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096 - In Soho regiert der Tod

096 - In Soho regiert der Tod

Titel: 096 - In Soho regiert der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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langsam auf.
    Keenan Aprea schien an mir jegliches Interesse verloren zu haben. Er preßte die Hände gegen seinen bebenden Körper, war nur noch mit sich selbst beschäftigt.
    Ich blieb auf der Hut, behielt den Revolver in der Hand, und der Lauf war nach wie vor auf Aprea gerichtet.
    Er hörte mich kommen und hob langsam den Kopf.
    Mir kam vor, als würde er mich verständnislos und vorwurfsvoll ansehen.
    Und plötzlich riß der Faden.
    Er verdrehte die Augen und brach zusammen.
    Der Stecher von Soho war zum zweitenmal gestorben. Diesmal endgültig.
    ***
    Mr. Silver erschien.
    »Arma?« fragte ich, während ich meinen Revolver in die Schulterhalfter schob.
    Der Ex-Dämon schüttelte grimmig den Kopf. »Sie konnte sich absetzen. Es war mir nicht möglich, sie daran zu hindern. Zu gern hätte ich sie - wie sagen die Indianer? - in die ›ewigen Jagdgründe‹ geschickt.«
    Er wies auf Keenan Aprea. »Nehmen wir ihn mit?«
    »Das ist Sache der Polizei«, erwiderte ich. »Wir haben unsere Arbeit getan. Nun kommen die anderen dran.«
    »Du hast dich wacker geschlagen«, sagte Mr. Silver.
    Ich grinste. »Woher willst du das denn wissen? Du warst nicht dabei.«
    »Ich kann es mir bildlich vorstellen, und ich bin stolz auf dich«, sagte der Hüne. Er klopfte mit seiner großen Hand auf meine Schulter. »Mach so weiter, du bist auf dem richtigen Weg.«
    »Auf dem Weg wohin?« wollte ich wissen.
    »Daß die Stadt dir ein Denkmal setzt.«
    »Soll ich dir ein Geheimnis verraten? Genau darauf arbeite ich hin. Nur deshalb riskiere ich so oft Kopf und Kragen.«
    »Weiß ich doch«, sagte Mr. Silver und griente.
    Wir begaben uns zu Burt McDiarmid und Gordon Yates.
    McDiarmid sah mich fassungslos an. »Ist das wahr, Mr. Ballard? Ist das wirklich alles wahr?«
    »Ich weiß nicht, was Ihnen Ihr Freund erzählt hat«, gab ich schmunzelnd zurück.
    »Die haarsträubendste Geschichte, die ich je gehört habe«, sagte McDiarmid.
    Ich nickte. »Ja, die stimmt.«
    Gordon Yates drückte mir fest die Hand. »Danke, Tony. Ohne Ihren Beistand hätten wir keine Zukunft mehr gehabt.« Er wandte sich an den Ex-Dämon. »Dasselbe gilt natürlich auch für Sie, Mr. Silver.«
    Der Hüne nahm die Worte mit einem wohlwollenden Nicken zur Kenntnis. »Wenn ihr mal wieder an einen solchen Fall geratet…«, sagte er. »Tony Ballards Nummer steht im Telefonbuch. Anruf genügt, die Feuerwehr kommt sofort und löscht den Brand.«
    »Vielleicht sieht man sich auch so mal wieder«, sagte Yates.
    »Könnte passieren«, gab ich zurück.
    Dann begab ich mich mit meinem Freund und Kampfgefährten zum Rover. Ich fuhr nicht gleich los, sondern wählte zuerst die Nummer des Industriellen Tucker Peckinpah.
    Cruv meldete sich, und da er am Anfang tüchtig mitgemischt hatte, war er begierig zu erfahren, ob der Fall abgeschlossen war und wie er geendet hatte.
    Ich lieferte ihm den Bericht, auf den er ein Anrecht hatte, und ich bat ihn, das Ganze an Tucker Peckinpah weiterzuleiten. Das ersparte es mir, mich zu wiederholen.
    Der Industrielle würde dafür sorgen, daß Keenan Apreas Leiche nicht auf der Mülldeponie liegen blieb.
    Ich schob den Hörer in die Halterung und startete den Motor. »Bin neugierig, wie es Jubilee geht«, sagte ich zu Mr. Silver.
    Ich fuhr ein Stück hinter Yates und McDiarmid her und schwenkte dann Richtung Paddington ab.
    Zwanzig Minuten später trafen wir in der Chichester Road ein.
    Roxane öffnete uns. Ich sah Sorgen in ihren grünen Augen, und sofort lief mir ein kalter Schauer über den Rücken. Sollte unser Erfolg über den Stecher jetzt noch einen Dämpfer erhalten?
    Wir traten ein. »Was ist los?«
    »Der Arzt war bei Jubilee«, sagte die weiße Hexe.
    »Und?« fragte ich mit wachsender Ungeduld. »Was sagt er?«
    Roxane zuckte mit den Schultern. »Mir kam es vor, als wäre er sich seiner Sache nicht sicher. Er nimmt an, daß Jubilee eine Krankheit ausbrütet.«
    »Was für eine Krankheit?« fragte ich gereizt. Daran war wieder das Marbu-Gift schuld. »Etwas Ansteckendes? Muß Jubilee in ein Krankenhaus?«
    »Vorläufig nicht«, sagte Roxane. »Beruhige dich, Tony. Es hat keinen Sinn, wenn du dich aufregst. Damit hilfst du Jubilee nicht.«
    »Spar dir deine Belehrungen!« schnauzte ich die Hexe aus dem Jenseits an, aber dann begriff ich, daß ich so nicht mit ihr reden durfte, und ich seufzte: »Entschuldige, Roxane, aber du weißt ja, was mit mir los ist.«
    »Ja, Tony«, sagte sie sanft. »Ich weiß es. Deshalb nehme ich es dir auch

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