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0966 - Der Weg des Jägers

0966 - Der Weg des Jägers

Titel: 0966 - Der Weg des Jägers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich und Stefan Albertsen
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doch die Klappe. Ich tu nur, was getan werden muss. Verstehst du? Geh mir aus den Augen, wenn du nicht die Eier in der Hose hast, zuzusehen.«
    »Aber Leon…«
    »Verschwinde!« Kerths Stimme überschlug sich beinahe.
    Mit gesenktem Kopf schlich Matthias davon.
    Leon baute sich in herrischer Pose vor Zamorras Käfig auf. Auf seinen Lippen lag ein strahlendes Lächeln. »Ihr schottischer Freund ist ein ganz schöner Sturkopf, wissen Sie das? Die Hartnäckigkeit, mit der er sich weigert, mir mehr über das Armband zu erzählen, hat fast etwas Bewundernswertes.«
    »Das ist keine Hartnäckigkeit«, sagte Nicole. »Er weiß nichts.«
    Kerth wandte sich der Französin zu. »Das ist es, was er behauptet. Das Problem ist nur: Ich glaube ihm nicht! Aber das werden wir bald herausfinden, nicht wahr?«
    Sein Plan, Zamorra zu befragen, schien bereits wieder vergessen zu sein.
    Langsam wurde es Zeit, aus den Käfigen zu entkommen und dem Spiel ein Ende zu machen. Nur wie? Der Professor überlegte, ob er das Amulett rufen und mit ihm ein Weltentor erschaffen sollte. Aber seit Asmodis' Reparatur gehörte das zu den kraftaufwendigsten Funktionen der Scheibe.
    »Hören Sie mir noch zu, Herr Professor?«, fragte Leon.
    »Natürlich!« Nicht. Das zweite Wort verkniff sich Zamorra lieber.
    »Die Sache ist die: Ich beherberge in meiner kleinen Menagerie einen Gast, der mir helfen kann, die Wahrheit aus Dylan zu holen. Bisher habe ich es nicht gewagt, weil… nun ja, weil die Behandlung einige Nebenwirkungen aufweist. Ich musste fürchten, meine einzige Informationsquelle zu verlieren, falls etwas schiefgeht.« Er breitete die Arme aus. »Aber jetzt habe ich Sie, die diese Lücke schließen könnten. Also sollte ich es einfach wagen, finden Sie nicht?«
    Zamorra schwieg. Was konnte er zu diesem Wahnsinnigen auch sagen?
    »Dieser Dämon«, fuhr Leon in seinem selbstverliebten Tonfall fort, »hat eine beeindruckende Fähigkeit. Wenn er einen Menschen beißt, gelangt ein süchtig machendes Gift in dessen Körper. Das Opfer entwickelt sich zu einem willenlosen Sklaven, der alles dafür tun würde, den nächsten peinigenden Biss zu empfangen.«
    Der Meister des Übersinnlichen erstarrte, als er das hörte. Die Beschreibung erinnerte ihn unangenehm an eine Dämonenrasse, die er bei einer Zeitreise ins alte Lemuria kennengelernt hatte.
    In einer Zeit, als der Kontinent unter der Knute des Erbfolgers stand, gehörten sie zu den widerlichsten Gestalten, die die Städte bevölkerten. Parasitäre Wesen, die sich zwar auch von Fleisch und Blut ernährten. Ihre bevorzugte Speise bestand jedoch aus weit weniger greifbaren Dingen: Leid, Angst, Hass, Neid, gequälte Seelen. All das sogen sie mit ihrem Sägezahnschlund in sich auf wie den köstlichsten Nektar.
    Gosh-Dämonen.
    Zamorra schüttelte sich, als er an sie dachte.
    Verfügte Kerth tatsächlich über einen dieser Widerlinge? Aber das war völlig unmöglich. Die Ereignisse in Lemuria lagen Tausende von Jahren zurück. In der Gegenwart hatte der Meister des Übersinnlichen mit diesen Kreaturen noch nie zu tun bekommen. Deshalb hatte er gefolgert, dass sie nicht mehr existierten. Dass zwischen dem lemurischen Gestern und dem Heute etwas geschehen war, was ihr Dasein beendet hatte.
    Nein, es musste sich um eine andere Rasse handeln.
    »Nun denn, Herr Professor. Sind Sie bereit, eine Lektion zu empfangen? Von einem richtigen Dämonenjäger?«
    ***
    Leon ging zu dem Tisch, auf den er Zamorras Amulett geworfen hatte.
    Das Ding sah mächtig aus, mit all seinen merkwürdigen Symbolen und dem Pentagramm. Sicherlich verfügte es über eine Unzahl von Funktionen. Darüber durfte ihm der Professor mehr erzählen, wenn er mit Dylan fertig war.
    Er schnappte sich eine grüne Kreide und reckte sie Zamorra entgegen.
    »Leider habe ich den Dämon nicht so gut unter Kontrolle wie Kewaad. Bei Gelegenheit müssen Sie mir übrigens berichten, wie Sie ihn besiegt haben.«
    Er ging zur Pritsche mit Dylan und sah ihm in die verschwollenen Augen. »Willst du mir jetzt die Wahrheit verraten? Was weißt du über das Armband?«
    »Nichts«, ächzte der Schotte.
    »Das werden wir noch sehen!«
    Er kniete nieder und zeichnete mit der Kreide einen Kreis um das Pritschengestell, ließ jedoch eine Lücke offen. An sie schloss er zwei parallele Striche an. Er rutschte immer weiter zurück und näherte sich den Käfigen. Dabei verlängerte er die Linien bis zu einem Käfigeingang.
    »Der Dämon kann die magische Kreide nicht

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