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0961 - Der verrückte Orbiter

Titel: 0961 - Der verrückte Orbiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Trutzburgen wirkten ihre Leistungen wie Kriegsspielzeug gegen wirkliche Kriegsmaschinen.
    Und das war das Bedrückende an den Errungenschaften des Ritters der Tiefe namens Armadan von Harpoon, daß sie alle zu kriegerischen Zwecken geschaffen worden waren. Anson Argyris fragte sich, ob es denn keine besseren Möglichkeiten für Armadan von Harpoon gegeben hatte, eine neuerliche Bedrohung durch die Horden von Garbesch abzuwenden, als gigantische Armaden von Raumschiffen mit Milliarden von Orbitern.
    Er steuerte seinen Gleiter höher, um die Außenmauer des „Amphitheaters" überfliegen zu können. Im nächsten Augenblick bremste er mit Maximalwerten ab, denn aus dem Innern des Bauwerks, beziehungsweise aus den zahlreichen Hangarschächten unter dem gepanzerten Innenhof, stiegen in enggeschlossener Formation gleichzeitig fünf riesige Keilschiffe empor, jedes etwa anderthalb Kilometer lang und am Heck ebenso breit.
    Dort ragten die fremdartigen Triebwerke heraus, die ihre Schubenergie durch Anzapfen des Hyperraums gewannen.
    Argyris gelang es, den Gleiter auf der Stelle zu wenden und abermals zu beschleunigen, bevor er vom Schock der Druckwelle getroffen wurde, die ausschließlich durch die Luftverdrängung der Raumschiffe entstand, denn der Start erfolgte nicht mit Hilfe der Schubtriebwerke, sondern nach kurzem Kompressionsschub innerhalb der Hangarschächte ausschließlich mit Hilfe der Antigravprojektoren. Andernfalls wären sogar so massive Rundbauten wie die Stahlarena beim ersten Massenstart zerpulvert worden, und es blieb nicht beim Start der einen Formation, sondern ihnen folgten in kurzen Abständen weitere Fünfergruppen.
    Der Gleiter wurde arg herumgeschleudert und gebeutelt, bevor er Schallgeschwindigkeit erreichte und damit vor der Druckwelle herlief. Nach ungefähr dreihundert Kilometern rasenden Fluges schwenkte Argyris nach Norden ab.
    Wieder überquerte er das schachbrettartige Wechselmuster von riesigen Stahlplatten und Vegetationsinseln, sah verdampfte Wassermassen aus fußballfeldgroßen Klimareglern aufsteigen und erlebte den Absturz eines mittelgroßen Keilschiffs, das anscheinend von einem Probeflug zurückgekehrt war.
    Seine Antigravprojektoren mußten ausgefallen sein, denn es versuchte, nur mit Hilfe der riesigen Hecktriebwerke zu landen und verursachte dabei einen regelrechten Wirbelsturm in einem begrenzten Gebiet.
    In etwa dreihundert Metern Höhe fielen dann schlagartig alle Triebwerke aus. Das Schiff fiel gleich einem Stein in die Tiefe, schlug auf einer Stahlfläche auf und zerbarst in zahllose Fragmente, die mit langanhaltendem Donnergrollen auf die Umgebung herabregneten.
    Glücklicherweise gab es keine Explosion. So überlebten sowohl Anson Argyris - rund drei Kilometer von der Aufschlagstelle entfernt wie auch die zirka fünfzigtausend Orbiter in den beiden benachbarten Vegetationsinseln. Für die Besatzung des Unglücksschiffs war das allerdings nicht mehr relevant.
    Argyris war dennoch für einige Zeit erschüttert, obwohl es ihm völlig logisch und unvermeidlich erschien, daß im Zuge der Entmottung und Flugerprobung von Raumschiffen, die über eine Million Jahre lang gelagert gewesen waren, solche Unfälle vorkamen.
    Doch dann entdeckte er eine halbe Stunde später einen neuen Rundbau - und die aus Entlüfterschächten ringsum aufsteigende Heißluft verriet ihm, daß unter jenem „Amphitheater" chemische Prozesse abliefen, bei denen große Wärmemengen frei wurden.
    Er nahm Kurs auf diesen Rundbau und hoffte, daß er darunter endlich jene Anlagen entdecken würde, in denen die Orbiter aus sogenannten neutralen Urzellen fabriziert wurden.
     
    3.
     
    Die Luft war erfüllt vom beständigen Dröhnen der Schubtrieb werke von Transportgleitern, die leer in den Hangarschächten der „Orbiter-Fabrik" versanken und mit vollen Ladungen wieder herauskamen.
    Bestürzt erkannte Anson Argyris, daß die Produktion immer neuer Orbitermassen weitaus gewaltiger war, als er sich das nach den Berichten der sieben letzten Flibustier vorgestellt hatte. Falls sich die galaktischen Zivilisationen tatsächlich gegen die Armaden der Orbiter auflehnen würden - und das war als letzter verzweifelter Schritt unvermeidlich -, konnten sie bestenfalls Anfangserfolge erzielen, denn wäh-rend der Nachschub der Orbiter und Keilschiffe auf ein praktisch unbegrenztes Potential zurückgreifen konnte, würden die Völker der Milchstraße nach den ersten schweren Verlusten wehrlos sein.
    Der Vario-Roboter landete

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