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0969 - Der falsche Ritter

Titel: 0969 - Der falsche Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wie das Gerippe eines verendeten Riesentiers aus. Die Steril-Glasur, die die Raumfahrer später über den gesamten Platz gesprüht hatten, war noch immer intakt. Sie würde ihre Wirkung auch in hundert Jahren noch tun, obwohl es sinnlos war. Die Schutzmaßnahme war damals viel zu spät gekommen. Immerhin verdankte Samkar es dieser Glasur, daß er ohne Gefahr für Gesundheit und Leben so dicht am Wrack vorbeiziehen konnte.
    Entgegen seinem ursprünglichen Vorhaben rastete Samkar nicht, sondern wanderte die gesamte Nacht weiter, so daß er bereits am nächsten Morgen den Raumhafen der Gilde’ erreichte. Auf den ersten Blick sah man, daß es ein verlassener Hafen war, wo nur noch sehr selten Raumschiffe landeten und starteten. Es gab längst kein festes Personal mehr, sondern nur noch eine aus vier Mitgliedern bestehende Roboterwartungsmannschaft. Die Gebäude waren in einem ungepflegten Zustand und begannen bereits zu zerfallen.
    Die Roboter kümmerten sich nicht um den einsamen Besucher, und Samkar ging ihnen aus dem Weg, denn man wußte nie, wie solche veralteten Maschinen reagierten. Solange er bei Lussmann gelebt hatte, war er immer wieder von Neugier befallen worden, den Raumhafen zu besuchen, denn die Monitoren des Sikr funktionierten schon lange nicht mehr. Angesichts der Realitäten erschien Samkar sein Interesse geradezu lächerlich, und er wunderte sich nicht mehr, daß Lussmann einen Besuch an diesem Ort stets als überflüssig erachtet hatte. Samkar hielt es nicht einmal für wert, die einzelnen Gebäude zu durchsuchen. Früher einmal, als Schusc noch ein fester Gildenstützpunkt gewesen war, hätte es hier sicher viele interessante Dinge zu besichtigen gegeben.
    Immerhin gab es vor dem Gebäude, wo Samkar wartete, einen funktionierenden Automaten, der, als Samkar mit dem Fuß dagegentrat, seinen InhaIt auch ohne Geld preisgab. So gelangte Samkar in den Besitz von Naschereien und Pressemitteilungen, die vierzig Jahre alt waren.
    Am Nachmittag ertönte ein Klirren in der schwülen Luft. Vom Himmel herab senkte sich eine gewaltige Röhre, aus der mehrere Kuppeln und Antennen ragten. In der Mitte des Schiffes prangte das Emblem der Gilde, ein Ring aus acht Planeten um eine strahlende Sonne.
    Samkar trat auf das Landefeld hinaus. Die Wartungsroboter rasten mit einem Montagewagen quer über den Platz auf die vermutete Landestelle zu. Es staubte ein wenig, als das Schiff aufsetzte, und der Boden wurde von einer leichten Erschütterung durchlaufen. Samkar schirmte seine Augen mit der flachen Hand gegen die Sonne ab und beobachtete die Vorgänge in der Nähe des Schiffes. Bordeigene Roboter stiegen aus und vertrieben die vier Automaten, die gerade mit der Wartung beginnen wollten. Das Vertrauen der Besatzung in die Anlage von Schusc war also alles andere als groß.
    Über einem großen Schleusentor las Samkar den Namen des Schiffes: ZIRKOR. Es war genau dieses Tor, das sich ein paar Minuten später öffnete und den Blick auf drei behelmte Gestalten in roten Anzügen freigab. Samkar wunderte sich nicht, daß die Raumfahrer ihre Helme geschlossen ließen, als sie wenige Augenblicke danach in einer gravitationslosen Zone nach unten schwebten.
    Er ging ihn langsam entgegen. Es waren drei Männer, jeder von ihnen gut zwei Köpfe kleiner als Samkar. Das erstaunte den jungen Mann, denn er hatte oft gehört, daß langer Aufenthalt im Weltenraum von Kindheit an den Riesenwuchs förderte. Aber auch bei der Gilde gab es Wesen verschiedener Abstammung, und vielleicht fügte es der Zufall, daß er von einer Zwergenart abgeholt wurde.
    Einer der drei Ankömmlinge erwies sich durch sein Gebaren und sein bestimmtes Auftreten als der Kommandant.
    Er war es auch, der sich an Samkar wandte und fragte: „Sind Sie der Passagier Samkar?"
    Die Frage war alles andere als originell, fand Samkar. Wer sonst hätte er sein können?
    Samkar lächelte und nickte. Unter den Helmen sah er die seltsamen Gesichter der Gildenmitglieder. Sie waren knochig, und die Augen lagen tief in den Höhlen. Die Augenbrauen waren dicke, vorgeschobene Wülste.
    „Sprechen Sie kein Ginvon?" fragte der Kommandant.
    „Doch", sagte Samkar.
    „Ich bin Kommandant Faresch. Die Gilde heißt sie an Bord der ZIRKOR willkommen."
    Seltsam! dachte Samkar. Wo er das Schiff doch überhaupt noch nicht betreten hatte. Aber wahrscheinlich waren Fareschs Worte nur eine gedankenlos dahergeplapperte Floskel.
    Fareschs Begleiter brachten nun ein paar Instrumente zum

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