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0958 - Die Gruft des Beschützers

Titel: 0958 - Die Gruft des Beschützers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ihm und wünschte sich, der Kommandant der DROGERKOND hätte denselben Selbsterhaltungsinstinkt wie seine Artgenossen besessen und nicht hier unten auf ihn gewartet.
    Aus der Halle drang ein rumpelndes, grollendes Geräusch. Es wurde rasch lauter und schwoll zu einem berstenden Dröhnen, in das sich das helle, explosionsartige Knallen zersplitternder Felsblöcke mischte. Perry war einen Augenblick lang stehengeblieben. Er spürte, wie der Boden zitterte, aber es war ein mattes, kaum wahrnehmbares Zittern im Vergleich zu dem Weltuntergang, der drinnen in der Halle tobte.
    „Schneller!" rief er. „Wir sind vor dem Beben sicher, aber der Staub kommt hinter uns her!"
    Wie um seine Worte zu bestätigen, drang eine mächtige, wirbelnde Staubwol-ke durch den Stollenmund herein und fauchte, von einem Orkan getrieben, die Serpentine herauf. Von einer Sekunde zur andern verwandelte sich die Szene im Innern des Stollens in die eines wütenden Sandsturms. Perry fühlte, wie ihm der Staub in Nase und Augen drang. Blind stolperte er vorwärts, Sand knirschte ihm zwischen den Zähnen. Die Luft war unerträglich heiß, oder bildete er sich das nur ein? Er stieß gegen eine Wand, wandte sich seitwärts und nahm die nächste Steigung in Angriff. Mit tastender Hand griff er nach dem Loower, der irgendwo in seiner Nähe sein mußte. Er bekam ihn gerade in dem Augenblick zu fassen, als Burnetto-Kup blind und halb erstickt, zu Boden ging.
    „Gucky, hilf uns ...!" ächzte er.
    „Die Feuerwehr ist schon da!" sagte eine vertraute Stimme in unmittelbarer Nähe. Er fühlte die schlaffe Gestalt des Loowers verschwinden und taumelte weiter, erleichtert für den Augenblick und dennoch gewiß, daß auch seine eigenen Kräfte bald am Ende sein würden.
    Weiter ... immer weiter ... irgendwo muß der verdammte Dreck doch zu Ende sein ...
     
    10.
     
    Verthas’ Auge leuchtete triumphierend, als das Rollen und Dröhnen des Bebens in der Ferne verschwand.
    „Der Gott des Donners hat gesprochen", sagte er feierlich, „und den Feind vernichtet."
    Er trat auf den Rand der Plattform zu, von der der Blick in die Weite des hell erleuchteten Kessels hinausreichte. Das rotglühende Auge richtete sich schräg nach oben, quer über den Kessel hinüber, auf eine zweite Plattform, die dieser glich, aber wegen der Entfernung nur als ein dünner, kurzer Strich erschien.
    Eine gewaltige Staubwolke schwebte dort oben vor der Felswand des Kessels. Vor Minuten noch war sie von den Sturmböen des Bebens durcheinandergewirbelt und nach allen Seiten auseinandergerissen worden. Jetzt jedoch hing sie still, fast bewegungslos. Nur langsam sank der feinkörnige Staub in die Tiefe.
    Verthas, der Einhundertunddreizehnte Diener des Bebens, wandte sich an seine Begleiter.
    „Sobald es dort drüben etwas ruhiger zugeht, sehen wir uns um", sagte er. „Ich bin neugierig auf die fremden Eindringlinge. Ich habe nicht mit ihnen kämpfen können, aber wenigstens im Tode will ich sie sehen."
    Auf der Plattform standen vier schüsselförmige Fahrzeuge. In ihnen waren Verthas und sein Gefolge aus der Tiefe des Planeten gekommen. Verthas wandte sich ab und schritt zu seiner Schüssel, die durch einen leuchtendroten Streifen markiert war und einen größeren Umfang besaß als die übrigen.
    „Was weiß man Neues über den Zylinder?" fragte er seinen Diener, der im Innern des Fahrzeugs saß.
    „Er ist noch nicht wieder aufgetaucht, Herr", lautete die Antwort.
    Verthas war unzufrieden. Auf der Fahrt den Kessel herauf hatte er das geheimnisvolle Gebilde zu Gesicht bekommen wollen. Als man sich jedoch der Stelle näherte, an der sich die Walze hätte befinden sollen, kam von der Beobachtungsstation, die zum Komplex der Staatsgemächer gehörte, die Meldung, das fremde Objekt sei aus dem Kessel verschwunden. Zuletzt war es an einem Punkt gesehen worden, der achttausend Kilometer oberhalb der Staatsgemächer lag. In dieser Gegend wies die Wand des nördlichen Hauptkessels viele Schründe und Spalten auf, von denen selbst die Valugi noch nicht alle erforscht hatten. Es war denkbar, daß die Walze sich dort irgendwo ein Versteck gesucht hatte, als sie die näher kommenden Fahrzeuge bemerkte. Aber gerade diese Vorstellung erfüllte Verthas mit Unruhe; denn sie bedeutete, daß das Gebilde ein Wahrnehmungsvermögen besaß und auf äußere Eindrücke entweder aus eigener Kraft oder gesteuert, jedenfalls aber intelligent reagierte.
    Einer der Truppenführer kam auf ihn zu.
    „Die Staubwolke

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