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0960 - Aibons böse Diener

0960 - Aibons böse Diener

Titel: 0960 - Aibons böse Diener Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zu tun?«
    »Stehen Sie endlich auf!«
    Jane Collins hatte den Mann angeschrien, und diesmal zuckte er zusammen, als hätte er einen Peitschenhieb bekommen. Er stand plötzlich auf.
    Zuvor hatte er sich einen Ruck gegeben. Zu heftig, denn er mußte erst das Gleichgewicht wiederfinden. Wie ein Kind ließ er sich die gefütterte Jacke überstreifen.
    Muriel stand an der Tür und schaute in den Flur. Sie wartete auf die Schatten, die sich zum Glück noch nicht sehen ließen. Auch hinter den Fenstern waren sie nicht zu entdecken. Vielleicht hatten sie sich geduckt. Möglich war schließlich alles.
    »Was passiert denn jetzt?« fragte Tarling. Er drehte sich unsicher und Jane stellte fest, als sie von seinem Atem gestreift wurde, daß er getrunken hatte. Sie verdrehte die Augen. Ihnen blieb nichts erspart. Sie mußten sich noch mit einem nicht eben nüchternen Mann abgeben. Aber im Haus konnten sie ihn auch nicht lassen. Da hätten sie ihn auch gleich umbringen können.
    Jane drängte Tarling aus dem Raum, der mit unsicheren Schritten ging und im Flur stehenblieb. »Was ist denn? Wo sind die Schatten? Ich will meine Söhne sehen.«
    »Lieber nicht«, erwiderte Jane und schob den Mann herum. Muriel war schon vorgegangen. Sie bewegte sich an der Treppe vorbei und winkte den anderen dabei zu.
    Die Frau hielt sich prächtig, das mußte auch Jane Collins zugeben. Von wegen schwaches Geschlecht. Wenn es darauf ankam, waren die Frauen oft nervenstärker als die Männer.
    Tarling tappte vor. Er spürte Janes Hände im Rücken, die den Kopf so weit gedreht hatte, daß sie noch zurück in den Flur, zur Tür und den Fenstern schauen konnte. Beide waren und blieben verschlossen, aber für die Schatten bedeutete dies kein Hindernis, denn der erste drängte sich in das Haus.
    Er ging durch die Tür. Nein, er ging nicht hindurch, da mußte sich Jane Collins korrigieren. Er hatte sich nur von außen dagegen gelehnt, und die Tür verschwand.
    Himmel, sie löste sich auf!
    Jane war so fasziniert, daß sie für einen Moment stoppte. Die Tür wurde von dieser dunklen Gestalt einfach aufgesaugt. Das war für die Detektivin nicht zu begreifen. Einfach unwahrscheinlich, und Jane hatte den Wunsch, schreien zu müssen, aber sie hielt sich zurück.
    »Kommt doch endlich!« Muriel hatte sich vom rückwärtigen Ausgang gemeldet. Was da vorn passiert war, wußte sie nicht, ebenso wie Gordon Tarling, der jetzt wieder den Druck im Rücken spürte und weiterging. Er stolperte dabei fast über seine eigenen Beine, murmelte auch etwas, aber er stemmte sich nicht mehr dagegen.
    Der Wind brachte die kalte Luft ins Haus. Jane wünschte sich, daß er auch die vier Schatten wegwehen würde, das geschah bestimmt nicht.
    Die würden bleiben.
    Tarling ging jetzt schneller. Er brabbelte vor sich hin. Die Whiskeyflasche begleitete ihn auf seinem Weg. Sie wehte wie ein unsichtbares Tuch vor seinen Lippen.
    Muriel Shannon war schon nach draußen gelaufen. Sie atmete heftig und stellte sofort eine Frage, als Jane mit Gordon Tarling das Haus verließ. »Sind sie schon da?«
    »Ja, sie sind im Haus.«
    »Was?«
    »Komm weiter. Ich kann dir jetzt nicht alles erklären. Aber nimm es hin, Muriel.«
    Große Auswahl an Fluchtmöglichkeiten hatte sie nicht. Sie mußten durch den Garten. Hinter ihm befand sich ein Weg. Dort wuchs dürres Gestrüpp, und im Boden festgeklammt lagen dort große, weißgrau schimmernde Steine.
    Jenseits davon standen keine Häuser mehr, abgesehen von einigen Hütten, in denen landwirtschaftliche Geräte aufbewahrt wurden, aber auch Heu für die Tiere im Winter.
    »Hast du schon ein Ziel, Jane?«
    »Nein, um Himmel willen! Ich kenne mich hier nicht aus. Wir müssen ein Versteck finden. Zunächst einmal. Ein Versteck, das etwas höher liegt, denn ich möchte die Schatten nicht aus den Augen verlieren, verstehst du?«
    »Du willst sie beobachten?«
    »Sicher.«
    »Und dann?«
    »Ich weiß es noch nicht, Muriel. Ich weiß eigentlich gar nichts. Wir dürfen nur nicht entdeckt werden.«
    Gordon Tarling hatte Mühe, sich auf den Beinen zu halten. Er keuchte, hatte Konditionsschwierigkeiten. Jane stützte ihn an der rechten und Muriel an der linken Seite, während sie mit ihm den Garten durchquerten, einen alten Zaun niedertraten, der mehr als Dekoration diente, dann hatten sie das Grundstück verlassen und standen nahe des trockenen Gestrüpps.
    Sie wühlten sich durch. Dahinter fanden sie eine relativ gute Deckung, aber sie konnten sich auch auf die

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