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0964 - Blutfehde

0964 - Blutfehde

Titel: 0964 - Blutfehde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Breuer
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Energiegarben entgegenzuschleudern, bis auch der letzte Werwolf zusammenbrach.
    Im Treppenhaus stank es mittlerweile furchtbar nach verbranntem Fleisch. Der aufsteigende Qualm hatte die Rauchmelder in Gang gesetzt und die hauseigene Sprinkleranlage sprühte Wasser auf die Gefährten.
    »Sind Sie verletzt?«, fragte Zamorra. Er steckte den Blaster weg und reichte den am Boden liegenden LaGrange eine helfende Hand.
    Paul LaGrange schüttelte den Kopf. Tief getroffen ließ er seinen Blick durch das verwüstete Treppenhaus gleiten und musterte die toten Körper seiner Kameraden. Die Werdingos waren innerhalb kürzester Zeit aufgerieben worden.
    »Hätte uns Ihre kleine Überraschung nicht helfen können?«, wollte Zamorra wissen. Er zweifelte insgeheim nicht daran, dass sich dabei um eine Art Waffe handelte.
    Der junge Werdingo schüttelte den Kopf. »Zu eng hier«, gab er wortkarg zurück. Der Tod seiner Männer machte ihm sichtlich zu schaffen. »Das hätte uns alle den Kopf gekostet!« Paul LaGrange riss sich zusammen. Seine Miene wurde wieder hart. »Kümmern Sie sich um meine Schwester, Zamorra«, erklärte er. »Gillingham knöpfe ich mir persönlich vor. Er wird den Tag verfluchen, an dem er diese Stadt betreten hat, das schwöre ich!«
    Ohne eine Antwort der beiden Dämonenjäger abzuwarten, warf sich LaGrange herum und hetzte durch den dichten Qualm nach oben. Bereits nach wenigen Augenblicken war er nicht mehr zu sehen.
    Zamorra warf Nicole einen Seitenblick zu. »Allmählich bekomme ich das Gefühl, wir rennen sehenden Auges in eine Katastrophe!«
    Die Französin sah sich nicht in der Lage, ihm zu widersprechen.
    ***
    Blutrot zeichnete sich die Dämmerung am Nachthimmel ab. Valerie LaGrange blinzelte. Die Droge in ihrem Blut wirkte immer noch nach.
    Ich muss eingeschlafen sein , dachte sie. Geweckt hatte sie der pfeifende, eiskalte Nachtwind. In ihren Schläfen hämmerte pochender Schmerz.
    Langsam klärte sich Valeries Blick und sie versuchte, sich zu orientieren. Sie war nicht mehr in Gillinghams Büro, soviel war klar. Er musste sie auf das Dach des Wolkenkratzers geschafft haben.
    Die markante Skyline Newcastles lag vor ihr, doch in diesen Minuten hatte Valerie keinen Blick dafür.
    Immer noch war sie gefesselt. Als Edward LaGranges Tochter den Kopf verrenkte, stellte sie fest, dass man sie an einen Antennenmast oder etwas Ähnliches gebunden hatte. In einigen Metern Entfernung konnte sie einen feuerroten Helikopter erkennen, der auf dem Dach abgestellt war. Der Hubschrauber trug die Insignien von Gillinghams TV-Sender.
    »Wie ich mir gedacht habe, dein Vater hat seine Truppen in Marsch gesetzt, Täubchen«, vernahm sie eine Stimme hinter sich. Gillingham! »Und er hat sich sogar ausgesprochen prominente Unterstützung besorgt. Nur schade, dass ihm das nichts nützen wird!«
    »Unterstützung?«, fragte Valerie matt. Sie versuchte den Kopf zu wenden, um dem Werwolf in die Augen zu blicken. Er blieb jedoch geschickt außerhalb ihres Sichtfelds. Ihre Bemühungen schienen ihm eine diebische Freude zu bereiten.
    »Sicher sagt dir der Name Zamorra etwas«, erklärte Gillingham.
    Dieser sagte Valerie allerdings einiges. Natürlich war ihr der berühmt-berüchtigte Parapsychologe durchaus ein Begriff. Aber wie war es ihrem Vater wohl gelungen, den Dämonenjäger auf seine Seite zu ziehen?
    »Zamorra ist hier?«, fragte sie ungläubig.
    »Oh ja«, bestätigte Gillingham, »aber das wird deinem Vater nichts nützen. Entweder dankt er ab oder ich werde ihn gnadenlos auslöschen, daran kann auch ein Zamorra nichts ändern.«
    Valerie runzelte die Stirn. War Gillingham wirklich so sehr von sich überzeugt, dass er glaubte, es mit Zamorra persönlich aufnehmen zu können? Unter den Werdingos gab es niemanden, der nicht einen Höllenrespekt vor dem Parapsychologen hatte, der schon seit einer gefühlten Ewigkeit aktiv war und Legionen von Schwarzblütigen ins Jenseits befördert hatte. Entweder hatte Gillingham einen guten Grund für seine Selbstsicherheit oder ihm waren sämtliche Sicherungen durchgebrannt.
    Valerie neigte eher zu letzterer Annahme. Das irre Glitzern in den Augen des Werwolfs sprach für sich. Er war von seinem Ziel, die Dingos aus Newcastle zu vertreiben, völlig besessen und ignorierte alles, was diesem Ziel möglicherweise entgegenstand.
    »Zamorra, dein teurer Bruder und ein paar Handlanger sind bereits auf dem Weg zu uns nach oben«, gab Gillingham auskunftsfreudig zum Besten. »Natürlich habe ich

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