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0965 - Der Killerbaum

0965 - Der Killerbaum

Titel: 0965 - Der Killerbaum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schaute ins Leere. Dabei klopfte er mit dem stumpfen Ende eines Bleistifts auf das blanke Holz. »Ich habe es im Gefühl, John. Dieser Fall wird uns noch einigen Ärger bringen, darauf kannst du dich verlassen.«
    »Ja, nichts ist schwerer zu hüten als eine Gruppe Frauen. Da passe ich lieber auf einen Sack voller Flöhe auf.«
    »Das nicht mal.«
    »Sondern?«
    Suko konnte die Antwort vorerst für sich behalten, denn das Telefon meldete sich. Genau in diesem Augenblick schob sich draußen eine dichte Wolke über den schwachen Kreis der Sonne. Der Schatten fiel durch das Fenster auch in unser Büro, was man als ungutes Omen ansehen konnte.
    Ich hatte den Hörer gegen das Ohr gedrückt, kämm aber nicht dazu, mich zu melden, denn Sir James war es egal, wem er die Nachricht überbrachte. »Man hat May Ferguson gefunden, John.«
    Mein Herz klopfte plötzlich schneller. Obwohl es eigentlich feststand, stellte ich die Frage trotzdem. »Ist sie tot?«
    »Ja, und sie kam auf eine ähnliche Art und Weise um wie ihre Kollegin Linda Crowman. Die Tote ist bereits auf dem Weg nach London, um hier genauer untersucht zu werden. Ein zweiter Besuch in der Pathologie wird Ihnen wohl nicht erspart bleiben, so leid es mir tut. Und jetzt wird Ihre Reise noch wichtiger.«
    »Sicher, Sir, sicher«, sagte ich und legte auf.
    Suko hatte mitgehört. »Von wegen Tänzerinnen«, sagte er leise. »Das wird höchstens ein Tanz mit dem Teufel.«
    »Ja, das denke ich auch…«
    ***
    Malcolm Lindner traf den Förster Jerome Hastings in seinem Haus an, wo er Tabellen zusammenstellte und dabei einen Kaffee trank. Das Arbeitszimmer befand sich in einem kleinen Anbau. So brauchte der Besucher nicht zu stören, denn Hastings hatte eine Frau und drei noch schulpflichtige Kinder.
    »Nein«, sagte er, als Lindner das Büro betrat. »Dich habe ich hier nicht erwartet. Möchtest du ein Bier trinken? Dann muß ich dir leider sagen, daß ich heute abend…« Jetzt erst fiel dem Mann auf, wie bleich sein Besucher war. »He, bist du krank? Oder was ist mit dir los, Malcolm?«
    Lindner setzte sich. »Du mußt sofort kommen. Laß alles liegen und komm mit.«
    »Wohin?« Hastings hatte erst fragen wollen, ob er mit an die Theke kommen sollte, aber in dieser Stimmung befand sich Lindner nicht.
    »Ich habe eine Tote entdeckt.«
    »Verdammt!« Jetzt wurde auch der Förster blaß. Lindner war kein Spinner. Er glaubte ihm jedes Wort. »Wo ist das gewesen?«
    »Im Wald. Auf einer kleinen Lichtung. Das alles gehört zu deinem Revier.«
    Hastings legte seine Hand auf das Telefon. »Dann müssen wir die Polizei benachrichtigen.«
    »Bitte noch nicht, Jerome. Erst später: Wir fahren gemeinsam hin. Ich muß mit dir noch über den Baum reden.«
    »Welchen Baum?«
    »Das erzähle ich dir unterwegs.«
    »Gut, dann laß uns fahren. Zum Glück ist der Landcruiser heute aus der Werkstatt gekommen und topfit.« Hastings stand auf und holte seine Jacke von der Garderobe. Er nahm auch das Gewehr mit. Seine Ruhe hatte er noch immer behalten. Mit seinen fünfunddreißig Jahren, davon vier in diesem Revier, hatte er schon einiges erlebt und sogar zweimal Selbstmörder im Wald entdeckt, die sich aufgehängt hatten.
    Jetzt hatte es wieder eine Leiche gegeben. Aber nicht selbst erhängt, das hätte Lindner sicherlich erwähnt.
    Der Förster gehörte nicht zu den furchtsamen Menschen. Zudem wußte er sich seiner Haut zu wehren. Er war groß und kräftig. Der dunkelblonde Oberlippenbart hatte dieselbe Farbe wie sein Haar, das kurzgeschnitten und zu einem Scheitel gekämmt worden war. Er hätte auch die Rolle des Försters in einem Film spielen können, nur trug er an diesem Tag keine Waidmannskleidung, sondern normale Jeans und ein Hemd. Darüber streifte er eine Lederjacke, denn dieser Nachmittag und auch der frühe Abend gehörten zu seinen Bürozeiten. Den Weg durchs Revier hatte er bereits hinter sich. Nachdem er sein Handy eingesteckt hatte, waren die Männer startbereit.
    Unterwegs berichtete Lindner, was ihm widerfahren war. Er log nicht, er übertrieb nicht, aber er engagierte sich bei seinem Bericht schon und bewegte des öfteren die Arme.
    Hastings unterbrach ihn nicht. Er blieb gelassen, nickte hin und wieder, wobei an seinem Gesicht ebenfalls nicht abzulesen war, was er eigentlich dachte.
    »Eine Tote, die aus dem Boden gedrückt wurde, kannst du das verstehen, Jerome?«
    »Nein.«
    Lindner lachte verbissen. »Glaubst du mir denn?«
    Der Förster warf seinem Beifahrer einen

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