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0958 - Die Gruft des Beschützers

Titel: 0958 - Die Gruft des Beschützers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Stolleneingang befehligte. Dort war alles ruhig. Die Valugi hatten sich nicht wieder sehen lassen.
    Ennea Gheet saß neben Perry auf dem Absatz einer Serpentine, den Rükken gegen die geglättete Wand des Stollens gelehnt.
    „Hört sich ermutigend an, nicht wahr?" sagte sie, nachdem er das Gespräch mit Mentro Kosum beendet hatte.
    „Nicht unbedingt. Wenn die Valugi uns dort, wo wir herkommen, in Ruhe lassen, dann heißt das, daß sie uns dort, wo wir hinwollen, auflauern."
    „Es sei denn, sie wollen sich überhaupt nicht mit uns einlassen", gähnte Ennea.
    Darauf wollte Perry erwidern, daß er eine solche Entwicklung nicht für wahrscheinlich halte. Aber als er hinsah, war Ennea bereits eingeschlafen.
     
    *
     
    Die kurze Ruhepause hatte jedermann gutgetan. Guten Mutes nahm man den Weitermarsch auf. Oben am Stolleneingang herrschte weiterhin Ruhe. Der Stollen selbst verlor auch jetzt nichts von seiner Eintönigkeit: einhundertundzwanzig Meter bergab, rechts um die Kehre, weitere einhundertundzwanzig Meter bergab. Jedesmal, wenn es um eine Kehre ging, drückte Perry auf den Zählknopf des kleinen Rechners, der mit seinem Chronometer ein kleines Metallplastikgehäuse teilte, das er am linken Handgelenk trug. Sie hatten inzwischen 152 Serpentinen hinter sich gelassen und somit mehr als achtzehn Kilometer zurückgelegt, und noch immer war das Ende des Stollens nicht in Sicht. Das ständige Bergabgehen stauchte die Beinmuskeln und ließ sie schmerzhaft anschwellen. Mitunter stahlen sich Perrys Gedanken träumend beiseite und gaukelten ihm die Vision von einer gepolsterten Liege vor, auf der er sich ausstrecken und den schmerzenden Gliedern Ruhe gönnen konnte.
    Plötzlich tauchte der Ilt vor ihm auf. Augenblicke zuvor hatte er sich noch mitten in der Menge befunden.
    „Nicht mehr lange", sagte er. „Noch zwei Serpentinen, und es gibt ein wenig Abwechslung."
    Er hatte nicht zuviel versprochen. Der Boden des Stollens wurde mit einemmal eben. Die Wände traten auseinander. Vor den Wanderern lag eine weite, mächtige Felsenhalle, deren Wände aus natürlich gewachsenem Gestein bestanden. Lediglich der Boden war geglättet. Aber in den Fels der Decke, die mehr als dreißig Meter über ihnen hing, waren Leuchtplatten eingelassen, die die in diesen Tiefen übliche Helligkeit verbreiteten.
    Die Halle war unregelmäßig geformt. Die Entfernung bis zum gegenüberliegenden Ende betrug zweihundert Meter. Perry gewahrte die halbdunkle Öffnung eines Stollenmunds. Er trug dem Ilt auf, sich dort umzusehen. Gucky kehrte nach kurzer Zeit zurück und berichtete, daß der Gang am anderen Ende der Halle waagerecht bis zum Rand des Felsenkessels führte und daß es dort ein aus dem Felsen ausgespartes Plateau gebe, das so aussah, als würde es als Start- und Landeplatz für Gleitfahrzeuge benützt.
    Inzwischen hatte einer der Loower eine Beobachtung gemacht, die Burnetto-Kup alsbald an Perry weiterreichte. Es gab auf dem glatten Boden der Halle mehrere streifenförmige Flächen, auf denen der Fels merkwürdig gebleicht erschien. In Burnetto-Kups Begleitung nahm Perry einen dieser Streifen in Augenschein. Er kam von der Wand der Halle her und führte leicht gekrümmt auf den Stollen am anderen Ende zu. Die Ausmaße des Stollens hatte der Ilt mit acht Metern Weite und sechs Metern Höhe angegeen.
    „Woran denkst du?" fragte Perry den Loower.
    „Ich denke an ein Feldtriebwerk, das auf die umgebende Luft einwirkt und Ozon erzeugt. Und an Ozon, das den Felsen ausbleicht."
    „Du denkst nicht anders als ich", antwortete Perry.
    Er rief Gucky herbei, und wenige Augenblicke später hatten sie den hinter der Wand der Halle verborgenen Fahrzeughangar gefunden.
     
    *
     
    Der Raum hatte ein Ausmaß von fünfzehn mal zwanzig Metern und enthielt drei schüsselförmige Fahrzeuge, wie die Valugi sie benützten. Die Schüsseln waren fünf Meter im Durchmesser, und der Bordrand lag anderthalb Meter über dem Boden. Es gab keinen Einstieg. Für die hochgewachsenen Valugi mit ihren vier Armen war es ein leichtes, sich an Bord zu ziehen. Auch für einen Terraner stellte der hohe Bord kein ernstzunehmendes -Hindernis dar. Den Loowern allerdings würde man Hilfestellung leisten müssen.
    Perry Rhodan und ein paar technisch beschlagene Mitglieder seiner Gruppe machten sich an die Untersuchung der Fahrzeuge. Inzwischen suchte der Ilt nach weiteren Bleichspuren auf dem Felsboden der Halle und spürte mit ihrer Hilfe zusätzliche vier Hangars auf. Jeder

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