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096 - Kreuzfahrt des Grauens

096 - Kreuzfahrt des Grauens

Titel: 096 - Kreuzfahrt des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
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Sache verstrickt. Ob wir noch einmal mit ihm reden sollen?“
    „Das wird wohl wenig Sinn haben“, meinte Martin.
    Sue drang weiter in ihn. Er sagte schließlich zu, mit Eduardo Diaz reden zu wollen. Martin, Yanakawa, Sue und Harriet dankten Hyun Yat Sen für die Mahlzeit und die Unterhaltung. Sie verließen seine Räume. Der Chinese brachte sie bis zur Tür, verbeugte sich mehrmals und gab der Hoffnung Ausdruck, daß sie während der Kreuzfahrt noch einmal Gelegenheit zu einem Zusammensein hätten.
     

     

Es war der fünfte Tag der Kreuzfahrt, und am späten Nachmittag sollte die Südspitze Mindanaos umrundet werden. Der Sturm hatte den Zeitplan für die Route der Marcos III noch weiter durcheinandergebracht. Die Kreuzfahrt würde zumindest einen Tag mehr als vorgesehen in Anspruch nehmen, soviel war sicher.
    Martin, Yanakawa, Sue und Harriet verbrachten den Nachmittag wieder einmal am Swimmingpool. Martin war tiefbraun gebrannt, während der Teint Sues und Yanakawas nicht viel Farbe annahm. Auch die blonde Harriet wurde nicht richtig braun, sie schützte ihre empfindliche Haut vor der Sonne.
    „Wenn ich das ein paar Wochen lang täte, würde ich aussehen wie ein siebzigjähriger Fischer aus Acapulco. Eine Runzel neben der andern.“
    Nach dem Abendessen gingen die vier ins Bordkino. Ein lustiger Sexfilm wurde gezeigt, bei dem man aus dem Lachen nicht herauskam. Im Gegensatz zu den meisten Sexfilmen hatte dieser eine Handlung von umwerfender Komik.
    Martin und die andern lachten Tränen. Diesmal war die Nacht lau und schön, denn der Sturm hatte die Atmosphäre gereinigt. Yanakawa und Harriet hatten es nach dem Film eilig, die Kabine des Japaners aufzusuchen. Sie waren verrückt nacheinander, eine Tatsache, die Martin immer wieder erstaunte.
    Martin und Sue schlenderten noch umher. Auf dem Promenadendeck waren ein paar Liebespaare. Martin zog Sue zu einer Hollywoodschaukel.
    Sie küßten sich lange, und die Zärtlichkeiten des Mannes wurden zudringlicher, fordernder.
    Schließlich sagte Martin: „Komm mit in meine Kabine, Darling.“
    Sue widersprach nicht. Die beiden gingen zu den Erster-Klasse-Kabinen. Als sie am Swimmingpool vorbeikamen, taumelte ihnen eine lange, schwankende Gestalt entgegen. Larry Ridderboom. Der Erste Offizier hatte wieder einmal selbstlos den Kampf gegen den Alkohol geführt, den zu vernichten er sich geschworen hatte.
    Er rempelte einen Sonnenschirm an, sagte: „Ach, Verzeihung, Madam!“ und torkelte weiter. Fast wäre er in den Swimmingpool gefallen. Martin erwischte ihn gerade noch am Arm und bemerkte: „Sie sind vom Kurs ab, Seemann.“
    „Klarschiff“, krähte Ridderboom. „Verdammt, was für ein Sturm heute. Der Kahn schwankt wie toll.“
    Es ging kein Lüftchen. Was schwankte war Ridderboom.
    „Suche, hupp, mein Quartier!“ fuhr er fort.
    Martin steuerte ihn den Aufgang hoch und wies ihm die Richtung zu den Unterkünften des Kapitäns und der Offiziere unterhalb der Kommandobrücke.
    „Kurs klar erkannt“, rief Ridderboom. „Laufe Heimathafen an.“
    „Mit Schnapsfracht und schwerer Schlagseite“, sagte Martin halblaut und sah ihm nach.
    Ridderboom rannte mit Vehemenz auf die nächste Schottentür zu, öffnete sie, nachdem er eine Zeitlang den Türgriff an der falschen Seite gesucht hatte, und polterte in seine Kabine.
    „Beim einen sind’s die Weiber, beim andern ist’s der Schnaps“, philosophierte Martin. Er wandte sich an Sue. „Doch jetzt wollen wir uns nicht länger aufhalten lassen.“
    In Martins Kabine küßten sie sich lange, und dann drückte Martin die schlanke Eurasierin auf seine Koje nieder. Seine Hand glitt unter ihr Kleid. Sue begann sein Hemd aufzuknöpfen, sie spielte mit den Haaren auf der Brust des Mannes.
    Martin öffnete den Verschluß ihres Kleides. Sues Körper war nackt noch schöner, als er ihn sich vorgestellt hatte. Ihre Haut hatte einen goldenen Schimmer. Martin küßte sie überall, und sie vergaßen Grauen und Schrecken, die unsichtbar über der Marcos III schwebten wie ein Damoklesschwert.
     

     
    Als Ridderboom in seiner Koje lag, konnte er trotz des vielen Whiskys nicht schlafen. Er fühlte sich wach und unternehmungslustig. Was, in der kleinen, engen Kabine sollte er bleiben? Er würde das ganze Schiff auf den Kopf stellen. Platz da, jetzt kam Larry Ridderboom, der Schrecken der Sieben Meere.
    Der Schrecken der Sieben Meere erhob sich von der Koje. Ausgezogen hatte Ridderboom sich nicht, also brauchte er sich auch nicht

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