Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0960 - Aibons böse Diener

0960 - Aibons böse Diener

Titel: 0960 - Aibons böse Diener Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
hätte ebensogut von einem Tier stammen können, aber Muriel Shannon hatte es ausgestoßen, und ihr Blick war nach draußen gerichtet, wo sich die vier Schatten aufhielten.
    Das Auto hatten sie verschwinden lassen wie Zauberer, aber das war bei ihnen kein Trick gewesen, sondern reine Magie. Unbegreiflich für einen normalen Menschen und trotzdem vorhanden.
    Zwischen den vier Schatten und dem Haus befand sich kein Hindernis mehr. Die Bahn war frei. Das mußte auch Muriel festgestellt haben, und dies zu begreifen, war für sie einfach nicht faßbar. Sie starrte durch die Scheibe und preßte dabei eine Hand auf den Mund, als hätte sie sich durch die eigenen Laute erschreckt.
    Die Schatten ließen sich Zeit. Der Wagen war nicht mehr da. Sie standen auf der Stelle und schauten sich um. Jane konnte genau beobachten, wie sie sich drehten, und sie schaute auch genau hin, unterdrückte selbst ihre Beklemmung, da sie etwas feststellen wollte.
    Es stimmte also. Die Schatten waren zwei-und nicht dreidimensional.
    Wenn sie von der Seite her gegen sie schaute, sah sie nichts anderes als einen Strich. Eine dünne Zeichnung, allerdings mit dem seitlichen Umriß eines Menschen. Da waren der Körper, der Kopf und auch das Profil zu erkennen, nur eben in dieser flachen Ebene.
    Eine Erklärung wußte sie nicht. Die Gedanken rasten durch ihren Kopf.
    Daß die Entstehung der Schatten irgendwie mit Aibon zusammenhing, war ihr einfach zuwenig. Nur war jetzt nicht die Zeit, darüber nachzudenken. Sie, Muriel und auch Gordon Tarling mußten sich vor den Schatten in Sicherheit bringen, denn was dem Corsa passiert war, das konnte sehr leicht auch mit ihnen geschehen.
    Zweimal mußte Muriel die Detektivin ansprechen, bevor diese reagierte.
    Als Jane den Kopf drehte, sah sie in Muriels angststarres Gesicht. Die Lehrerin hatte es zudem nicht mehr am Fenster ausgehalten. Sie ging geduckt auf die Freundin zu.
    »Ist das wahr?« stöhnte sie.
    »Leider.«
    »Und was tun wir?«
    »Muriel!« flüsterte Jane. »Wir müssen vor allen Dingen die Nerven bewahren. Nur das zählt. Alles andere ist unwichtig, verstehst du? Wir dürfen nicht durchdrehen, und ich weiß auch, wie schwer dir das fallen wird, aber es ist so. Die Nerven behalten, sonst sieht es verdammt übel für uns aus, das kann ich dir versprechen.«
    »Die wollen auch uns, nicht?« Muriel ging auf Janes Worte nicht ein.
    »Wir müssen damit rechnen.«
    Durch die Nasenlöcher saugte die Lehrerin die Luft ein. »Und? Können wir uns dagegen wehren?«
    »Wohl nicht.«
    Muriel krallte sich an Jane fest. »Dann ist alles vorbei. Dann können wir uns jetzt die Kugel geben.«
    »Warte ab, Muriel. So einfach machen wir es den Schatten nicht. Jedenfalls werden wir nicht länger hierbleiben, das stimmt schon. Wir müssen uns zurückziehen, und wir müssen schneller sein als die Schatten.«
    »Wohin denn?«
    »Das wird sich zeigen.«
    Muriel nickte. Trotz ihrer Angst hatte sie sich noch gut in der Gewalt, auch wenn sie immer wieder einen Blick zum Fenster warf, aber dahinter nichts erkennen konnte. Jane Collins war froh, daß ihre Freundin nicht durchdrehte. An die Schatten wollten sie zunächst einmal nicht denken.
    Sie hatte sich auch das Positive herausgesucht, falls es so etwas überhaupt gab. Schlimmer wäre es gewesen, wenn sich die Schatten geteilt hätten und jeder für sich losging, um bestimmte Gegenstände verschwinden zu lassen. Das wäre viel härter gewesen, und da hätten sie auch den Überblick verloren. So aber waren die Schatten noch unter ihrer Kontrolle, und das sah Jane als positiv an.
    Sie mußte Muriels Hand fassen und die Frau schon mitziehen. Von allein wäre sie kaum gegangen. Daß sie keine Zeit zu verlieren hatten, stand fest, jetzt zählte jede Sekunde, und sie würden das Haus auch nicht mehr durch den normalen Eingang verlassen können, sondern den an der Rückseite nehmen müssen.
    Aber auch Gordon Tarling war wichtig. Er hielt sich im Wohnraum auf.
    Als die Frauen an der Tür erschienen, blickte er sie an. Er kam nicht dazu, eine Frage zu stellen, denn beide drängten ihn zum Aufbruch.
    Jane hatte sogar seine Jacke vom Haken genommen und mitgebracht.
    »Warum soll ich hier weg?«
    »Fragen Sie nicht, Mr. Tarling, kommen Sie!«
    »Nein, ich fühle mich hier wohl.«
    »Du mußt aber, Gordon!« rief Muriel. »Oder willst du schnell tot sein? Willst du das? Soll es dir so ergehen wie deinen Söhnen? Willst du auch zum Schatten werden?«
    »Meine Söhne? Was haben sie damit

Weitere Kostenlose Bücher