096 - Dr. Satanas Killer-Computer
hier ein
Arzt fehl am Platz war. Hier konnte niemand mehr helfen. Die etwa
fünfundvierzigjährige Frau atmete nicht mehr, ihre starren Augen waren gegen
den sternenklaren Himmel gerichtet. Der Kopf ließ sich mit einem Finger auf die
Seite drücken und wackelte hin und her, als würde er nur noch an einem dünnen
Faden hängen.
Mit einem
einzigen kraftvollen Ruck war der Frau das Genick gebrochen worden. Dazu aber
war dieser Bursche kaum fähig.
Kunaritschew
erhob sich. „Er muß in der Nähe sein? Haben Sie denn gar nichts sonst bemerkt?“
„Nein,
nichts.“
Kunaritschew
blickte sich aufmerksam in der Umgebung um. „Aber er muß doch ..
Da -
plötzlich Schritte, die näherkamen! Zwei Männer tauchten am Weg auf und
verlangsamten sofort ihren Schritt, als sie Kunaritschew und Group sahen.
„Hier wurde
jemand überfallen“, erklärte der Russe. „Sagen Sie der Polizei Bescheid! Der
Täter muß noch in der Nähe sein. Wenn einer von den Herrn vielleicht mithelfen
würde bei der Suche, dann .. .“
„ Iaaaaannnnn ! Neeeiiiiin !“
„Susan!“
entfuhr es dem Jüngling.
„Mein Gott!“
Er stürmte los, warf sich durch die Büsche und rannte wie von Sinnen den Weg
zurück.
X-RAY-7 war
nur eine Zehntel-Sekunde langsamer. Einen Moment noch hatte er überlegt, daß
hier ein Mord unter recht seltsamen Bedingungen passiert war
...
Da riß auch
ihn der Schrei aus seinem Nachdenken, und der Verdacht, daß vielleicht der Mann
mit dem Pferdekopf in der Nähe war, ergriff Besitz von ihm.
Fast zur
gleichen Zeit kam er mit Ian Group dort an, wo Susan zurückgeblieben war. Ein
erschreckendes und gespenstisches Bild bot sich ihren Augen.
Das Mädchen
stand hinter der Bank, vor ihm ein Mann, der durch sein massiges Aussehen
auffiel und vor allem durch seinen Kopf. Er hatte keinen menschlichen Schädel,
sondern einen Pferdekopf auf den Schultern. Das sah so unheimlich und grotesk
aus, daß einem der Anblick schon in Angst und
Schrecken versetzte. Der Kopf war echt, das war keine Maske. Er bewegte sich
und man hörte den Atem, der durch die Nüstern gezogen wurde.
Susan hatte
sich selbst in eine Sackgasse manövriert. Aber es war gar nicht anders möglich
gewesen. Sie hatte das Ungeheuer auftauchen sehen und war sofort aufgesprungen.
Doch die Flucht über den Weg war ihr abgeschnitten. Der Unheimlich drückte sie
in die Enge. Vor ihr war die Bank, hinter ihr das Gebüsch.
Kunaritschew
spurtete los. Der Pferdekopfmann warf sich herum.
Dann ging es
Schlag auf Schlag ...
Der PSA-Agent
nutzte die einmalige Chance, die sich ihm bot. Seit über einer Woche war er dem Pferdekopfmann, den andere schon gesehen hatten, auf der
Spur. Und nun - durch einen Zufall - kam es zu dieser Begegnung!
Eine Folge
ungeklärter Morde ging auf das Konto dieser Bestie, die nachts Straßen und
Parks unsicher machte und in der verhältnismäßig kurzen Zeit ihres Auftretens
bereits zu einer Art furchtbaren Legende geworden war.
Die
Polizeistreifen patrouillierten verstärkt, und Kunaritschew hatte ein
Kurzwellenfunkgerät, mit dem er jederzeit Informationen erhielt. Aber alles
hatte bisher keine Früchte getragen. Doch nun hatte er den Unheimlichen vor
sich!
Kunaritschews
Rechte schoß vor. Sie landete unter dem ausladenden Pferdemaul. Wohin er die
Faust bei einem Menschenkinn setzen mußte, wußte er, wie ein Gaul darauf
reagierte, hatte er noch nicht ausprobiert.
Das Gebiß des
Halbmenschen schlug klappernd zusammen. Der massige Schädel flog zurück, und
ein ächzender Laut drang an Kunaritschews Ohren. Der Pferdemann taumelte zwei Schritte nach hinten, aber er fing sich wieder. Kunaritschew
wollte sofort nachsetzen, um dem Spuk ein Ende zu bereiten.
Da packten
ihn die Hände des Pferdekopfmannes.
Kunaritschew
verlor den Boden unter den Füßen. Er konnte trotzdem einen Handkantenschlag in
Höhe der Schlagader anbringen, und ein Laut, der menschlichem Stöhnen
gleichkam, entrann der Kehle des Getroffenen. Der Russe wollte sich an seinem
Gegner festkrallen und ihn durch dessen eigenen Schwung zu Fall bringen. Da
wurde er schon durch die Luft gewirbelt ...
Kunaritschew
war schwer. Über was für eine Kraft mußte der andere verfügen, um ihn mit
solcher Leichtigkeit hochzuheben und durch die Luft zu werfen. X-RAY-7 landete
krachend zwischen den Büschen. Ein Ast bohrte sich unterhalb seiner Achselhöhle
in sein Hemd und schlitzte es auf.
Sekundenlang
war Kunaritschew durch Äste und Zweige daran gehindert, sofort in die Höhe
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