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0961 - Nähre deine Wut!

0961 - Nähre deine Wut!

Titel: 0961 - Nähre deine Wut! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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in den Dörfern bezeichnen mochte, nicht bis Spooky Castle.
    Nur kurz darauf landete der Drache, und Rhett stieg von seinem Rücken. Sogar jetzt, in Foolys Anwesenheit, erwärmte sich Merlins Stern nicht.
    Merkwürdig. Vor dem Château hatte es das doch noch getan…
    Vermutlich hatte Fooly das Böse in sich besser im Griff als noch vorhin. Sicherlich hätte Zamorra ihn mit dem Amulett genauer untersuchen können, hielt das aber für keine gute Idee. Wer wusste schon, wie der amulettgeschädigte Drache darauf reagieren würde?
    »Wie viele Dörfer sind befallen?«, fragte er.
    »Ich weiß es nicht«, gestand Fooly. »Hätte ich sie zählen sollen?« Er bewegte den Kopf hin und her, als wolle er etwas abschütteln. Rauch drang aus den Nüstern.
    »Ruhig, mein Alter«, sagte Rhett. »Zamorra will sich nur ein Bild von der Lage machen.«
    »Natürlich will er das«, meinte der Drache. »Ich weiß nicht, wie viele es sind. Aber ich fürchte, das Phänomen breitet sich aus, wenn wir es nicht aufhalten.«
    Zamorra stieß einen heftigen Fluch aus. »Von der Zerstörung der Hölle hatte ich mir mehr versprochen. Nach und nach die verbliebenen Dämonen wegputzen und irgendwann in einer Welt leben, in der es keine schwarzblütigen Scheißkerle mehr gibt. So hätte ich mir das vorgestellt. Stattdessen gerät die Welt in immer größere Unordnung. London, Kolumbien und jetzt Schottland.«
    »Du weißt doch nicht, ob das miteinander zu tun hat«, gab Nicole zu bedenken.
    »Ich weiß aber auch nicht, dass es nicht miteinander zu tun hat. Fast hat es den Anschein, als würde die Hölle nach der Schließung ihrer Hauptstelle viele kleine Filialen auf der Erde eröffnen. Wer weiß, wo sich noch überall derartige Zellen manifestieren?«
    »Das wird sich noch herausstellen, tut im Augenblick aber nichts zur Sache.«
    »Stimmt.« Er sah Fooly an. »Also, ich hätte gerne, dass du Nicole und mich zu einem der Dörfer bringst, dass wir uns vor Ort ein Bild machen können.«
    »Ich will auch mit«, forderte Rhett.
    »Das geht nicht! Ich kann den Schutz des Amuletts vielleicht auf uns alle erstrecken, aber das kostet zu viel Kraft. Ich will nicht riskieren, dass der Schirm zusammenbricht, solange wir mitten in Feindesland stecken.«
    »Warum lässt du dann nicht auch Nicole hier?«
    Weil ich mit Fooly nicht alleine sein will. Weil ich jemanden dabei haben möchte, der im Zweifelsfall eingreifen kann. So wie Nicole mit dem Dhyarra. Sei ehrlich, Rhett, würdest du etwas gegen deinen alten Freund unternehmen, wenn er mich angriffe? Oder würdest du gefährlich lange zögern? Stattdessen sagte er: »Weil wir trotz unserer Trennung ein eingespieltes Team sind. Außerdem besitzt sie eine größere Affinität zum Amulett, wie du weißt.«
    »Ihr seid mir zu schwer«, behauptete Fooly.
    »So viel mehr als Rhett und Anka wiegen wir auch nicht. Und die hast du befördert.«
    »Ja, aber…«
    »Fooly, bitte!«, drängte Zamorra. »Dir wird nichts geschehen!« Ja, aber was ist mit uns? Kann sich der Drache im Griff behalten, wenn Rhett nicht dabei ist? »Es dauert doch nur ein paar Minuten.«
    Mit erkennbarem Widerwillen stimmte Fooly schließlich zu.
    Kurz darauf waren sie unterwegs, während der Erbfolger zurückblieb. Nun lernte der Meister des Übersinnlichen die Drachenmagie beim Flug selbst kennen. Zu seiner Erleichterung meldete sich das Amulett weiterhin nicht. Zumindest vorerst.
    Nur wenige Sekunden später landete Fooly auf einer verlassenen Straße. »Wenn ihr von hier aus noch etwa einen Kilometer geht, erreicht ihr das Dorf. Näher kann ich euch nicht heranbringen, ohne… ohne selbst die Beherrschung zu verlieren. Ich warte hier auf euch.«
    Sie stiegen vom Drachenrücken. »Danke. Bis gleich.«
    Während sie den Rest der Strecke zu Fuß zurücklegten, holte Zamorra das Amulett unter dem Hemd hervor und ließ es offen vor der Brust baumeln. Sie mussten nicht allzu viele Schritte gehen, bis es sich erwärmte und selbstständig eine grünlich schimmernde Schutzhülle um den Professor legte. Mit einem raschen Gedankenbefehl weitete er sie auf seine Lebens- und Kampfgefährtin aus.
    Da Merlins Stern seit einiger Zeit die Kraft für seine Aktionen von seinem Träger abzog, war es nicht ungefährlich, in ein magisch verseuchtes Gebiet einzudringen. Der Kraftaufwand für den Schutzschild hing entscheidend von der Stärke der Schwarzen Magie ab, gegen die das Amulett ankommen musste. Diese kannte Zamorra vorher aber nicht, wusste also nicht,

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