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0961 - Nähre deine Wut!

0961 - Nähre deine Wut!

Titel: 0961 - Nähre deine Wut! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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befürchtet, die Wirkung halte auch außerhalb der Ausstrahlung an, wenn man sich ihr zu oft oder zu lange aussetzte. Deshalb also gab er dem Erbfolger das Amulett mit, dass er im Notfall geschützt wäre.
    Rhett musste dem Professor jedoch versprechen, dass sie keinesfalls absichtlich in verseuchtes Gebiet fliegen würden.
    Wie sich herausstellen sollte, war es aber unmöglich, dieses Versprechen einzuhalten. Die Strahlung wirkte nämlich auch über den Dörfern so weit in die Höhe, dass das Drachenfeuer den Boden nicht erreichte, wenn sie sich außerhalb hielten. Also hatte Rhett beschlossen, tiefer zu gehen und auf den Schutz des Amuletts zu vertrauen.
    Nun jedoch log er Zamorra darüber an. Vermutlich fürchtete er, der Professor könne ihm verbieten, weitere Touren zu unternehmen.
    Es war wie früher: Sie hatten etwas angestellt, von dem niemand erfahren durfte. Den Gedanken, dass Zamorra oder William ihnen bisher trotzdem immer auf die Schliche gekommen waren, verdrängte er.
    »Und ihr seid euch wirklich sicher, dass keine Menschen zu euren Opfern zählten?«, vergewisserte sich der Meister des Übersinnlichen. Das war für ihn oberste Priorität gewesen, um diesem Vorgehen zustimmen zu können.
    »Absolut sicher«, sagte Rhett. Diesmal log er nicht. »Wir haben auch einige Siedlungen gefunden, bis zu denen sich die Ausstrahlung noch nicht ausgebreitet hat. Keine Säule, keine Dämonen. Dadurch können wir nun ungefähr abschätzen, wo die Entwicklung ihren Anfang genommen haben muss: irgendwo am Ostende des Loch Cluanie. In der Gegend des Damms. Wie geht es dir? Bist du wieder bei Kräften?«
    Zamorra neigte die Hand nach links und rechts. »Geht so. Ein bisschen mehr Ausruhen könnte ganz gut tun.«
    Rhett stand von dem Stein auf und schwang sich zurück auf Foolys Rücken. »Lass uns noch eine Runde drehen. Ich glaube, ein paar Meilen nördlich gibt es ein Dorf, bei dem wir noch nicht waren. Wenn wir fertig sind, schicken wir Zamorra zum Aufräumen.«
    »Sehr lustig«, erwiderte der Professor. »Aber denkt dran, euch der Ausstrahlung nicht zu sehr zu nähern. Patricia würde mir nie verzeihen, wenn dir was passiert.«
    »Natürlich!« Fooly konnte das Grinsen in Rhetts Stimme hören. »Großes Pfadfinderehrenwort.«
    ***
    Nicht nur Zamorra und sein Team hielten sich in den Ruinen von Spooky Castle auf.
    Da Krychnak sich sehr für das Schicksal des Erbfolgers interessierte, kannte er natürlich auch den früheren Stammsitz der Llewellyns.
    Dankenswerterweise hatten Zamorra und der Drache vor Château Montagne also einen Treffpunkt vereinbart, der dem Dämon mit der gespaltenen Lippe geläufig war. Und so fanden sich auch er, Aktanur und eine magisch paralysierte Lady Patricia in den Gemäuern ein, obwohl niemand sie eingeladen hatte.
    Wir sind die Überraschungsgäste des Tages , dachte Krychnak mit zufriedenem Grinsen. Noch wusste er nicht, wie er die Situation für seine Zwecke ausnützen sollte, doch als er das Gespräch zwischen dem Llewellyn und dem Dämonenjäger verfolgte, formte sich in Sekundenschnelle ein Plan. Ohne es zu wissen, hatten seine Feinde ihm gerade alle nötigen Informationen beschafft.
    Mit einer Kralle wischte er eine Träne von Patricias Wange.
    »Nicht traurig sein«, flüsterte er. »Bald ist es vorüber. Komm! Wir haben Arbeit zu erledigen.«
    ***
    Sie flogen über das vorletzte Dorf, das sie ansteuern wollten. Die letzten beiden, die sie überprüft hatten, waren dämonenfrei gewesen. Ein schwacher Trost, wenn man bedachte, wie viele Menschenleben in den anderen Ansiedlungen einfach ausgelöscht wurden.
    Vier Dörfer hatten sie bisher von der dämonischen Präsenz befreit. Zu viel, wenn es nach Rhett ging, aber ihnen war keine andere Wahl geblieben. So wie hier!
    Die Straßen lagen menschenleer, aber als sie tiefer gingen, erwärmte sich das Amulett in der Hosentasche des Erbfolgers . Er ärgerte sich darüber, dass er sich von Zamorra nicht auch die Halskette hatte aushändigen lassen. Dann hätte er es sich bequem umhängen können. So jedoch drückte das Ding bei jeder Bewegung in empfindliche Regionen.
    Wie von Geisterhand legte sich der grünlich schimmernde Schutzschirm um seinen Leib. Zuerst hatte Rhett versucht, ihn auch auf Fooly zu erstrecken, das war ihm aber nicht gelungen. Das Amulett griff das Dunkle im Drachen zwar nicht selbsttätig an, aber es weigerte sich dennoch, etwas Böses in seinen Schild einzuschließen. Glücklicherweise schien Fooly jedoch gegen die

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