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096 - Dr. Satanas Killer-Computer

096 - Dr. Satanas Killer-Computer

Titel: 096 - Dr. Satanas Killer-Computer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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sich nicht
daran. Die Dunkelheit war gut.
    Hin und
wieder hörten sie ganz in der Nähe knirschende Schritte. Der eine oder andere
machte noch einen Spaziergang, aber in die hinter einem mannshohen Heckenzaun liegende
Ecke kamen sie nicht. Das Liebespärchen, das sich küßte und zärtlich war, bemerkte niemand.
    Sie sprachen
wenig miteinander, saßen nur stumm da, blickten sich an und küßten sich wieder. Er war neunzehn, sie siebzehn. Ihre verstohlenen Zusammenkünfte
waren nur hier möglich. Und die Stunde, in der sie wirklich einmal ganz allein
sein konnten, genossen sie. Dunkelheit und Einsamkeit waren etwas Herrliches.
    „Hilfe!“
    Wie ein
Messer schnitt der Schrei in ihr Bewußtsein . Susan
zuckte zusammen. „Ian“, sagte sie erschrocken. „Da hat jemand um Hilfe
gerufen.“
    Auch der
junge Mann hatte es gehört.
    Ganz in der
Nähe! Etwas brach durch die Büsche, Zweige und Äste knackten, jemand gurgelte
dumpf, als ob man ihm die Kehle zudrücke.
    „Ich sehe mal
nach“, stieß Ian Group hervor. „Bleib hier, rühr’ dich nicht vom Fleck! Ich bin
gleich wieder zurück.“
    „Paß auf,
Ian!“ rief sie ihm nach, aber er war schon weg.
     
    ●
     
    Nicht nur das
Liebespaar hatte den Hilferuf vernommen.
    Da saß noch
jemand im Park, genau in der entgegengesetzten Richtung.
    Ein Mann,
stark wie ein Bär, hatte borstiges, rötliches Haar. Er hatte die Beine
übereinandergeschlagen und sich zurückgelehnt. Beide Arme, weit ausgestreckt,
lagen auf der Rückenlehne.
    Er rauchte.
Im Umkreis von zwanzig Metern gab es keine Mücken und keine Fliegen, obwohl ein
kleiner Ententeich die Plagegeister anzog. Der. beißende Qualm aber, den der Parkbesucher ausstieß, trieb nicht nur starken Rauchern die
Tränen in die Augen, er erwies sich in diesen Minuten auch als ein
ausgezeichnetes Schädlingsvertreibungsmittel. Die Mücken und Schnaken machten
regelrecht einen Bogen um die Rauchglocke. Nur einer rauchte ein solch
berüchtigtes Kraut. Das war niemand anders als Iwan Kunaritschew alias X-RAY-7.
    Seine
Selbstgedrehten waren der Schrecken der PSA, und der Russe war nicht immer
rücksichtsvoll genug, wenigstens im Kreis seiner engsten Freunde auf die
Selbstgedrehten zu verzichten. Auch Iwan Kunaritschew würde durch den
Hilfeschrei auf geschreckt.
    Der Agent
setzte sich sofort in Bewegung. Er war schneller als Ian Group, befand sich
aber bedeutend weiter von der Stelle entfernt, von der er den Schrei vernommen
zu haben glaubte. Es war erstaunlich, mit welcher Leichtigkeit dieser schwere
Mann zu spurten verstand. Iwan mußte eine kleine schmiedeeiserne Brücke
überqueren, die ihn auf die andere Seite des Teiches brachte.
    Von hier war
der Schrei gekommen. Er hörte es in der Nähe rumoren, brechende Zweige,
knirschende Schritte, die sich eilig entfernten. Dann Stille.
    Wie eine
Dampfwalze drückte Kunaritschew die Blätterwand vor sich zur Seite. Dahinter
war doch etwas ...
    Auf dem Boden
lag eine Frau. Der Rock war weit in die Höhe gerutscht. Vor ihr kniete ein Mann
und drehte dem Russen den Rücken zu. Kunaritschew brach durch das Blattwerk und
griff sich den Fremden.
    Es war ein
junger Bursche, der erschreckt zur Seite torkelte.
    „Was treiben
Sie denn für komische Spielchen?“ fragte Iwan scharf.
    „Ich ... das
war ich nicht“, stieß der andere aufgeregt hervor. Er war kreidebleich und
zitterte am ganzen Körper. Der Bursche, den Iwan am Kragen packte, war
höchstens achtzehn Jahre alt. „Ich habe den Hilfeschrei gehört... bin hierher
gerannt und ...“ Er blickte Kunaritschew angsterfüllt an. Wer den Russen mit
seinem wilden Vollbart zum ersten Mal sah und nichts Näheres von ihm wußte, der
kam auf absurde Gedanken. Ist das der Täter? schoß es Ian Group durch den Kopf.
    Der Russe
blickte auf den Boden neben der Frau und sah sich dann die leeren Hände des
Jünglings an. Keine Schlagwaffe, kein Messer. Er machte nicht den Eindruck
eines Verbrechers, aber vielleicht hatte er einen Koller und wußte nicht, was
er tat? Ein Drogenabhängiger? Im Rausch machten die manchmal die tollsten Dinge
und drehten durch...
    Iwan
Kunaritschew ließ los.
    Er ging in
die Hocke. „Schön, was haben Sie gesehen?“ fragte er ernst, während er seine
Taschenlampe anknipste und sich die regungslose Frau näher betrachtete.
    „Soll ich
einen Arzt holen, die Polizei?“ fragte Ian Group, ohne die Frage Kunaritschews
zu beantworten.
    „Rufen Sie
die Polizei“, sagte der Russe leise. Auf den ersten Blick sah er, daß

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