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0958 - Die Kinder des El Rojo

0958 - Die Kinder des El Rojo

Titel: 0958 - Die Kinder des El Rojo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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würden sicher nicht steigen, wenn er sich jetzt verängstigt in die hinterste Ecke des Raumes drängen ließ. Im Gegenteil. Er musste die Initiative ergreifen.
    Artimus ließ Alita zu Boden sinken.
    Dann griff er mit aller Wucht an.
    ***
    Zamorra und Laertes landeten nach dem hektischen Sprung erstaunlich präzise dort, wohin sie gewollt hatten - mitten auf dem freien Platz zwischen den Gebäudekomplexen.
    Beide nahmen sofort Abwehrstellung ein, doch niemand griff sie an. Außer einem alten Mann, der tot oder bewusstlos auf dem Boden lag, war überhaupt niemand zu sehen. Hoch am Himmel konnte der Professor die Vampire kreisen sehen. Anscheinend hatten sie die beiden Männer noch nicht bemerkt. Vielleicht war es aber auch so, dass den Blutsaugern die Eindringlinge gleichgültig waren, denn die hatten ihre liebe Mühe und Not, nicht von den Flammen erfasst zu werden, die sie selbst entfacht hatten.
    Der Dschungel war ein einziges Flammenmeer, das wie eine breite Wand scheinbar mahnend die Grenze zum Todesareal anzeigte. Doch dann geschah das, womit Zamorra beinahe schon gerechnet hatte: Ein schwarzer Schatten erhob sich bis hinauf zum Himmel und legte sich auf die tobende Feuersbrunst. Noch in der gleichen Sekunde war alles vorbei. Das Feuer war erloschen! Kein einziges Rauchwölkchen war zu sehen - als hätte es die Flammen nie gegeben.
    Zamorra hörte entsetzte Schreie, die von Weitem an seine Ohren drangen. Sie kamen von den Vampiren, die nicht verstehen konnten, was sie hier erlebten. In ihrer Vorstellungskraft war es unmöglich, ein magisch aufgeladenes Feuer einfach so zu ersticken.
    Laertes deutete nach oben. »Sie setzen zur Landung an. Und zwar genau hier.«
    Zamorra nickte. Sollten sie nur kommen. Wenn er sich nicht verzählt hatte, dann waren es sieben Blutsäufer, die nun mit jeder Sekunde deutlicher zu erkennen waren. Ein Blick zu Laertes reichte voll und ganz aus, um sich zu verständigen. Es war bei Weitem nicht der erste Kampf, den die beiden Männer miteinander ausfochten. Natürlich hätten sie mit Hilfe von Laertes Fähigkeit fliehen können, doch sie waren hier, um Artimus van Zant zu finden, nicht, um sich selbst in Sicherheit zu bringen.
    Dalius Laertes wartete nicht ab, bis der vorderste der Vampire sicher gelandet war. Die Blutsauger hatten die Menschen längst entdeckt und wollten sie mit Wucht attackieren. Aus den Fingern des Uskugen zuckten schwarze Blitze und die Schwingen des Nahenden brannten plötzlich wie trockenes Laub. Der Schwarzblütler schrie entsetzlich auf und knallte mit voller Wucht aus gut und gerne fünf Metern Höhe auf den Boden. Er wälzte sich hin und her, doch die Flammen wollten sich einfach nicht ersticken lassen.
    Laertes nahm den Nächsten ins Visier, doch Zamorra kam ihm zuvor. Merlins Stern spuckte silberne Energieblitze, die das fliegende Ungeheuer packten und regelrecht zerrissen. Das waren dann schon zwei!
    Die restlichen fünf landeten und zögerten einige Augenblicke. Sie hatten gesehen, was diese beiden Menschen hier mit ihren Brüdern angestellt hatten. Sie schwankten zwischen unbändiger Rachsucht und dem Fluchtinstinkt, der ständig in ihnen wuchs. Der größte von ihnen entschied sich und raste auf Zamorra zu. Mit einem entsetzlichen Gebrüll warf er sich auf den Professor, der von seinem Amulett mit einem Schutzschirm gesichert wurde. Der Vampir prallte zurück und lief direkt in die schwarze Energiebahn, die Laertes auf ihn gelenkt hatte. Er verging. Einfach so.
    Die letzten vier waren nun sicher, dass sie diesem Team im offenen Kampf nichts entgegenzusetzen hatten. Also suchten sie ihr Heil in der Flucht. Zwei stiegen erneut in die Luft auf, doch Zamorra und Dalius ließen ihnen nicht den Hauch einer Chance. Allerdings spürte der Meister des Übersinnlichen jetzt bereits, wie stark ihn Merlins Stern belastete. Die Blitze erforderten großen Energieaufwand, das schützende Schild nicht minder. Sehr lange konnte er solche intensiven Kämpfe nicht führen. Laertes hatte das bemerkt und machte sich an die Verfolgung der verbliebenen zwei Vampire, die rasch wieder ihre menschliche Form angenommen hatten. Vielleicht hofften sie so schneller bei den Gebäuden anzukommen und kleinere Ziele für den Uskugen zu bieten. Es half ihnen jedoch nichts.
    Professor Zamorra beobachtete fasziniert, wie schnell und genau der Uskuge zuschlug. Zweimal noch blitzte es aus seinen Fingerspitzen tiefschwarz auf, dann hatten auch die beiden Blutsauger ihre unheilige Existenz

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