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0963 - Mission der Flibustier

Titel: 0963 - Mission der Flibustier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gezimmert waren. Oben auf diesen Gestellen standen Menschen, die zu den Versammelten sprachen.
    Insgesamt mochten es an die 200 Personen sein, die sich zu dieser frühen Mittagsstunde eingefunden hatten.
    „Etwas hektisch heute", lachte Coburn. „Man versteht fast nichts. Ich bin gespannt, welches Thema die heute auf Lager haben."
    Sie näherten sich der kleineren der beiden Gruppen. Oben auf dem Podest standen zwei ältere Männer mit hochroten Köpfen. Sie schrien erregt auf das Publikum ein, dessen ständiges Gemurmel die Verständlichkeit der Redner unterdrückte.
    Erst allmählich bekamen die Flibustier aus ein paar aufgefangenen Wortfetzen mit, worum es ging.
    „... Invasion ... Horden von Garbesch ... vertreiben uns aus dem Solsystem ... Schweinerei ... LFT hat versagt ..."
    Dr. Coburn wurde plötzlich unruhig. Er wollte etwas sagen,- aber ihm steckte förmlich ein Kloß in der Kehle.
    „... die Flibustier sind an allem schuld ... Mörder ... Seelenverkäufer ... „ Kayna Schatten blickte Brush Tobbon an. „Wir sollten besser verschwinden. Das sieht nicht gut aus."
    „Ja; ja", brachte Coburn endlich heraus. „Es hat den Anschein, daß die Orbiter das Solsystem besetzt haben. Die Bevölkerung ist beunruhigt und aufgebracht."
    Aber es war schon zu spät. Und es war ein Hohn, daß ausgerechnet eine völlig unzutreffende Bemerkung einer alten Frau das Faß zum Überlaufen brachte.
    Die Frau stand nur wenige Schritte vor den Flibustiern. Zufällig drehte sie sich um. Ihr Blick fiel auf Brush Tobbon, auf Kayna Schatten, auf Pearl Simudden, Körn Lrack, ten Hemmings, Treffner und auf den affenähnlichen Axe. Ihre Augen weiteten sich vor Ekel und Entsetzen. Sie stieß einen spitzen Schrei aus, der das gesamte Gemurmel und Palaver in der näheren Umgebung übertönte. Ihr knochiger Finger zeigte zitternd auf die sieben ehemaligen Piraten.
    „Die Horden von Garbesch sind gelandet", schrie sie. „Da sind sie! Schlagt sie tot!"
    Ruckartig wandte sich die Aufmerksamkeit der Masse der kleinen Gruppe um Dr. Coburn zu. Die Erregung griff auch auf die weiter entfernt diskutierende größere Gruppe über. Mehrere Menschen kamen über die Wiese gerannt.
    Als sie die Flibustier erkannten, verlangsamten sie ihre Schritte. Als einer den ersten Stein hob, griff ein anderer nach einem Knüppel, ein dritter zog ein armlanges Messer hervor.
    Binnen einer halben Minute sahen sich Coburn und die Flibustier eingekreist. Wütende Schreie gellten auf.
    Immer enger zog sich der Kreis. Coburn nestelte nervös an seinem Funkgerät und versuchte Kontakt mit dem Rehabilitationszentrum GOLDEN SUN zu bekommen.
    Als die vordersten Männer der angreifenden Front plötzlich nach vorn stürzten, brach in Kayna Schatten noch einmal die alte Strategin durch. Von einer Sekunde zur anderen legte sie alle Gefühle ab. Eiskalt und beherrscht kam ihr Befehl.
    „Flibustier! Kämpft!"
    Sie selbst stieß Dr. Coburn zur Seite und fäIlte die ersten beiden Angreifer mit gezielten Handkantenschlägen.
    Was dann geschah, ging als die größte Prügelei in die Geschichte der LFT ein. Axe und Brush Tobbon, die beiden Kampfnaturen, stürzten sich mit einem wilden Schrei in das Getümmel. Die anderen Flibustier folgten ihnen, ohne zu zögern.
    Der Kampf wogte fast eine Viertelstunde. Dann waren die Gleiter von GOLDEN SUN zur Stelle, und ihre Lähmstrahlen beendeten die Auseinandersetzung.
    Als die sieben Flibustier am spätenNachmittag in ihrer Unterkunft wieder erwachten, schmerzten ihnen sämtliche Glieder. Die entstandenen Wunden waren inzwischen behandelt worden.
    Vor ihnen stand ein sehr deprimierter Dr. Coburn und schüttelte seinen Kopf. Sein Gesicht war aschfahl.
    „So mies können Sie sich gar nicht fühlen", sagte Brush Tobbon gepreßt und erhob sich von seiner Liege, „wie wir es tun."
     
    *
     
    Am Abend zog Tifflor eine erste Bilanz.
    Die Keilflotte der Orbiter verhielt sich ruhig und abwartend. Das Ultimatum war gestellt. Die BARDERNEL, das Flaggschiff des Orbiterkommandanten Quiryleinen, stand in der Nähe des Saturnmonds Titan in Warteposition. Das hatten die terranischen Ortungs- und Peilstationen ausgemacht.
    Beim Eindringen der Flotte in das Solsystem war es zu mehreren Zusammenstößen gekommen, die aber allesamt glimpflich für die Terraner verlaufen waren. Die Orbiter verzichteten (wohl vorerst noch, sagte sich Tifflor) auf den Einsatz ihres aggressiven Anti-M-Strahlers. Die Hitzköpfe und Übereifrigen, die die Macht der Orbiter

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