0966 - Der letzte der Mächtigen
sofort von ihren Gefährten zerrissen.
Unablässig feuernd, humpelte Perry Rhodan auf dem Felsband voran. Er wußte hinter sich eine ganze Reihe dieser Monstren, er sah vor sich die andere Schar. Wenn er sich auf die Angreifer von vorn konzentrierte,.mußte er notgedrungen die Angreifer in seinem Nacken außer acht lassen. Das konnte nicht lange gutgehen.
Er spürte etwas Kaltes an seinem Nacken, dann legte sich ein schleimiges Ding um seinen Hals.
Blitzschnell wurde der Tentakel zugezogen, während Rhodan einen Feuerstoß auf die Bestien vor.seinem Gesicht abgab.
Er verlor den Halt unter den Füßen, hing in der Luft. Der Druck an seinem Hals wurde stärker, unter ihm klaffte der Steilhang. Es ging mindestens zweihundert Meter in die Tiefe.
Rote Feuerbälle begannen vor Rhodans Augen zu tanzen, als der Angreifer den Würgegriff immer fester zuzog. Zu schießen durfte Rhodan nicht wagen - er würde dabei bestenfalls mit dem Ungeheuer zusammen die tödliche Fahrt in die Tiefe antreten.
Mit letzter Kraft griff Rhodan nach dem Gürtel. Er schaltete den Antigrav ein.
Dann ließ er seinen Körper schlaff werden, obwohl die Atemnot ihn förmlich dazu zwang, alle Körperkräfte anzuspannen.
Die Reaktion trat prompt ein.
Der Griff am Hals lockerte sich. Das Ungeheuer wähnte sein Opfer tot. Ein Schwung des Tentakels beförderte Rhodan in die Höhe.
Die Wirkung des Antigravs hatte die Bestie nicht einkalkuliert. Rhodans Körper entglitt dem Griff und flog, ~getragen vom Schwung der Aufwärtsbewegung in die Höhe.
Zum ersten Mal konnte Perry Rhodan seinen Widersacher sehen, einen gelbgeschuppten Koloß mit einer Unmenge von Tentakeln und einem großen rötlich schillernden Auge.
Rhodan gab einen Schuß auf das Auge ab. Das Tentakeltier kippte lautlos von dem Felsband herunter und prallte am Fuß des Berges auf.
Noch war Perry Rhodan nicht in Sicherheit.
Vor den Klauen und Zähnen war er vorläufig sicher, aber zum einen verfügten einige der Angreifer über wirkungsvolle andere Waffen, zum anderen wollte sich Rhodan nicht ohne sein Messer entfernen.
Rhodan eröffnete Dauerfeuer auf die Angreifer. Er erwischte zufällig mit dem ersten Schuß einen Klumpen ätzender Gallerte, der ihm entgegengeschossen wurde und der ihn mit Sicherheit getroffen hätte.
Perry Rhodan brauchte eine Viertelstunde, dann hatte er das Felsband soweit freigelegt, daß er sich sein Messer zurückholen konnte. Die Bestien von Schamballa wichen weit genug zurück.
Rhodan schwebte zu dem Platz hinüber, an dem er sein Messer verloren hatte. Er bückte sich, um die Waffe aufzunehmen.
Den kleinen Nager mit dem rötlichen PeIz und der schrillen Stimme, der unablässig in der Nähe des Messers herumgetobt war und sich dabei entsetzlich wild gebärdet hatte, hatte Rhodan fast vergessen - jedenfalls maß er ihm keine.Bedeutung bei.
Seine Meinung änderte sich, als er gerade das Messer im Gürtel verschwinden lassen wollte.
Der Nager spie Rhodan eine gelbliche Gaswolke ins Gesicht, die Rhodan schlagartig außer Gefecht setzte.
Er schaffte es gerade noch, sich von der Felswand abzustoßen. Der Antigravgenerator an seinem Gürtel hielt ihn, er fiel nicht. Perry Rhodan war halb benommen, er bewegte seine Glieder, ohne die geringste Kontrolle darüber zu haben.
Unwillkürlich berührte er dabei jene Schalter, mit denen der Eigenantrieb seines Raumanzuges betätigt wurde.
Sein Körper begann sich zu bewegen. In einer verschlungenen Bahn schraubte sich Rhodan in die Höhe.
Wirre Gestalten erschienen vor seinem Auge.
Er war nicht richtig bewußtlos, nur benommen, sein Gehirn arbeitete auf Hochtouren. In der Welt aus Traum und Wirklichkeit, Erinnerung und Fiktion, tauchten die seltsamsten Gestalten vor Rhodans Augen auf. Gute und Böse, Feinde und Freunde, dazu eine Unmenge von Wesen, an die er sich dumpf erinnerte, ohne jedoch zu wissen, wohin er diese Erinnerung zu stecken hatte.
Langsam stieg sein Körper immer höher.
Rhodan kam ebenso langsam wieder zu sich. Sein erster Gedanke war, nach Schamballa zurückzu-kehren, dann aber erinnerte er sich der Ungeheuer, die das Weltenfragment bevölkerten und die eine Rückkehr wenig ratsam erscheinen ließen.
Früher oder später hätte er Schamballa ohnehin verlassen müssen, warum also nicht jetzt.
Aber die Gestalten ...?
Woher kannte er diese Formen, diese seltsamen Körper, auch wenn sie alle nur denkbaren Unannehmlichkeiten und Widerwärtigkeiten zu enthalten schienen.
Auf geheimnisvolle
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