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0962 - Wächter der goldenen Stadt

Titel: 0962 - Wächter der goldenen Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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überfiel Anson Argyris. Die Tatsache, daß der Wächter ihn angehört und sogar mit ihm sprach, hatte die wilde Hoffnung in ihm genährt gehabt, er würde endlich aufhören, von Kampf zu reden und ihm schlußendlich vielleicht sogar helfen, seine Mission zu erfüllen.
    Aber der große Langweiler konnte anscheinend nicht anders, als den Kampf mit einem gleichwertigen Gegner zu suchen - und plötzlich ahnte Argyris, daß der Wächter in Wirklichkeit seiner eigenen Existenz überdrüssig geworden war.
    Er folgte ihm in geringem Abstand, um ihn nicht aus der Ortung zu verlieren. Aber schon dreihundert Meter weiter flog der Wächter zwischen zwei Kampfschwebern hindurch, und Anson Argyris wußte, daß sie ihn vernichten würden, wenn er weiterschwebte.
    So blieb ihm nichts weiter übrig, als einen Ausweichkurs einzuschlagen und zu hoffen, daß er den Wächter bald wieder treffen würde ...
     
    *
     
    Aber anderthalb Tage vergingen, ohne daß Anson Argyris das Energiemuster des Wächters auch nur von fern ortete.
    Es war nicht verwunderlich, daß zwei Wesen sich in dem Gewirr von Bauwerken und energetischen Aktivitäten innerhalb der gigantischen Hohlkugel fnicht zufällig trafen, aber der Vario-Roboter hatte angenommen, daß der Wächter von sich aus diese Möglichkeit suchen würde und wäre es nur gewesen, um im Kampf eine Entscheidung zu suchen.
    Plötzlich erinnerte sich Anson Argyris wieder bewußt an Charlie, den er in dem auf Stelzen stehenden Bauwerk zurückgelassen hatte. Er wußte nicht, ob der Knitter-Orbiter Verpflegung mit sich führte, aber verhungern konnte er in so relativ kurzer Zeit nicht. Falls er jedoch kein Trinkwasser bekam, würde er schon bald verdursten.
    Und der Vario-Roboter hatte bisher noch keinen Tropfen freies Wasser innerhalb der verbotenen Zone entdeckt.
    Er kehrte zur mittleren Ebene zurück und ortete nach freiem Wasser, während er die Richtung auf das Stelzenbauwerk einschlug. Da Armadan von Harpoon eine organische Intelligenz war, bestand sein Körper mit großer Wahrscheinlichkeit zu einem bestimmten Prozentsatz aus Wasser. Folglich mußte er innerhalb des Goldenen Labyrinths die Möglichkeit besessen haben, die durch den Stoffwechsel und durch Verdunsten verlorenen Wassermengen zu ersetzen.
    Allerdings gab es die Möglichkeit, daß entsprechende Vorräte nur innerhalb des zentralen Energiekokons vorhanden waren. In dem Fall waren sie für ihn unerreichbar Er überlegte sich deshalb bereits, wie er aus Kühlflüssigkeiten von Maschinen trinkbares Wasser destillieren konnte. Notfalls gab es immer noch die Möglichkeit, eine Apparatur zu bauen, mit der sich die Luftfeuchtigkeit kondensieren und auffangen ließ.
    Anson Argyris hatte noch immer kein Wasser gefunden, als er das Stelzenbauwerk erreichte.
    Langsam schwebte er an ihm empor und ortete durch die transparente Außenwand in die Etage, in der Charlie auf ihn wartete.
    Oder warten sollte, denn er war verschwunden!
    Rasch verwertete der Vario-Roboter die gespeicherten Verhaltensdaten des Knitter-Orbiters zur Anfertigung eines provisorischen Psychoprogramms.
    Die Analyse des Psychogramms war ziemlich eindeutig. Danach lag es nicht im Verhaltensmuster Charlies, eigenmächtig den Platz zu verlassen, den ihm eine Wesenheit zugewiesen hatte, die er als seinen Herrn und Meister betrachtete.
    Der Vario-Roboter schwebte in das Gebäude hinein und untersuchte die Etage sorgfältig nach Spuren.
    Er fand nichts - nichts außer der zertrümmerten Sichtscheibe eines Kontrollinstruments.
    Da er soeben erst das Psychogramm Charlies erstellt hatte, wußte er sofort, daß der Knitter-Orbiter niemals grundlos eine Sachbeschädigung an unbekannten Apparaturen verübt hätte.
    Folglich muß er einen gewichtigen Grund gehabt haben! Er hat mir eine Nachricht hinterlassen wollen, die Nachricht, daß er gewaltsam von hier fortgebracht wurde - und seine einzige Möglichkeit dazu war gewesen, etwas zu beschädigen.
    Vermutlich hat er die Sichtscheibe mit dem Griffstück seines Paralysators zertrümmert, einer Waffe, diefür die Bekämpfung eines Roboters natürlich untauglich.war - und in der verbotenen Zone gibt es nur einen Roboter!
    Der Vario-Roboter zog sich schleunigst aus dem Bauwerk zurück, denn aus welchem Grund auch immer der Wächter den Knitter-Orbiter entführt haben mochte - es bestand immer die Möglichkeit, daß er ihn irgendwie benutzte, ihm eine Falle zu stellen.
    Deshalb suchte er keinen Kontakt, denn er wußte, daß ich mich früher

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