Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0959 - Asmodis’ Hölle

0959 - Asmodis’ Hölle

Titel: 0959 - Asmodis’ Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
Vom Netzwerk:
völlige Windstille herrschte, wurde der Wellengang deutlich stärker.
    Es lebt. Und es ist erregt über das Näherkommen der Männer…
    Der See wurde unruhiger, die Wellen schwappten höher. Ein urzeitliches Brüllen ertönte. Der schwarze See war nun in völligem Aufruhr. Meterhoch türmten sich die Wellen aus zäher, öliger Flüssigkeit vor den Männern auf, bildeten eine undurchdringliche Wand, die unvermittelt auf sie zuraste.
    Devaine, der CIA-Agent, zündete die Atombombe. Zamorra konnte es nicht mehr verhindern.
    Wie ein Schwarzes Loch saugte der ölige Tsunami die gesamte Explosionsenergie auf. Nicht die kleinste Energieeinheit, die die Männer sofort getötet hätte, ließ er übrig.
    Asmodis führte sich das unbegreifliche Schauspiel wieder und wieder vor Augen. Wer war so stark, die Energien einer Atomexplosion absorbieren zu können? Er musste selber hin und es sich ansehen!
    ***
    Der Erzdämon sprang direkt an den Rand der Todeszone und landete, gegen seinen Willen, nicht allzu weit von der neuen Basis entfernt, die das Militär in aller Eile errichtet hatte.
    Die Soldaten schienen ziemlich schlechte Erfahrungen mit plötzlich auftauchenden Wesen gemacht zu haben. Sofort wurde Geschrei laut, als die Männer Asmodis erblickten. Auf den Wachtürmen ratterten Maschinengewehre los, die Wachen schossen ebenfalls mit ihren MPs auf ihn. Ein wahres Stahlgewitter deckte den Erzdämon ein, Dutzende von Einschlägen schüttelten ihn durch. Da er momentan keine Lust auf Spielchen hatte, ging er in einen weiteren Sprung. Weitab der Militärbasis tauchte er zwischen Bäumen wieder auf. Nur etwa zwanzig Meter vor ihm begann die Todeszone. Mit seinen Sinnen konnte er den Verlauf förmlich spüren.
    Asmodis trat über die unsichtbare Grenze. Von einem Moment zum anderen spürte er die unglaublich bedrückende, düstere Atmosphäre, die sich seltsamerweise streng innerhalb der selbst auferlegten Grenzen hielt. Es war eine Aura, die Asmodis nicht einordnen konnte. Er hatte sie noch nie zuvor gespürt, auch wenn sie eindeutig schwarzmagisch war.
    Tatsächlich eindeutig?
    Wenn er sich tiefer hineinfühlte, konnte er nicht einmal das mit Bestimmtheit sagen.
    Die Todeszone war ein rundum laufender Streifen, der nur etwa zehn Prozent des rund zweitausend Quadratkilometer großen Areals ausmachte. Den allergrößten Teil bildete die innere Sphäre und genau die gedachte Asmodis nun aufzusuchen. Er wollte in direkten Kontakt mit diesen rätselhaften Ölwesen kommen, wollte am Ölsee stehen und schauen, welche Eindrücke er ganz direkt davon bekam.
    Blitzschnell wie ein Pfeil huschte er zwischen den Bäumen hindurch. Als er gerade eine Lichtung durchraste, hielt er plötzlich inne. Vor ihm, am gegenüberliegenden Waldrand, hatte sich eine Phalanx aufgebaut.
    Sieben Wesen in einigem Abstand nebeneinander.
    Dämonische!
    Sie sahen entfernt aus wie übermannsgroße Maulwürfe mit langen, messerscharfen Zähnen und fixierten den Erzdämon aus viel zu großen schwarzen Augen.
    »Wer so hässlich ist, sollte mir am besten nicht im Weg stehen«, sagte Asmodis mit gewollt belanglos klingender Stimme. »Macht euch vom Acker oder ich lasse euch alle in Flammen aufgehen.«
    »Du spuckst große Töne, Dämon«, antwortete ihm einer der Maulwürfe. »Aber du hast hier nichts zu sagen. Dies hier ist das Gebiet der Wächter.«
    »Der Wächter, aha. Und ihr seid wohl solche Wächter.«
    »Ja, das sind wir.«
    »Darf ich erfahren, was ihr bewacht?«
    »Die Sphäre natürlich.«
    »Natürlich.«
    »Wir wollen, dass du wieder umkehrst. Sonst müssten wir dich angreifen. Für dich gibt es hier keinen Durchgang.«
    Der Erzdämon kicherte. »Wie süß. Und das glaubt ihr wirklich?«
    »Ja.«
    »Wisst ihr überhaupt, wer ich bin?«
    »Ein Dämon. Aber das ist hier ohne Belang. Hier ist jeder nichts. Außer uns. Geh nun also.«
    »Und wenn ich mich weigere?«
    Der Schwarzpelz stieß einen schrillen Pfiff aus.
    Asmodis kniff die Augen zusammen und starrte nach oben. Hoch am schmierig gelben Himmel erschienen plötzlich Hunderte von fledermausähnlichen Wesen. Mächtig an Gestalt und ziemlich flink. Der Erzdämon sah an jeder ihrer aggressiven Bewegungen, dass sie ihn gleich angreifen würden. Er wartete ab. Angst verspürte er keine. Es war, als ob Irrwische versuchen würden, einen Edlen der Hölle zu töten.
    Die Fledermausähnlichen formierten sich flatternd und mit militärischer Präzision zu einem Doppelkreis, dessen Zentrum Asmodis bildete.

Weitere Kostenlose Bücher