096 - Dr. Satanas Killer-Computer
hingen angewinkelt an der Seite herab. Mit schleppenden Schritten kam der Neandertal -Mann näher.
Eine komische
Bezeichnung für einen Menschen!
Aber
wahrscheinlich hing das mit der gedrungenen Gestalt des anderen zusammen. Hamilton
strengte sich an, um alles genau zu sehen. Die Gestalt vor ihm in dem
rötlichgelben Licht war fast nackt. Die Brust war stark behaart. Auch vom Kopf
hing das Haar lang und ungepflegt herab. Ein grobes, ungehobeltes Gesicht
tauchte jetzt vor ihm auf.
Der Neandertal -Mann trug ein Fell, das um die Lenden und
zwischen den Beinen baumelte.
„Haben Sie
schon mal etwas von Professor Balman gehört,
Hamilton?“ fragte Satanas spöttisch.
Professor Balman ?
„Sie sind
doch Wissenschaftler“, fuhr Satanas fort. „Er hat sich mit der Erforschung
neuer Energiequellen befaßt. Sein Name stand sogar auf der Liste der
Nobelpreisträger. Aber dann ist Balman spurlos
verschwunden. Das liegt doch noch nicht mal ein halbes Jahr zurück. Die Leute
vergessen schnell. Das ist nicht gut.“
Jetzt
erinnerte sich Hamilton. Balman , natürlich! Er hatte
daran gearbeitet, die Sonnenkraft für die Energieversorgung der Erde zu nutzen.
Er hatte ein Verfahren entwickelt, das im Labortest bereits seine Feuertaufe
bestand. Aber die Anlage war noch zu kostspielig und zu aufwendig.
Veränderungen waren angezeigt.
Eines Tages
war Balman nicht in der Forschungsabteilung
erschienen. Alle Zeitungen hatten darüber berichtet, und es war der Verdacht
geäußert worden, daß Balman von einer fremden Macht entführt worden sei.
Der scheue
kleine Mann, dessen Bilder alle Zeitungen veröffentlicht hatten, war aber nie
wieder aufgetaucht. Wieso erwähnte Satanas gerade in diesem Augenblick diesen
Namen?
„Sie werden
mir zustimmen, daß Professor Balman nicht gerade ein Kraftprotz gewesen ist. Er war ein reiner Schreibtischmensch
mit schwachen Muskeln und schlanken Gliedern. Er weiß nicht mehr, daß er einmal Balman hieß. Ich
nenne ihn jetzt - Neandertal - Mann!“
Hamilton
stöhnte.
Balman war ein
Veränderter. Mit dem teuflischen Computer, dem manipulierte Lochkarten
eingegeben wurden, waren den Wahnsinnsexperimenten dieses Verrückten keine
Grenzen gesetzt. Hamilton konnte es nicht fassen.
Dieser Koloß
mit den Affenarmen, der ausladenden Brust und den stämmigen Beinen - sollte Balman sein? Hamilton konnte seinen Blick nicht lösen von
dem grobschlächtigen Körper, dem breiten, kantigen Gesicht mit den wulstigen
Lippen. Ein Urmensch wie er leibte und lebte stand
vor ihm!
Die kräftigen
Finger griffen nach ihm.
Der Neandertal -Mann knurrte wie ein böses, wildes Tier, und
sein Atem streifte Hamiltons Gesicht. Geoffrey Hamilton hoffte, mit List und
Tücke die Situation doch zu seinen Gunsten entscheiden zu können. Satanas hatte
einen Fehler begangen, als er sagte, daß er es hier mit Balman zu tun hatte,
„Professor Balman “, rief Hamilton den Neandertal -Mann
an. „Erinnern Sie sich, wie Sie hierhergekommen sind! Man hat Sie
gefangengenommen, hält Sie hier fest und experimentiert mit Ihnen. Nicht ich
bin Ihr Feind, Balman , sondern... ah...!“ Er wurde
förmlich vom Boden emporgerissen. Mit beiden Händen umfaßte der Neandertal -Mann ihn, riß ihn hoch und schmetterte ihn dann herab. Es krachte häßlich ,
und Hamiltons gellender Aufschrei wurde abrupt unterbrochen . ..
Er lag in
seltsam verkrümmter Stellung und sah aus wie eine Marionette, der man die Fäden
durchgeschnitten hatte.
●
Der Neandertal -Mann knurrte nur dumpf. Wie ein urwelthafter Affe stand er sekundenlang da, drehte sich
dann schwerfällig um und gönnte dem zerschmetterten Leib keinen Blick mehr. Geoffrey
Hamilton hatte sich verrechnet. Er wollte den Menschen Balman ansprechen. Aber der existierte nicht mehr in dem Bewußtsein des Steinzeitmenschen. Hamilton hatte den Zweikampf mit dem Computer verloren. Balman war ein Monstrum und verändert durch Manipulationen
auf der Lochkarte, die seine persönlichen Daten enthielten. Der Neandertal -Mann suchte mit schwerfälligem Gang sein
Fell-Lager auf und ließ sich zufrieden knurrend auf dem Boden nieder.
Satanas auf
dem Bildschirm lachte triumphierend.
●
Der Abend war
mild. Der Wind spielte in den dichtbelaubten Wipfeln.
Susan und Ian
saßen auf einer Bank im Park. Hier in New Jersey gab es viele Parks. Aber
keiner hatte so viele verschwiegene Ecken wie dieser hier. Es war dunkel. Die
Laterne an der Ecke des Weges war ausgefallen. Susan und Ian störten
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