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0969 - Der falsche Ritter

Titel: 0969 - Der falsche Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Vorschein.
    „Sie werden Verständnis dafür haben, wenn wir Sie zunächst einmal untersuchen", sagte der Kommandant.
    Samkar ließ die Prozedur geduldig über sich ergehen, schließlich galt Schusc oder Ölskoll, wie er bei der Gilde hieß, als Seuchenwelt. Schließlich errichteten die Raumfahrer ein kleines Zelt, in dem Samkar seinen Pelz ablegen und gegen eine Raumfahrermontur ersetzen mußte. Als er völlig nackt dastand, wurde er mit einer farblosen Flüssigkeit besprüht.
    Endlich war Faresch zufrieden und bat ihn an Bord.
    „Ihr Ziel ist Kasyr-Ger?" erkundigte sich der Raumfahrer, als die Schleuse hinter ihnen zuglitt.
    Samkar sah ihn an.
    „Das ist nur mein vorläufiges Ziel", erklärte er. „Später werde ich nach Kartlebec gehen."
    „Meinetwegen", sagte Faresch schulterzuckend. „Jeder geht dorthin, wo es ihm gefällt. Ich verstehe nur nicht, warum Sie einen derartigen Umweg machen."
    „Bevor ich nach Kartlebec gehe, muß ich viel lernen", erklärte Samkar.
    „Sie wollen also die Kampfschulen der Gilde besuchen?"
    „Ja", bestätigte Samkar.
    Faresch öffnete seinen Helm, und Samkar sah, daß er völlig kahl war. Über das knochige Gesicht huschte ein Lächeln. Plötzlich glaubte Samkar eine Bewegung wahrzunehmen, aber er war nicht sicher.
    Trotzdem wurde Samkar dabei berührt. Samkar fühlte sich mit einem Schlag paralysiert, er stand da und konnte sich nicht regen. Faresch nickte und faßte Samkar kurz am Ohr. Danach war alles wieder normal.
    „Ein kleiner Vorgeschmack auf das, was auf Sie zukommt", erklärte der Kommandant.
    „Genau das will ich lernen - und noch vieles mehr."
    „Und weshalb?"
    Samkar sagte: „Das sind persönliche Gründe."
     
    9.
     
    Die Ankunft
     
    Die Auffanganlagen des Wächterordens waren so konstruiert, daß sie einem darin Auftauchenden alle nur denkbare Hilfe gewähren konnten, auch psychische.
    Harden Coonor hatte nicht damit gerechnet, daß er in seiner eigenen oder- vielmehr in Igsorian von Veylts - Auffanganlage materialisieren würde, denn diese war wie die meisten anderen vermutlich längst von irgendwelchen Feinden vernichtet worden. Die Tatsache, daß er überhaupt noch irgendwo herauskam, war erstaunlich, und unter den gegebenen Umständen hätte er den Tod wahrscheinlich vorgezogen. Zu seiner Überraschung legte sich seine Erregung unmittelbar nach der Ankunft. Die Anlage empfing ihn mit ihrer schützenden Hülle und berieselte ihn mit besänftigenden Emotio-Impulsen, die jede Panik eindämmten.
    Coonors erster gezielter Gedanke war die Frage, ob die Anlage registrieren konnte, daß hier ein Fremder angekommen war. Ganz bestimmt würde sie erkennen, daß er nicht der Ritter der Tiefe war, der sie erbaut hatte - aber würde sie auch feststellen, daß er kein Mitglied des Wächterordens war?
    Da er noch lebte und versorgt wurde, konnte er in dieser Beziehung wahrscheinlich beruhigt sein.
    Allmählich entspannte er sich und begann, sich an die neue Situation zu gewöhnen.
    Er war nicht Igsorian von Veylt, sondern Harden Coonor und damit auch kein richtiger Ritter der Tiefe.
    Nicht nur das, er war vermutlich sogar ein Gegner des Wächterordens, ein Spion, der mit einem bestimmten Auftrag eingeschmuggeIt worden war. Seinem sich allmählich klärenden Bewußtsein entnahm er, daß auch dies nicht die ganze Wahrheit darstellte. Abgesehen davon, daß er seine ursprüngliche Identität zurückerhalten hatte, war auch sonst alles anders geworden. Er besaß keine Lichtzelle mehr und war somit an diesen Ort gebunden.
    Das Tragische war, daß er noch nicht wußte, welchem Ritter diese Anlage gehörte und wo sie errichtet worden war. Dies herauszufinden, mußte sein nächstes Ziel sein. Er mußte dabei behutsam vorgehen, denn sobald die Anlage einen Fehler feststellte, würde sie ihn töten.
    Das normale Programm sah-so aus, daß ein verunglückter Ritter der Tiefe in seiner Auffanganlage wartete, bis auf deren Notsignal hin jemand kam, um den Verunglückten zu bergen.
    Bei Harden Coonor sah das etwas anders aus, denn soweit er wußte, gab es nur noch ein oder zwei Ritter der Tiefe, und die hatten sicher andere Dinge zu tun, als herzukommen und ihm zu helfen. Er war also mehr oder weniger auf sich allein gestellt.
    Aber wußte das auch die Anlage?
    Es war vordringlich, sich zunächst einmal um sie zu kümmern. Alles andere mußte warten, sogar die Rätsel seiner eigenen Herkunft.
    „Willkommen", summte die Anlage. „Dir ist großes Mißgeschick widerfahren, aber nun

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