Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0961 - Nähre deine Wut!

0961 - Nähre deine Wut!

Titel: 0961 - Nähre deine Wut! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
Vom Netzwerk:
gelang es dem Meister des Übersinnlichen, den Blaster vom Gürtel zu lösen und mit zitternder Hand auf Krychnak auszurichten. Der schüttelte bedauernd den Kopf und trat durch den Riss in der Luft, der sich hinter ihm schloss.
    Dieser verfluchte Widerling! Hatte sie nach Strich und Faden verarscht und in Sicherheit gewiegt.
    Allerdings hatte er mit Nicole auch leichtes Spiel gehabt. Wie eine Anfängerin hatte sie sich von ihm durch den Weltenriss zerren lassen. Dämliches Weib! Wenn sie ständig alles nur komplizierter machte, hätte sie gar nicht erst zu ihm zurückkommen brauchen. Hätten die japanischen Götter sie doch einfach behalten!
    Zamorra schüttelte den Kopf. Das waren nicht seine Gedanken! Das waren sie nicht!
    Nicoles Gesicht hatte sich in eine Grimasse des Hasses verwandelt. »In was für eine Scheiße hast du mich jetzt wieder mit reingezogen?«
    »Reiß dich zusammen!«, keuchte er. »Wir müssen die Säule vernichten. Schnell!«
    Die Französin blinzelte und blickte sich verwirrt um. »Chérie?«
    »Die Dhyarras!«
    Sie zitterten die Finger in die Taschen, um Hautkontakt mit den Sternensteinen herzustellen. Unter normalen Umständen wären sie - entsprechende Konzentration und ein bildhaftes Vorstellungsvermögen vorausgesetzt - nun in der Lage gewesen, die Wirklichkeit nach ihrem Willen zu verändern. Doch die Umstände waren alles andere als normal. Sie waren so damit beschäftigt, den Hass in sich einzudämmen, dass sie sich nicht genügend zu konzentrieren vermochten.
    »Du stellst dich doch sonst nicht so beschränkt an«, brüllte er. »Wozu hab ich dich überhaupt mitgenommen, wenn du zu nichts zu gebrauchen bist?«
    Sein Mund formte die Sätze wie von selbst. Sein Bewusstsein lehnte sich - noch! - dagegen auf, doch es konnte die Worte nicht verhindern.
    »Du musst reden! Schau dich doch an mit deinem weißen Anzug. Machst hier einen auf strahlenden Ritter, bekommst aber nichts auf die Reihe. Die Blaster! Lass es uns mit ihnen versuchen.«
    »Willst du mir Vorschriften machen?«
    Halt endlich die Klappe und tu, was sie sagt!
    Sie richteten die Waffen aus dem Arsenal der DYNASTIE DER EWIGEN auf die Säule und drückten ab. Der gewünschte Erfolg blieb aus. Der ölig schimmernde Stein nahm die Energie in sich auf - und schien dadurch noch anzuwachsen.
    »Tolle Idee, Schatz !«, keifte Zamorra. »Wie kann man auch nur auf eine Frau hören.«
    Er bemerkte, wie sich der Blaster langsam auf Nicole ausrichtete. Alles in ihm schrie innerlich, rebellierte, doch er konnte es nicht verhindern. Das war also der Segen der Mentalstabilisierung: Er bekam es bei vollem Bewusstsein mit, wenn er seine Geliebte erschoss!
    Auch Nicole schien diesen Kampf auszufechten.
    Nur noch wenige Sekunden und sie würden sich gegenseitig umbringen.
    Es gab nur noch eine Möglichkeit, das zu vermeiden.
    Zamorra rief das Amulett!
    ***
    Plötzlich ließ der Druck in Rhetts Hosentasche nach. Der Schutzschirm um ihn und Lady Patricia erlosch.
    Das Amulett war verschwunden.
    Zamorra! Dieses dumme Arschloch musste es gerufen haben. Wusste er nicht, was er damit anrichtete?
    Klar, er ging davon aus, dass Rhett sich außerhalb der Gefahrenzone aufhielt. Schließlich hatte er es versprochen. Aber entband das den Meister des Oberflächlichen davon, wenigstens mal ein paar Sekunden nachzudenken?
    Sein Blick fiel auf den Drachen. Fooly! Was für ein passender Name. Dieser Narr hatte ihn erst hergebracht. Wie konnte ein derart erhaben wirkendes Tier sich so weinerlich aufführen? Was interessierte es ihn, wenn in ein paar unbedeutenden Dörfern die Menschen durchdrehten? Außerdem:
    Drehten sie wirklich durch? Hatten sie nicht vielmehr den Mut, endlich zu ihren Gefühlen zu stehen?
    Und dann Anka! Sie hatte es zugelassen, dass er sich in Gefahr begab, war aber unter fadenscheinigen Ausreden zurückgeblieben. Wo war sie denn jetzt, wo er sie am dringendsten brauchte? Verhielt sich so eine Frau, die einen liebte? Wohl kaum.
    »Rhett! Wir müssen weg hier.«
    Fooly machte zwei Schritte auf ihn zu.
    Weg hier? Erst brachte er ihn her und dann wollte er plötzlich kneifen. Scheinheiliges Vieh.
    »Lass mich in Ruhe«, fuhr er den Drachen an.
    »Aber der Schutzschild ist weg! Ich sehe ihn nicht mehr. Merkst du denn nicht…«
    »Ich sagte, lass mich in Ruhe. Geht das nicht in dein winziges Hirn?«
    Fooly tat zwei weitere Schritte. Da griff der Erbfolger tief in sich hinein, tastete nach der Llewellyn-Magie und entfesselte sie. Ein vielfach

Weitere Kostenlose Bücher