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0960 - Aibons böse Diener

0960 - Aibons böse Diener

Titel: 0960 - Aibons böse Diener Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sie sprang von der Mauerkante herunter und hatte kaum den Boden berührt, als sie einfror. Von einem Augenblick zum anderen war alles anders geworden, denn jetzt sah sie die Schatten…
    ***
    Die Detektivin tat zunächst gar nichts. Sie stand einfach nur da und wartete. Zudem wollte sie sichergehen, ob ihr die Augen keinen Streich gespielt hatten oder sie sich die Ankunft der Schatten einfach nur einbildete.
    Durch die Nase holte sie Luft, die ihr wie ein kalter Strom vorkam.
    Zugleich wußte sie, daß diese Schatten keine Halluzination waren. Es gab sie wirklich, und sie hoben sich vom kahlen Untergrund ab, als hätte sie jemand gemalt.
    Ob sie den Boden berührten oder darüber hinwegschwebten, war für Jane nicht zu erkennen. Sie stellte nur fest, daß sich die vier Schatten bewegten. Es sah so aus, als wären sie vom Wind vorangetrieben worden, der in ihren Rücken wehte und dafür sorgte, daß sie in eine bestimmte Richtung glitten.
    Es war ein unheimliches Bild, obwohl die vier Schatten so weit entfernt waren. Aber sie paßten einfach nicht in die Gegend hinein. Sie waren Gebilde, die es nicht geben durfte, und mit ihren starren Hüten auf den Köpfen wirkten sie wie Schauspieler, die ihren Weg über die Bühne nahmen und den Anweisungen eines geheimnisvollen Regisseurs folgten. Sie glitten nicht besonders schnell weiter. Sie ließen sich Zeit, aber sie bildeten eine Reihe, denn sie schwebten nebeneinander her. Es gab keine Gesichter, es gab zwar Körper, aber die waren nicht so angelegt wie bei einem Menschen, denn ihnen fehlte das Dreidimensionale. Soviel Jane erkennen konnte, waren sie nur zweidimensional.
    Es waren nicht nur die vier Schatten allein, die ihr ein gewisses Unbehagen bereitete, es lag auch an der Atmosphäre, die sie verbreiteten. Jane wußte nicht, wie sie sich selbst das erklären sollte, aber sie war einfach da, denn sie spürte das Unheimliche, das von den vier Schatten ausging. Es war eine so fremde Kraft, und auch eine so unbegreifliche, daß Jane anfing zu frösteln. Zudem fragte sie sich, wie sie es schaffen sollte, die Schatten zu vernichten, wenn es denn sein mußte, eine Lösung fiel ihr nicht ein.
    Diese vier Schatten waren die Herrscher. Sie diktierten, was zu geschehen hatte, denn sie bewegten sich mit einer schon angsteinflößenden Sicherheit voran.
    Jane Collins war davon überzeugt, daß sie nicht nur einfach so aufgetaucht waren. Sie mußten einfach einen Auftrag oder ein Ziel haben, sonst hätten sie auch in ihrer Welt bleiben können.
    Hüte, Gesichter, Gestalten, es gab zwischen ihnen keine Trennung.
    Alles war bei ihnen zu einer Einheit geworden. Es gab keine Unterbrechungen. Sie bildeten eine Einheit. Jane konnte sich auch vorstellen, daß sie plötzlich zu einem einzigen Schatten verschmolzen.
    Noch hielten sie sich außerhalb der Ortschaft auf. Nur glaubte Jane nicht daran, daß dies so bleiben würde. Die Gräber waren auf eine rätselhafte Art und Weise leer geworden. Es lag nur eine grüne Masse auf dem Grund, aber endgültig aus der Welt geschaffen worden waren die vier Tarling-Brüder nicht. Eine andere Welt hatte sich ihrer angenommen und sie wieder zurück in die normale geschickt.
    Jane wartete. Sie verfolgte jede Bewegung der vier Unheimlichen. Noch immer war kein Laut zu hören. Nicht mal ein Flüstern oder das Rollen eines kleinen Steins über dem Boden.
    Die Detektivin überlegte, was sie unternehmen sollte. Wenn die Schatten ihren Weg weiterhin fortsetzten, würden sie sehr bald die ersten Häuser erreicht haben und dann auch das Haus, in dem Gordon Tarling und Muriel Shannon warteten.
    Auf keinen Fall wollte Jane Collins in Kontakt mit diesen Schatten geraten.
    Sie spürte genau, daß sie ihnen unterlegen war. Ein Gedanke huschte ihr durch den Kopf, der ihr schon Magenschmerzen bereitete.
    Sie konnte sich vorstellen, daß es für sie und auch die beiden anderen der Horror werden würde, wenn die Schatten sie überfielen. Da gab es keine Chance, sich zu wehren. Jane wollte fliehen. Es würde nicht schwer werden, denn vor dem Haus stand ihr Leihwagen, ein kleiner Opel Corsa.
    Noch war Zeit, und Jane gehörte nicht zu den Menschen, die etwas auf die lange Bank schoben. Sie warf einen letzten Blick auf die vier Ankömmlinge, bevor sie sich umdrehte und sehr hastig auf die Haustür zulief, die sie nicht zu öffnen brauchte, denn kurz vor dem Erreichen wurde sie aufgezogen und Muriel, die auf Jane gewartet hatte, schaute sie aus großen Augen an.
    »Es ist

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