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0963 - Mission der Flibustier

Titel: 0963 - Mission der Flibustier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aber hochwirksame Granate, die ihr Freund ihr am Vortag zugespielt hatte. Wie der, empfand sie einen unstillbaren Haß auf die Flibustier, der sie förmlich blind machte. In ihren Augen waren allein die sieben Verbrecher an dem Debakel schuld, das der ganzen Menschheit drohte.
    Als sie eine dicke Eiche passierten, setzte sie ihren Plan in die Tat um. Der Baum würde ihr genügend Schutz bieten. Unauffällig zog sie die Granate aus der Tasche und entsicherte den Zünder.
    Dr. Coburn und die Flibustier gingen nur wenige Schritte vor ihr und waren in ein Gespräch vertieft. Die Granate rollte genau in die Mitte der acht Menschen. Mit einem raschen Sprung suchte die Frau Deckung hinter der mächtigen Eiche.
    Im ersten Moment bemerkten die Flibustier den Anschlag nicht. Dann fiel der Blick von Kayna Schatten auf die kleine Kugel. Die Augen der anderen folgten ihren Augen. Die Flibustier erstarrten zu Salzsäulen. Ihre kampfgewohnten Reflexe sprachen schon nicht mehr an. Zu intensiv war die Behandlung der Rehabilitation schon gewesen.
    „Was ... was ist das?" stammelte Coburn hilflos.
    „Eine scharfe Handgranate", antwortete Pearl „Panika" Simudden teilnahmslos. Er schien sich in sein Schicksal ergeben zu wollen. Auch die anderen zeigten keine Reaktion.
    „Find’ ich gar nicht praktisch", knurrte Axe. Der Gäa-Geborene rettete den Menschen das Leben, als er der Granate einen heftigen Fußtritt versetzte. Es war keine Sekunde zu früh.
    In etwa 20 Metern Entfernung explodierte der Sprengsatz, ohne Schaden anzurichten.
    Dr. Coburn erfaßte als erster die Situation. Schon nach wenigen Metern hatte er seine Assistentin, die fliehen wollte, eingeholt. Er blickte sie nur stumm an, weil er wußte, daß Vorwürfe die Frau jetzt nur noch mehr gereizt hätten.
    Über sein Armbandfunkgerät orderte er Unterstützung aus GOLDEN SUN herbei.
    Als die Frau weggeschafft worden war, setzte er mit den sieben schweigsamen Flibustiern den Weg fort.
    „Es gibt immer wieder Rückschläge", versuchte er seine Schützlinge zu beruhigen. „Sie dürfen den Mut nicht verlieren. Wir gehen noch eine halbe Stunde. Dann kehren wir nach GOLDEN SUN zurück, um alle weiteren Maßnahmen abzusprechen. Ich werde eine Aufgabe für Sie finden, die Ihnen helfen wird, sich von allen traumatischen Vorstellungen zu befreien. Wir haben da noch jede Chance."
    Wenn Dr. Coburn gewußt hätte, daß genau in dieser halben Stunde das Ultimatum der in das Solsystem eindringenden Orbiterflotte Quiryleinens die Funkempfänger der Erde erreichte, wäre er wohl weniger optimistisch gewesen.
    So aber führte er die Flibustier geradewegs in das seelische Verderben.
     
    4.
     
    Julian Tifflor ließ die Daten, die ihm Pamela Tissot gebracht hatte, NATHAN überspielen. Das MondgeIn etwa 20 Metern Entfernung ex- hirn reagierte sofort.
    „Die Angaben liegen in den Toleranzgrenzen, die ich berechnet habe", verkündete es. „Damit ist deren Richtigkeit aber noch nicht bewiesen. Vor allem lassen sich daraus zwei wesentliche Schlußfolgerungen nicht ziehen. Es ergibt sich kein Hinweis über den Herkunftsort der Orbiter. Auch über die Loyalität der ehemaligen Kolonialwelten, die sich jetzt mehr zur GAVÖK gehörig fühlen, und über die kleineren Kolonialstaaten, die sich der LFT angeschlossen haben, läßt sich nichts sagen. Zudem müßte der Status des Hilfeleistungsabkommens mit Scerp besprochen werden."
    „Mutoghman Scerp ist auf dem Weg zur Erde", antwortete Tifflor. Pamela Tissot folgte gespannt dem Dialog des Ersten Terraners mit NATHAN. Sie machte sich dabei ständig Notizen.
    „Es existiert immer noch ein zu breites Feld", fuhr NATHAN fort, während sein Symbol auf dem Bildschirm leuchtete, „das gewagte Spekulationen erforderlich macht. Über die Stärke der GAVÖK gibt es noch keine verbindlichen Werte."
    „Ich könnte dir helfen, NATHAN", ereiferte sich die alte Frau. „In meinem Pluto habe ich auch darüber Angaben."
    „Wer ist diese Frau?" fragte NATHAN kühl. Im gleichen Augenblick kippte sein Symbol auf dem Bildschirm weg. Ein pulsierender roter Punkt trat an die Stelle. Dazu erklang ein auf- und abschwellender Alarmton.
    „Ortung in einer Entfernung von rund 180 Lichtjahren", berichtete das Mondgehirn. „Die Daten kommen von zwei Robotsonden des MEWS-Ortungssystems. Eine Flotte von etwa 25.000 Keilschiffen der Orbiter nimmt Kurs auf das Solsystem."
    „MEWS", murmelte Pamela Tissot. „Das ist doch das Middle-range Early Warning System zur Ortung bis

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