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0964 - Blutfehde

0964 - Blutfehde

Titel: 0964 - Blutfehde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Breuer
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Welpe«, knurrte er höhnisch.
    Mit weit aufgerissenem Maul näherte er sich langsam der ungeschützten Kehle seines Opfers. Gillingham schien die Situation richtig auszukosten.
    Doch Paul hatte noch einen Trumpf in der Hinterhand. Einen blutrot leuchtenden Trumpf aus Kristall, den er Gillingham nun mit einer einzigen fließenden Bewegung tief in den Schlund rammte.
    Der Werwolf zuckte röchelnd zurück und versuchte, den Fremdkörper loszuwerden, doch so schnell wollte ihm dies nicht gelingen. Der glühend heiße Stein steckte tief in seinem Hals.
    Trotz seiner Schmerzen lächelte Paul, als er Gillinghams vergebliche Bemühungen betrachtete. Immer noch spürte er, wie das Leben in feuchten heißen Schüben aus ihm herauspulste. Ihm war längst klar, dass er diesen Ort nicht mehr lebend verlassen würde. Aber letzten Endes war das in Ordnung so. Es war ihm doch noch gelungen, seine Mission zu erfüllen. Er hatte dem Rudel Ehre erwiesen!
    Er wandte kurz den Kopf.
    Am Aufgang zum Dach konnte er Zamorra und Duval erkennen. Die beiden Dämonenjäger hatten seine kleine Schwester schützend in die Mitte genommen und zogen sich langsam zurück.
    Dabei nahmen sie mit ihren Strahlern weitere Werwölfe aufs Korn. Er zweifelte keinen Moment daran, dass die beiden Dämonenjäger sie sicher hier herausschleusen würden. Selbst wenn die erste Bombe hochging, würde ihnen immer noch genug Zeit bleiben. Paul LaGrange lächelte matt.
    Leb wohl, Val , dachte er, während sich seine Sinne zu verdunkeln begannen. Dann erteilte er dem magischen Kristall auf mentalem Wege den Zündungsbefehl und entfesselte so die Hölle auf Erden.
    ***
    Edward LaGrange hielt die Augen fest geschlossen. Er war letztendlich doch dem Rat des Aborigines gefolgt und lauschte tief in sich hinein.
    Vor seinem geistigen Auge konnte er die endlosen Weiten des australischen Outbacks erkennen. Es war ein Bild, das ihm einen unendlich tiefen Frieden einflößte. Zum ersten Mal seit vielen Jahren durchströmte der Atem der Freiheit seine Adern.
    Urplötzlich jedoch zerbarst das schöne Bild in unendlich viele, kleine Splitter und wurde durch etwas anderes ersetzt. Es währte nur Sekundenbruchteile, dann riss LaGrange die Augen auf. Seine Miene war verzerrt.
    »Was ist?«, fragte der ihm gegenübersitzende Shado. Die Atmosphäre im Raum schien sich mit einem Mal verändert zu haben, als sei die Temperatur um mehrere Grade abgefallen.
    Das Gesicht des alten Werdingos war mit einem Male aschgrau geworden.
    »Mein Sohn«, flüsterte er mit ersterbender Stimme. Sein Kopf ruckte hoch und er blickte Shado mit funkelnden Augen an. »Meine Kinder und ich sind durch ein mentales Band miteinander verbunden«, erklärte er dem Aborigine. »Das Band zwischen mir und meinem Sohn jedoch wurde gerade abrupt zerschnitten.«
    Der alte Patriarch erhob sich knurrend. »Ist dir klar, was das bedeutet?«, fragte er bedrohlich leise. Er wartete die Antwort gar nicht erst ab, sondern sprach gleich weiter: »Ich fühlte gerade sein Sterben!«
    ***
    »Komm schon, Nici, wir müssen hier weg!«
    Zamorras Stimme klang drängend. Er hatte die letzten Minuten des Kampfes zwischen Gillingham und dem LaGrange-Jungen aus den Augenwinkeln beobachtet. Er wusste nicht genau, was es mit dem mysteriösen Kristall auf sich hatte, aber dieser konnte nichts Gutes zu bedeuten haben, soviel war ihm klar.
    Nicole nickte. Ihr war anzusehen, dass auch sie mittlerweile ein äußerst ungutes Gefühl hatte. Die Französin biss sich auf die Lippen und feuerte abermals. Der Schuss aus ihrem Blaster holte einen weiteren Werwolf von den Füßen. Damit war die größte Angriffswelle zurückgeschlagen.
    »Los«, entschied sie, doch das Wort blieb unverständlich, denn in jenem Moment entschloss sich der magische Kristall zur Explosion.
    John Gillingham, der immer noch auf der Brust des Werdingos hockte, kam nicht mehr dazu, einen Laut auszustoßen. Übergangslos zerstob sein Schädel in einer riesigen roten Wolke. Doch das war nur der Anfang. Die Gestalten des Werwolfs und seines Opfers verschwammen, wurden unscharf. Der Boden unter ihnen begann zu zittern.
    »Das ist eine Art magischer Explosion«, mutmaßte Zamorra. »Wahrscheinlich irgendeine Teufelei LaGranges.«
    Er konnte sich noch lebhaft daran erinnern, dass ihm der alte Dingo-Patriarch einmal erzählt hatte, sich vorrangig mit Kristallmagie zu beschäftigen. Hier bekamen sie es wohl gerade mit einem der Resultate seiner Forschungen zu tun.
    Auch zu Füßen der

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