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0961 - Der Fluch des Kobolds

0961 - Der Fluch des Kobolds

Titel: 0961 - Der Fluch des Kobolds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Hineintauchen.«
    »Bei dir nicht.«
    »Und weiter?«
    Der Rote Ryan schüttelte den Kopf. Vielleicht hätte er mir noch gern eine Antwort gegeben, aber das war nicht mehr möglich, denn er deutete in eine bestimmte Richtung, in die ich auch schaute. Im ersten Moment sah ich nichts. Die leere Umgebung lag still vor mir, aber jenseits der kleinen Kirche bewegten sich vier Gestalten über den Boden. Hochgewachsen, normale Männerkörper, auf deren Köpfen Hüte saßen. So hatten sie sich auch als Menschen und Terroristen gezeigt. Die Tarling-Brüder waren auch im Tod ein Abbild ihrer menschlichen Existenz.
    »Sie suchen dich!« sagte der Rote Ryan. »Du bist übrig, das kann Guywano nicht gefallen.«
    »Er hätte mich auch holen können.«
    »Richtig. Nur hat er sich für Suko entschieden und euch zunächst einmal getrennt. Mit einem Gegner kommt er besser zurecht als mit mehreren. Die Rechnung ist einfach.«
    »Also nach Aibon?«
    Der Rote Ryan nickte. Er hatte seine Flöte bereits angehoben. Ich wußte, was passieren würde. Durch den Klang der Flöte wurde der Dimensionstunnel zwischen meiner Welt und dem Paradies der Druiden geöffnet, so daß wir freie Bahn hatten.
    Ich dachte nicht mehr an die Schatten und auch nicht daran, wie schnell sie waren oder bei mir sein konnten. Mein Augenmerk konzentrierte sich einzig und allein auf den Roten Ryan. Er spielte auf seiner Flöte und hob somit die Grenzen auf.
    Die Schatten waren erschienen, um mich zu holen. Sie würden mir auch nach Aibon folgen, sicherlich zum Rad der Zeit, und was dann geschah, das stand in den Sternen. Da konnte ich nur hoffen, beten und mir selbst die Daumen drücken.
    Etwas bewegte sich in meiner Nähe. Ich wollte hinsehen, aber ich konnte es nicht. Dann fand ich heraus, daß ich es war, der sich bewegte, und plötzlich weichte der Boden unter meinen Füßen auf. Ich verlor den Kontakt, aber ich fiel nicht in die Erde hinein, sondern erlebte die andere Kraft, die mich nach vorn drückte.
    Der Flötenspieler vor mir verschwand. Wind umgab mich. Ich sah nichts mehr, hörte nur die Klänge, und auch das Gefühl für Zeit war mir verlorengegangen.
    Dann waren wir da.
    Meine Sinne funktionierten wieder. Bevor ich noch die Augen öffnete, nahm ich die andere Temperatur wahr. Ich hatte Aibon erreicht, aber bestimmt nicht die gute Seite, denn es war stickig, als wäre die Luft von irgendwelchen Dämpfen durchzogen worden.
    »Wir sind da.«
    Ich war so aufgeregt, daß ich zunächst die Augen nicht öffnete, um den Anblick noch weiter hinauszuzögern. Es gab eine Zeit, da war ich mit dem Roten Ryan und einer Miriam di Cario über dieses Land hinweggeflogen und hatte auch das Rad der Zeit gesehen, das in einer Mulde seinen Platz gefunden hatte. Sie gehörte zu einer kahlen Hochebene, auf der kein Gras und keine Pflanze wuchs. Ein karstiges, lebensfeindliches Land, genau das Richtige für Guywano und seine Geschöpfe. Für den Roten Ryan und mich war es Feindesland, und auch jetzt hatte sich daran nichts geändert.
    Dann sah ich es, und ich spürte, wie mich etwas durchströmte, mit dem ich nicht zurechtkam. Es war die Überraschung, es war die Furcht, es war aber auch die Hoffnung. Es war ebenfalls eine gewisse Demut, die ich diesem Gegenstand entgegenbrachte.
    Wir waren so »gelandet«, daß es direkt vor mir stand. Ich hätte nur zwei, drei Schritte weiter zu gehen brauchen, um es zu berühren, aber das kam für mich noch nicht in Frage.
    Ich staunte es an.
    Und der Rote Ryan gab mir die Zeit, denn er wußte genau, was in diesen Augenblicken in mir vorging.
    Nein, man konnte das Rad der Zeit nicht mit dem Knochensessel vergleichen, der bei den Templern in Alet-les-Bains stand, aber irgendwo hatten sie schon etwas Gemeinsames, denn beide waren auf eine gewisse Art und Weise Transportmittel.
    Der Knochensessel konnte mich über Grenzen hinweg nach Avalon schaffen. Möglicherweise auch woanders hin, das wußte ich noch nicht, aber das Rad der Zeit ließ es zu, daß derjenige, der es benutzte, einen Blick in die Zukunft oder in die Vergangenheit werfen konnte. Es kam darauf an, in welche Richtung es gedreht wurde. Der Dreh nach rechts brachte den Blick in die Zukunft, der nach links in die Vergangenheit.
    Aber nur den Blick, nicht mehr. Derjenige, der in das große Rad hineingestiegen war, blieb auch drin. Er selbst verschwand nicht in den Zeiten.
    Das sollte bei den Schatten anders sein, wie mir der Rote Ryan erklärt hatte, und auf diese Erklärung mußte ich

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