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0966 - Der letzte der Mächtigen

Titel: 0966 - Der letzte der Mächtigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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überrascht. Der Fußtritt traf ihn unvorbereitet, er flog zurück und überschlug sich.
    Als er wieder in die Höhe kam, sah er den Banditen zum Waffengurt greifen.
    Es war eine Instinkthandlung, die Rhodan dazu brachte, nicht seine moderne Waffe zu ziehen.
    Er hielt noch den altmodischen Colt in der Hand, und die schwere Waffe ging los. Der Rückschlag des alten Vorderladers riß Rhodan fast von den Beinen.
    Der Bandit wurde im Ziehen getroffen, an der linken Schulter. Die kinetische Energie des Geschosses fegte ihn aus dem Sattel, und noch im Fallen begann er sich zu verflüchtigen. Ein klagender Ton - wie ein leises Weinen - hing in der Luft, dann war es vorbei.
    Rhodan zwinkerte.
    Erinnerungen bestürmten ihn, aber er vermochte nicht, die Gedanken zu ordnen.
    Niemals war er im Wilden Westen gewesen, und an Revolverkämpfen haste er sich ebenfalls niemaIs beteiligt.
    Und doch kannte er diese Szene von irgendwoher. Er war sich sicher, dies alles schon einmal erlebt zu haben.
    Der Colt in Rhodans Hand wog schwer. Er war echt. Rhodan warf ihn auf den Boden. Er wußte, daß er ihn nicht wieder brauchen würde.
    Schamballa war eine Welt der Rätsel. Woher kam dieser Cowboy, was haste sein Erscheinen zu besagen?
    Enthielt diese Episode eine Botschaft?
    Perry Rhodan marschierte weiter.
    Schamballa haste etwas Unwirkliches. Es schien, als seien die normalen Naturgesetze in diesem Winkel des Seienden aufgehoben. Es gab beispielsweise keine Tageszeiten auf Schamballa.
    Es gab nur eine immerwährende gleichbleibende diffuse Helligkeit. Vermutlich würde sich daran niemals etwas ändern.
    Perry Rhodan versuchte sich vorzustellen, wieviel Zeit Kemoauc in dieser Umgebung verbracht haste.
    Er zögerte einen Augenblick lang.
    Wohin sollte er.sich wenden? Er entschied sich nach kurzem Zögern dafür, ins Gebirge zu marschieren.
    Wenn er den höchsten Punkt dieses Landes erstieg, konnte er vielleicht weitergehende Informationen über das Weltenfragment gewinnen.
    Perry Rhodan haste viel Zeit nachzudenken, während er diesen Marsch absolvierte.
    Wie haste es Kemoauc so range Zeit trier ausgehalten? In dieser Einöde, der verkörperten Trostlosigkeit?
    Oder war diese Welt erst seit kurzem so trostlos?
    Es gab nichts, woran sich Perry Rhodan hätte halten können.
    Er war allein und wußte nicht, was er tun sollte. Jede Entscheidung wurde ihem obendrein dadurch erschwert, daß er die Grundlagen nicht kannte, nach denen diese Wirklichkeit funktionierte.
    Floß das Wasser bergauf oder bergab? Im Normaluniversum war diese Frage eindeutig zu beantworten, trier nicht. Es war denkbar, daß es in einer Materiesenke andere Gesetzmäßigkeiten gab, daß Wasser brannte und Feuer bergauf floß.
    Als sich Perry Rhodan, mehr zufällig als absichtlich, einmal umdrehte, sah er den Cowboy wieder. Er stand wieder an der gleichen Stelle wie zuvor, bereft, einem neuen Wanderer zu begegnen.
    Perry Rhodan überlegte, ob er zurückkehren sollte, entschied sich dann aber dafür, den Marsch ins Gebirge fortzusetzen. Auf geheimnisvolle Weise wußte er, daß der Cowboy exakt der gleiche sein würde, den er gefunden haste - schlimmstenfalls wies sein Körper ein Einschußloch mehr auf.
    Irgendwie erinnerte die Episode Rhodan an das Fiktivwesen von Wanderer. Späße dieser Art waren typisch für ES und seinen skurrilen Humor.
    War ES in der Nähe?
    Was hieß Nähe in einer Materiesenke?
     
    *
     
    Von oben aus konnte man Schamballa gut überblicken.
    Wenn Rhodan die Geländeformat ion, die er zu sehen bekam, richtig interpretierte, dann stand er gleichsam auf dem höchsten Punkt einer Kuppel. Schamballa war auffällig gekrümmt - die Welt, deren Fragment Schamballa war, konnte keinen sehr großen Durchmesser haben.
    Auf der anderen Seite, so sagte er sich, stand keineswegs fess, daß Schamballa tatsächlich ein Bruchstück einer anderen Welt war. Worte wurden in diesem Bezugsrahmen, der Materiesenke hieß, seltsam zweifelhaft und zweideutig. Rhodan war sich insgeheim noch nicht einmal sicher, daß er sich tatsächlich in .einer Materiesenke befand.
    Er stand auf der Spitze des Berges und sah auf die gewölbte Ebene hinab.
    Er konnte den einsamen Reiter sehen. Auf der anderen Seite des Gebirges war hügeliges Gelände zu sehen, die gleiche Art von Landschaft, die Rhodan bereits kannte.
    Es gab nicht die kleinste Wolke am Himmel, aber es war hell und warm. Allein das bewies schon, daß Schamballa in gewisser Weise irreal war.
    Er bemerkte eine Bewegung.
    Von

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