen der Bearbeitung erkennen. Auch nach Spuren der geflohenen Valugi wurde gesucht, ebenfalls ohne Erfolg.
    Die Suchmannschaft gelangte schließlich ans Ende des Spaltes, wo Loower und Terraner in gleicher Weise die ehrfurchtgebietende Szenerie des mächtigen Felsenkessels bewunderten. Perry winkte den Ilt zu sich.
    „Ich möchte, daß du dich ein wenig umsiehst, Kleiner."
    Gucky nickte.
    „Es wird gut sein, wenn ich mich ein paar Meter weit zurückziehe", meinte er. „Man muß den Loowern nicht unnötig auf die Nase binden, mit welchen Mitteln ich operiere."
    Während Terraner und Loower in die Weite des Kessels hinausstarrten und andere, auf dem Bauch liegend, seine Tiefe zu ergründen versuchten, ging der Ilt ein paar Schritte weit abseits und lehnte sich wie einer, der vor lauter Langweile nichts Besseres zu tun findet, gegen den Fels. Er hatte die Augen geschlossen, um sich besser konzentrieren zu können. Die Aufgabe, die Perry ihm gestellt hatte, war nicht leicht. Er hatte sich per Teleportation an einen Ort zu begeben, den er nicht kannte, ja, von dem er nicht einmal mit Sicherheit wußte, ob er überhaupt vorhanden war. Die Gefahr eines Fehlsprungs, der inmitten des Gesteins endete, bestand nicht. Dieselbe Güte der Natur, die den Ilt mit der ungewöhnlichen Begabung der Teleportation ausgestattet hatte, sorgte auch dafür, daß durch die Anwendung der Gabe keine Naturgesetze verletzt wurden, in diesem Fall das Gesetz: Wo sich ein Körper befindet, da kann sich zur selben Zeit kein anderer befinden. Der Versuch, an einen Ort zu springen, der von solider Materie erfüllt war, wäre vom PSI-Sektor in Guckys Gehirn nicht honoriert worden.
    Perry überließ den Mausbiber sich selbst. Als er kurze Zeit später sich wieder nach ihm umsah, war Gucky verschwunden.
    Burnetto-Kup kehrte vom Rand des Kessels zurück.
    „Eine äußerst ungewöhnliche Welt", sagte er. „Ich frage mich, ob die schwankende Schwerkraft dieses Planeten damit zusammenhängt, daß es in seinem Innern so große Hohlräume gibt."
    „Dieselbe Frage hat sich mancher schon gestellt. Man denkt sich eine Hohlwelt, die zum Teil von lockeren Gesteinsmassen erfüllt ist. Unter normaIen Umständen wird das Gestein, zum BeispieI von der Zentrifugalkraft, an Ort und Stelle gehalten. Mitunter jedoch kommt es zu Störungen, und dann schwappen Billionen von Tonnen losen Gesteins im Innern des Planeten hin und her. Damit ließen sich einige der Phänomene erklären, die wir hier beobachtet haben, aber längst nicht alle. Vor allen Dingen die Amplitude der Schwerkraftschwankungen läßt sich mit diesem Modell nicht belegen. Ich nehme vielmehr an, daß das Zentralgestirn dieses Systems eine energetische Anomalie aufweist und damit für die merkwürdigen Verhältnisse hier verantwortlich ist."
    Es wäre vermutlich an Ort und Stelle zu einer hochgelehrten Diskussion gekommen, wenn sich nicht etwas ereignet hätte, das dem Loower einfach den Atem verschlug.
    Unmittelbar neben ihm verschwand plötzlich ein Stück der Felswand. Es bildete sich eine hohe, schmale Öffnung, durch die helles Licht drang. Unter der Öffnung stand Gucky, der Ilt. Mit bescheidener Geste sagte er: „Ich glaube, ich hab’s gefunden."
     
    *
     
    Die Öffnung bildete den Abschluß eines Stollens mit behauenen Wänden, der in

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