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096 - Der grüne Leichnam

096 - Der grüne Leichnam

Titel: 096 - Der grüne Leichnam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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als Georg Rudolf Speyer gekannt hatte. Und wie üblich sprach er in altertümlichem Deutsch.
    „Ich wollte mich von Euch verabschieden, Dr. Faust."
    „Verabschieden?" fragte er verwundert.
    „Ja, denn ich trete aus der Magischen Bruderschaft aus."
    Der Geist nickte. „Ich spüre, daß es Euch ernst mit Euerm Entschluß ist. Niemand kann Euch umstimmen. ihr seid ein anderer Mensch geworden. Eure Ausstrahlung ist mir unheimlich. Welch schreckliches Objekt schleppt Ihr mit Euch herum?"
    „Ein Spiegel-Amulett", antwortete ich, „das einst Hermes Trismegistos gehört hat."
    „Ihr seid besessen", sagte Dr. Faust fast unhörbar. „Schlagt einen anderen Weg ein, Georg! Ihr experimentiert mit Kräften, denen ihr nicht gewachsen seid. Kehrt um!"
    „Ich weiß recht gut, daß gewaltige Mächte im Spiegel ruhen, aber ich kann mich nicht mehr von dem Spiegel trennen."
    Faust schüttelte entsetzt den Kopf. „Ich spreche nicht nur vom Spiegel, Georg. Ihr seid verblendet. Ihr strebt nach Dingen, die nichts für Sterbliche sind. Besinnt Euch!"
    „Ihr könnt mich nicht umstimmen, Dr. Faust", sagte ich. „Mein Weg ist klar vorgezeichnet."
    „Belügt Euch nicht, Georg. Ihr seid machtbesessen. Darüber vergeßt Ihr alles."
    „Das stimmt nicht", protestierte ich heftig. „Ich handle nicht aus eigennützigen…"
    „Lüge!" unterbrach er mich. „Lüge!"
    Ich preßte die Lippen zusammen und sah ihn verärgert an. „Ich lüge nicht. Ich spreche die Wahrheit."
    „Das glaubt Ihr nur, Georg. Doch es ist nicht die Wahrheit. Laßt uns versuchen, einen Blick in die Zukunft zu werfen. Mit vereinten Kräften könnte es uns gelingen."
    Ich war von seinem Vorschlag nicht begeistert, doch Dr. Faust handelte augenblicklich. Sein Bild verblaßte. Nebel schien im Globus aufzusteigen. Die Kugel wurde einen Augenblick wieder schwarz, dann war ein Gesicht zu sehen, nur einen Sekundenbruchteil lang, doch ich hatte es erkannt. Es war Coco gewesen.
    Plötzlich flimmerte alles vor meinen Augen. Bilder erschienen in der Glaskugel. Ich sah mich selbst, dann wieder Coco.
    „Nein!" brüllte ich. „Das kann nicht sein!"
    Coco tötete mich. Das Bild verschwand. Dann war wieder Dr. Faust zu sehen.
    „Niemals würde mich Coco töten!" schrie ich.
    „Ihr habt es gesehen, Georg. Ich warne Euch ein letztes Mal, Georg. Verlaßt den eingeschlagenen Weg! Besinnt Euch! Doch ich fürchte, daß Ihr meine Warnung nicht beachten werdet. Wahrscheinlich werden wir uns nie mehr sehen, Georg. Alles Gute!"
    Bevor ich noch etwas sagen konnte, löste sich die Reflexion von Fausts Geist auf. Der Globus wurde dunkel.
    Benommen blieb ich sitzen. Ich mußte mich getäuscht haben, dachte ich. Die Bilder waren ja nur Sekundenbruchteile zu sehen gewesen. Ich hatte nicht einmal erkennen können, wie mich Coco getötet hatte. Sollte mir tatsächlich dieses Schicksal bevorstehen?
    Meine Hände zitterten, als ich den magischen Spiegel aufhob und ihn um den Hals hing. Ich fühlte mich zerschlagen. Mühsam stemmte ich mich hoch, taumelte wie ein Betrunkener in den Vorhof und ließ mich auf eine Couch fallen. Ein paar Minuten blieb ich wie betäubt liegen. Ich hörte Schritte, hob aber nicht den Kopf. Dann war es still, und ich atmete tief durch.
    Als ich die Augen aufschlug, sah ich Georg Mansfield, der vor mir stand.
    „Hast du es dir anders überlegt, Dorian?"
    Ich schüttelte grimmig den Kopf, richtete mich auf und schlüpfte aus dem Zeremoniengewand, das ich nie mehr tragen würde. Eine halbe Stunde später verließ ich den Tempel der Magischen Bruderschaft mit dem festen Vorsatz, ihn niemals mehr zu betreten.

    Coco Zamis sorgte sich um Dorian Hunter. Sein Verhalten in letzter Zeit war überaus seltsam gewesen, und sie wunderte sich, weshalb er sich nicht mit ihr in Verbindung gesetzt hatte.
    Zuletzt hatte sie Dorian in Norwegen gesehen. Grußlos war er plötzlich verschwunden, und seither hatte sie von ihm keine Nachricht mehr erhalten.
    Zusammen mit Jeff Parker, Abi Flindt und Hideyoshi Hojo war sie der Todeswolke nach Loch Ness gefolgt. Und sie hatten Erfolg gehabt; die Blutwolke stellte keine Gefahr mehr dar. Coco hatte eigentlich erwartet, daß Dorian in den Kampf eingreifen würde, doch er war nicht gekommen.
    Jeff Parker hatte sich bereits verabschiedet. Er war mit seiner Jacht losgefahren. Im Augenblick verfolgte er eigene Pläne.
    Die ehemalige Hexe der Schwarzen Familie war sich nicht schlüssig, ob sie mit Hojo und Flindt nach Castillo Basajaun oder nach London

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