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0969 - Der falsche Ritter

Titel: 0969 - Der falsche Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bist du in Sicherheit."
    Seine eigene Rettungsstation hätte nicht anders reagiert, wußte Harden Coonor, deshalb war diesem Willkommensgruß keine allzugroße Bedeutung beizumessen.
    „Du bist nicht Armadan von Harpoon?" fragte die mechanische Stimme.
    Damit war die Frage nach dem Erbauer der Anlage bereits geklärt. Harden Coonor wußte, daß Armadan von Harpoon ein Ritter der Tiefe war. Nach seinen Informationen lebte von Harpoon nicht mehr.
    „Nein", sagte er. „Ich bin Igsorian von Veylt. Meine eigene Auffangstation wurde längst zerstört, so daß ich gezwungen war, dieses Alternativangebot anzunehmen."
    „Du bist willkommen", sagte die Maschine.
    „Wo befinde ich mich?"
    „Auf einem unberührten Planeten in einer namenlosen Galaxis."
    „Weißt du etwas über den Verbleib des Armadan von Harpoon?"
    „Nein! „ Harden Coonor dachte einen Augenblick nach.
    „Was sind die letzten Informationen, die du von - ihm empfangen hast?" fragte er weiter.
    „Armadan von Harpoon hat die Horden von Garbesch aus dieser Galaxis vertrieben. Danach ist er aufgebrochen, um seinen Kampf gegen die negativen Kräfte des Universums an anderer Stelle fortzusetzen. Er hat jedoch gewisse Vorkehrungen getroffen, für den Fall, daß die Garbeschianer jemals zurückkehren sollten.
    Ich glaube, daß eine Großanlage existiert. Sie befindet sich jedoch nicht hier, sondern im Zentrum der Galaxis.
    Diese Welt, auf der du herausgekommen bist, liegt auf der Westseite der Galaxis."
    Die Erwähnung der Großanlage erweckte Coonors Aufmerksamkeit.
    „Ich werde dich nun in Langzeitschlaf versetzen", fuhr die mechanische Stimme fort. „Du wirst schlafen, bis die Zeit gekommen ist, da man dich abholen wird."
    Harden Coonor unterdrückte einen entsetzten Aufschrei. Er wußte genau, wie gering die Chancen waren, daß jemand vom Wächterorden jemals hier auftauchte. Sie waren gleich Null. Das bedeutete, daß er solange schlafen würde, bis die Anlage zerfiel - und dann würde er sterben.
    Das war alles andere als ein Schicksal, wie es ihm erstrebenswert erschien.
    Er mußte Zeit gewinnen und nach einer Möglichkeit suchen, die Anlage zu überrumpeln. Auf keinen Fall durfte er ihr gestatten, ihn nun einzuschläfern.
    „Und was geschieht, wenn hier ein Feind auftaucht, bevor man mich abholt? Die Horden von Garbesch zum Beispiel?"
    „Dann wird es ein entsprechendes Signal geben. Ich werde es empfangen und dich erwecken."
    Coonor verzog das Gesicht.
    Die Wahrscheinlichkeit, daß ein Feind auftauchte, war zwar beträchtlich größer als die, daß ein Retter erschien, aber sie war immer noch erbärmlich gering. So oder so, er war zu einem Schlaf bis in den Tod verdammt, wenn ihm kein Trick einfiel.
    Er blickte an sich herab.
    Zum erstenmal seit seiner Materialisation wurde er sich seines Körpers bewußt. Er erschien ihm seltsam fremd. Unwillkürlich überlegte er, ob er als Igsorian von Veylt genauso ausgesehen hatte. War es möglich, daß der Transfer aus der ZYFFO hierher ihn verändert hatte?
    „Entspanne dich", drang die Stimme der Anlage an sein Gehör. „Ich werde jetzt damit beginnen."
    „Womit?" fragte er begriffsstutzig.
    „Dich einzuschläfern!"
    „Halt!" schrie Harden Coonor. Er verlor die Beherrschung.
    Von irgendwoher kam ein leises Zischen.
    „Hör sofort damit auf! „ befahl Coonor mit dumpfer Stimme. Dann hielt er den Atem an und wartete, daß das Zischen aufhörte. Es ging jedoch weiter. Gleichzeitig setzte die Berieselung mit Emotio-Strahlen wieder ein und lähmte Coonors Aktivität. Seine Furcht legte sich, aber sein Verstand arbeitete klar und logisch weiter.
    „Hör damit auf!" befahl er abermals. „Ich darf jetzt nicht schlafen. Es gibt einige außerordentlich wichtige Dinge zu tun. Zunächst einmal möchte ich mich draußen umsehen, damit ich im Fall der Wiedererwekkung sofort für einen Einsatz gerüstet bin. Darüber ... hinaus ... muß ...die...die...Ent...schei..."
    Er brachte kein weiteres Wort hervor. So sehr er sich auch anstrengte, um sich wachzuhalten, der äußere Einfluß erwies sich als stärker. Das Bild der maschinellen Umgebung verschwamm vor seinen Augen, seine Gedanken schweiften ab.
    Er schlief mit dem Bewußtsein ein, daß er nicht wieder erwachen würde.
     
    10.
     
    Kartlebec
     
    Mezza Angdröhm saß am oberen Rand der Carchan-Schlucht und hatte die Schwingen so weit gespreizt, daß sein müder, alter Körper von den letzten Strahlen der Abendsonne erwärmt wurde. Es kam in letzter Zeit immer

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