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096 - Die Gräfin von Ascot

096 - Die Gräfin von Ascot

Titel: 096 - Die Gräfin von Ascot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Rexor-Safe. Die Nummer des Schrankes war auf dem Schriftstück vermerkt; Julian notierte sie auf seiner Manschette.
    Am Nachmittag reiste er nach Sheffield und hatte dort eine Besprechung mit dem Geschäftsführer der Rexor-Company, der ein alter Freund von ihm war. Julian hatte sich schon oft mit ihm über Schlösser und Geldschränke unterhalten, ja, er hatte ihm damals sogar zugesagt, einen Artikel über seinen Besuch in der Fabrik in einer Zeitung erscheinen zu lassen, aber das hatte er natürlich später vergessen.
    »Merkwürdigerweise«, erklärte Julian, bevor er das Büro verließ, »habe ich neulich einen Ihrer Schränke gekauft, aber leider nur einen Schlüssel erhalten.«
    »Wissen Sie zufällig die Nummer?«
    Als Julian Lester nach London zurückführ, hatte er einen Duplikatschlüssel in Besitz.
    Am nächsten Tag besuchte er das Haus, um sich persönlich zu orientieren. Die beiden Leute, die das Büro gemietet hatten, kamen morgens um neun. Sie sahen sehr respektabel aus und trugen große Hornbrillen. Auch erschienen sie nicht zusammen, sondern tauchten aus verschiedenen Richtungen auf. In dem Haus erzählte man sich, daß sie im Begriff wären, mehrere Konfitürengeschäfte zu gründen. Große Mengen von Süßigkeiten wurden abgeliefert und in ihrem Büro verstaut. In der Hinterstraße lag ein Nebengebäude, das man leicht von einem Balkon aus erreichen konnte. Ein weit vorstehendes Geländer erleichterte die Absicht. Nach allem, was er sah, mußte es nicht schwer sein. Nur schade, daß die Nächte so kurz waren. Julian mietete sich eine Garage in derselben Hinterstraße. Der Eigentümer verlangte eine hohe Anzahlung, aber Mr. Lester machte nicht die geringsten Schwierigkeiten, zahlte gern, kam kurz darauf mit einem eleganten Sportwagen zurück und abonnierte bei der nahen Tankstelle, daß der Wagen regelmäßig dort gereinigt werden sollte. Er sah die beiden Leute, als sie am Abend das Büro verließen, und fragte sich, wer von beiden wohl Harry der Kammerdiener sein mochte. Soweit er sich besinnen konnte, gab es diesen Spitznamen schon seit langem in der Unterwelt, und darüber wunderte er sich. Wahrscheinlich gab es einen wirklichen Harry, der ein verflucht scharfer Junge sein mußte; einer dieser Leute hier bediente sich wahrscheinlich des Namens nur aus reiner Eitelkeit.
    Die Zeitungen schrieben sehr viel über den Einbruch in der Westkanadischen Bank. Zwei verdächtige Leute wurden in Southampton verhaftet. Julian wünschte, daß die Polizei weiterhin solche Fehler machte. Die Beute, die den Räubern in die Hände gefallen war, betrug etwa hundertachtzigtausend Pfund. Privat hatte er sich davon überzeugt, daß in den Bekanntmachungen der Polizei die Nummern der Banknoten nicht aufgeführt worden waren. Man hatte sich darauf beschränkt, die Anzahl und Höhe der gestohlenen Werte anzugeben. Aus den Zeitungen ersah er, daß Inspektor Peas die Bearbeitung des Falles in Händen hatte; er gab sich die allergrößte Mühe, das Verbrechen aufzuklären. John traf ihn zufällig und erfuhr, wie die Sache vor sich gegangen war. Ein Nachtwächter war in Verdacht geraten, der seit dem Diebstahl verschwunden war. »Es müssen amerikanische Verbrecher gewesen sein, und wenn ich mich nicht sehr täusche, ist Harry der Kammerdiener daran beteiligt«, sagte Peas. »Zur Zeit ist er nicht in Frankreich - seine Bekannten erklären hartnäckig, er sei nach Berlin gefahren. Das heißt so viel, daß er sich in London aufhält. Wenn diese Galgenvögel mit dem Geld entkommen, habe ich meinen Beruf verfehlt und reiche meine Kündigung ein. Ich glaube, wenn die gewußt hätten, daß ich den Fall untersuche, wäre es nicht zu dem Einbruch gekommen. Wie geht es eigentlich Mrs. Carawood? War sie vor kurzem in Rotherhithe? Und wie geht es denn dem armen Mr. Hoad?« »Wer, zum Teufel, ist denn Hoad?«
    »Er nennt sich zur Zeit nicht Mr. Hoad, sondern manchmal Smith, manchmal Salter. Er hatte einen Anfall von Herzschwäche an dem Abend, als wir nach Rotherhithe gingen. Und jemand hat so viel Geld gehabt, den teuersten Spezialisten für ihn zu bezahlen.« »Meinen Sie Mrs. Carawood?« Peas nickte.
    »Ja! Wahrscheinlich ist er mit ihr verwandt, aber sie wollte nicht haben, daß er erfährt, wie gut es ihr geht. Deshalb hat sie sich damals diese Lumpen angezogen. Solche Geheimnisse sind sehr bald enthüllt, wenn sich ein erstklassiger Beamter damit beschäftigt.«
    »Wie steht es dann mit dem Einbruch in der Westkanadischen Bank?«

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