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0961 - Der verrückte Orbiter

Titel: 0961 - Der verrückte Orbiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ungefähr anderthalb Kilometer weit in dieser Richtung, dann ortete er abermals die Geräusche von Orbitern. Argyris kehrte um und durchsuchte die Abzweigungen und Räume, die er hinter sich gelassen hatte.
    Nach etwa einer halben Stunde hatte er etwas gefunden, das ihm als neues Versteck zusagte. Es handelte sich um ein Ersatzteillager für Hochleistungscomputer, das noch dazu direkt neben einem automatischen Telekontrollsystem für alle Räume in einer Kugelschale von rund dreitausend Metern Radius lag. Ein solches Telekontrollsystem war genau das, was Anson Argyris brauchte, um sein altes Versteck zu beobachten und zu sehen, ob Olkyra vielleicht doch zurückkehrte. Außerdem bot es ihm die Möglichkeit, eine eventuelle Durchsuchung des alten Verstecks und dessen Umgebung rechtzeitig zu bemerken und festzustellen, ob die Suchkommandos sich seinem neuen Versteck näherten.
     
    *
     
    Nachdem er mit Hilfe der Ersatzteile ein provisorisches Gerät zur Kommandoüberlagerung gebaut hatte, begab sich der Vario-Roboter durch ein Wartungsluk in den Hohlraum des Telekontrollsystems. Der Hohlraum war so eng, daß Argyris erkannte, daß er nicht für eine regelrechte Benutzung vorgesehen war, sondern nur für Wartungen und Reparaturen, die das System nicht selbständig durchführen konnte.
    Aus diesem Grund dienten die zahlreichen Monitoren auch nur der Funktionsüberprüfung bei Wartungen und Reparaturen und waren entsprechend klein. Da die Bildschärfe aber hervorragend war, genügten dem Vario-Roboter die daumennagelgroßen Bildflächen, um jede Einzelheit zu erkennen.
    Die Kombination aus Positronik und Bionik war zudem in der Lage, alle Monitoren gleichzeitig zu kontrollieren- es gab deren dreihundertsiebenundvierzig - und das darauf erkennbare Geschehen logisch auszuwerten.
    Anson Argyris sah, daß Olkyra noch nicht in das erste Versteck zurückgekehrt war. Er sah aber auch, daß sich offensichtlich weder Rundumkämpfer noch Orbiter auf dem Weg zum ersten Versteck befanden, was zweifellos der Fall gewesen wäre, wenn Olkyra festgenommen und verhört worden wäre. Das ließ ihn hoffen, daß sie doch davonkommen würde.
    Allerdings war Olkyra auf keinem der Bildschirme zu sehen, was bedeutete, daß sie sich zumindest nicht in einem Raum innerhalb der sechstausend Meter durchmessenden Kugelschale aufhielt.
    Argyris suchte nach Kontrollmöglichkeiten für die Korridore und Lifts. Er fand heraus, daß es so etwas für die Korridore gab und daß das betreffende System nur aktiviert werden mußte. Nachdem er das getan hatte, suchte er nach Kontrollmöglichkeiten für die Antigravlifts, aber die gab es nicht.
    Folglich blieb dem Vario-Roboter nichts weiter übrig, als darauf zu warten, daß Olkyra auf einem der Monitoren auftauchte, mit denen er die Räume und Korridore des Kontrollbereichs beobachtete.
    Olkyra war allerdings noch nicht aufgetaucht, als er auf einem Monitor sah, daß sich eine Gruppe von zehn Orbitern in einem Magazin bewaffnete und danach geschlossen abmarschierte.
    Auf weiteren Monitoren war nach und nach zu sehen, wie die Gruppe durch einen Korridor ging, dann in einem Liftschacht verschwand und in einem Korridor an der Untergrenze des Kontrollbereichs wiederauftauchte. Dort bewegte sie sich nach rechts, bis sie aus dem Kontrollbereich verschwand.
    Anson Argyris ahnte, daß diese Beobachtung mit etwas zusammenhing, das direkt oder indirekt mit Olkyra zu tun hatte. Wahrscheinlich hatte sie sich auffällig benommen und sollte verhaftet werden.
    Er überlegte, wie er ihr helfen könnte. Aber die einzige Möglichkeit, etwas für sie zu tun, wäre gewesen, der Orbiter-Gruppe zu folgen. Das verbot sich jedoch von selbst, da er dabei Sektionen der Anlage hätte durchqueren müssen, in denen es von Orbitern und teilweise auch von Rundumkämpfern wimmelte.
    Und sein Aussehen hatte sich inzwischen so verändert, daß er sofort aufgefallen wäre.
    Er schaltete einige Monitoren aus, um sich darin zu spiegeln und von allen Seiten betrachten zu können.
    Was er sah, war so skurril, daß Argyris unwillkürlich lachte. Das „rasierte" Gesicht eines erwachsenen Gorillas mit entsprechend vorspringenden, zusammengewachsenen Brauenwülsten, einem über das linke Ohr herabhängenden blauen Hautlappen und einem zirka fünfzehn Zentimeter aufragenden gezackten, blutroten Hahnenkammdas schaute ihm entgegen.
    Argyris stieg aus der Montur, die ohnehin zum Zerreißen gespannt war. Der Fleck auf dem Unterbauch war verschwunden.

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