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0960 - Aibons böse Diener

0960 - Aibons böse Diener

Titel: 0960 - Aibons böse Diener Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bezeichnen, aber wer die Oper Die Zauberflöte kennt und sich an die Figur des Vogelfängers Papageno erinnert, der weiß, was ich meine. Der Rote Ryan war ein Kind der Natur, er hütete den positiven Teil des Landes Aibon, und er war ein Todfeind des mächtigen Druiden Guywano. Als ich ihn entdeckte, hob ich die Hand, damit er merkte, daß ich ihn gesehen hatte. Das Spiel setzte er noch einige Sekunden fort und hörte auf, als er vor mir stand. Er ließ die Flöte sinken und steckte sie weg.
    Ich schaute ihn an. Das rote Haar war noch vorhanden, aber nicht ganz zu sehen, weil Ryan einen Hut trug, der vorn und hinten spitz zulief und mich an die Kopfbedeckung Robin Hoods erinnerte.
    Ich schloß kurz die Augen, um ihm deutlich zu machen, wie erleichtert ich über sein Erscheinen war. Als ich ihn dann wieder anschaute und sogar lächelte, erwiderte er es nicht. Sein blasses Gesicht blieb ernst, doch seine Augen funkelten aibongrün, und ich las die Sorge darin.
    »Endlich, Ryan«, sagte ich. »Ja, ich mußte kommen.«
    »Und mit dir Aibon?« Er hob die Schultern. »Ich habe einen Teil meiner Welt mitgebracht, um dich zu schützen. Aber ich sage dir schon jetzt, daß ich diesen Schutz nicht zu lange aufbauen kann, denn die andere Seite ist sehr, sehr stark geworden.«
    »Das weiß ich inzwischen. Ich habe erleben müssen, wie sie Suko holte. Es war doch Guywano - oder?«
    »Ja, er war es. Und er hat nicht nur Suko geholt.«
    »Auch die vier Tarling-Brüder.«
    »Auch sie!« erklärte der Rote Ryan. »Aber das ist nicht alles. So schlimm dir alles vorkommen mag, John, es ist erst der Anfang. Es wird weitergehen, das mußt du mir glauben, und Guywano ist einfach nicht zu stoppen. Er wollte schon immer alles, das wissen wir beide. Aber er hat erst jetzt einen Weg gefunden.«
    »Moment mal«, sagte ich. »Soll das heißen, daß er es schaffen kann, beide Teile Aibons zu beherrschen?«
    »Das meine ich.«
    »Und wie?«
    »Durch die Schatten.«
    Das war mir zu hoch, und ich hob die Schultern, um dies auch zu dokumentieren. »Sorry, aber so weit bin ich mit meinen Erfahrungen und Überlegungen noch nicht.«
    »Ich werde dir helfen, John. In kurzer Zeit muß ich dich aufklären. Aber ich frage mich schon jetzt, ob Guywano zu stoppen ist, wo er die Lösung gefunden hat.«
    »Durch die Schatten?«
    »Leider.«
    »Welche Funktion haben sie? Ich sah vier von ihnen, aber sie haben nichts getan.«
    »Das wird sich geändert haben. Guywanos Machtgelüste grenzen an Wahnsinn, aber er kann es mit Hilfe seiner Schatten schaffen, denn sie sind in der Lage, alles zu verschlingen.«
    »Bitte?« hakte ich nach.
    »Ja, du hast richtig gehört, John. Die Schatten sind in der Lage, alles zu verschlingen. Guywano hat endlich die Möglichkeit gefunden, seine Macht auszuweiten. Lange hat er sich zurückgehalten, aber die alte Magie hat ihm geholfen.«
    »Wie ist das mit den Menschen? Ich habe sie als Schatten erlebt. Sie sind gestorben und…«
    Der Rote Ryan hob die Schultern. »Ja, sie sind tot. Er holt sich ihre veränderten Seelen.«
    »Verändert?«
    »Richtig, John. Erst werden sie durch die Kraft seines Reiches in den Tod geholt. Erst dann ist Guywano in der Lage, sich ihre Seelen zu holen, aber ihre veränderten, wenn du verstehst. Es sind nicht die Seelen, die der dir bekannte Teufel so gern hat. Sie sind verändert. Sie wurden dunkel, und nur so konnten die unheimlichen Totenschatten entstehen. Du hast es bei den vier Männern gesehen.«
    Ich blickte zu Boden, schüttelte dabei den Kopf und flüsterte: »Nein, bei fünf.«
    »Wieso?«
    »Suko«, sagte ich.
    Der Rote Ryan schwieg. Zum erstenmal erlebte ich ihn überrascht. »Er auch?«
    »Leider.«
    »Und wie ist es geschehen, John? Hast du es mitbekommen? Kannst du es mir noch einmal sagen?«
    »Ja, es befindet sich noch frisch in meiner Erinnerung.«
    Ich berichtete ihm, wie Suko und auch der Wagen verschwunden waren. Der Rote Ryan hörte aufmerksam zu. Seine Stirn hatte sich dabei in Falten gelegt, und als ich eine Antwort verlangte, da war er zunächst einmal still. Ich fragte mich, ob er mir keine Antwort geben wollte, aber der Mann auf Aibon mußte erst seine Gedankenkette schließen.
    »Ich kann es dir nicht genau sagen, John, ob Suko tatsächlich zu einem Schatten geworden ist. Zumindest hat er ihn nicht zurückgeschickt.«
    »Hätte er nicht tot sein müssen?«
    »Auch das. Aber er ist einfach von dieser Welt verschwunden, nachdem die Brücke stand.«
    »Das ist es.«
    »Da haben

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