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0967 - Geister aus der Zukunft

0967 - Geister aus der Zukunft

Titel: 0967 - Geister aus der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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den Schlüssel zu. Beide stiegen ein, schnallten sich an, und Dagmar startete sofort. Geschickt lenkte sie den Wagen an zwei anderen vorbei, fuhr eine Kurve, rollte aber nicht der Hauptstraße entgegen, sondern nahm einen schmalen Feldweg, an dessen linker Seite sich ein Stück weiter vorn ein dunkler Waldsaum abzeichnete.
    »Du kennst dich aber aus!« sagte Harry bewundernd.
    »Denk daran, daß ich hier schon einmal war.« Sie hatte mit schmalen Lippen gesprochen und konzentrierte sich jetzt verstärkt auf die Fahrerei.
    Ihr Blick war streng nach vorn gerichtet. Der Ausdruck ihres Gesichtes sah aus, als wären wieder Erinnerungen in ihr hochgekommen. Harry war taktvoll genug, um keine Fragen zu stellen.
    Dann fuhren sie in den Wald. Es gab genügend Lücken, durch die sich das Licht drängen konnte, aber die Sonne hatte sich bereits verabschiedet. Der Wald wirkte auf sie mehr wie ein grüner Tunnel, durch den nur ab und zu graue Flecken drangen.
    Das Ende war bald erreicht. Zum erstenmal zeigte Dagmar wieder eine Reaktion. »Jetzt ist es nicht mehr weit. Du wirst bald auf der rechten Seite eine große Lichtung sehen. Dort ist das Gebilde gelandet.«
    »Und im Hotel hat man nichts bemerkt?«
    »Nein.«
    »Dabei ist es doch nicht so weit entfernt.«
    »Richtig, Harry, aber manchmal sind die Menschen blind. Vielleicht wurden sie auch beeinflußt, so daß sie nichts merken konnten. Bist du darüber informiert, über welche Möglichkeiten Außerirdische verfügen?«
    »Ich nicht.«
    »Eben.«
    Sie rollten weiter über den welligen Boden, in dem sich Reifenspuren eingefräßt hatten. Der Wagen schaukelte, die Gegend veränderte sich nicht, und Harry, der auf dem Beifahrersitz saß, schaute nach rechts, wo sich noch vor ihm ein stilles grünes Meer ausbreitete. Das mußte der Landeplatz des UFOs gewesen sein oder zumindest ein Teil davon.
    Dagmar hatte den Blick ihres Kollegen mitbekommen. »Ja, das ist ein Teil der Stelle.«
    »Sieht aber normal aus.«
    Sie lachte. »Wahrscheinlich ist hier im wahrsten Sinne des Wortes Gras darüber gewachsen. Wenn ich mich recht erinnere, hatte dieser Flugkörper so etwas wie verbrannte Erde hinterlassen, was ich jetzt nicht kriegerisch meine.«
    Harry Stahl hatte seinen Blick auf die rechte Seite konzentriert und wurde deshalb von dem harten und plötzlichen Bremsvorgang überrascht. Er federte in den Gurt, wollte eine Frage stellen, aber Dagmar ließ ihn nicht dazu kommen. »Schau nach links.«
    Er blickte an ihr vorbei.
    Halb im Gebüsch versteckt stand ein Fahrzeug. Es war ein grüner Twingo. Harry stieß hart die Luft aus. Hinter seiner Stirn spürte er den Druck, aber auch im Magen. »Hat Ramona nicht einen grünen Twingo gefahren?« fragte er leise.
    »Ja, hat sie.«
    »Und jetzt?«
    Dagmar stellte den Motor ab. Sie blieb mit geschlossenen Augen sitzen.
    »Ich mache mir Sorgen«, sagte sie leise. »Ja, ich mache mir verdammte Sorgen.«
    Harry nickte nur. Dann fragte er: »Wo kann sie sein?«
    »Keine Ahnung.«
    Er beobachtete sie von der Seite her. Dagmar hatte die Augen noch immer nicht geöffnet. Dafür hatte er auch keinen Blick. Er interessierte sich mehr für ihre Stirn, weil sich dort, wenn sie unter Streß oder Druck stand, das Mal abzeichnete.
    Das geschah nicht.
    Sie seufzte. Dann schaute sie wieder normal nach vorn. Dabei hob sie die Schultern. »Ich habe versucht, über das dritte Auge Kontakt mit ihr zu bekommen.«
    »Ist es dir gelungen?«
    »Ich weiß nicht.« Die Worte klangen ziemlich deprimiert. »Ich weiß es wirklich nicht.«
    »Wieso?«
    »Da war etwas«, sagte sie und nickte. »Ich weiß es genau. Es ist etwas gewesen, aber ich habe es nicht packen können, verstehst du? Es hat sich von mir entfernt.«
    »Ja, das muß wohl so sein.« Ihm lag eine Frage auf der Zunge, aber er wollte sie nicht stellen, denn sie hätte sich mit dem Tod der Ramona Sendi beschäftigt. Dieses Thema anzuschneiden, traute er sich nicht.
    Auf seiner Stirn und auf dem Körper lag der kalte Schweiß. Er hätte sich gern geduscht, aber das war nicht möglich. So blieb er sitzen und wartete darauf, was Dagmar tat.
    Sie schnallte sich los.
    »Wohin willst du? Ramona suchen?«
    »Noch nicht.«
    »Was hast du dann vor?«
    »Du kannst hier im Auto bleiben, wenn du willst. Ich werde mich auf der Lichtung umschauen. Ich habe sie noch nie bei Tageslicht gesehen, wenn du verstehst.«
    »Suchst du Spuren?« fragte er, und sein Gesicht zeigte gewisse Zweifel.
    »Auch das.«
    »Es wird schwer sein,

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