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0969 - Die magischen Welten des Duncan W.

0969 - Die magischen Welten des Duncan W.

Titel: 0969 - Die magischen Welten des Duncan W. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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umgedreht, also echt. So ähnlich muss die Hölle sein!« Jeremy hielt einen Moment inne. »Verdammt, und dann hab ich tatsächlich einen Sog gespürt, der mich da reinreißen wollte. Das war krass, wissen Sie. Glühend heiße Luft war das, ich habe geglaubt, bei lebendigem Leib gegrillt zu werden. Vom Horizont über der Feuerhölle, da… da ist plötzlich ein Teufel herangeflogen. Zuerst war er winzig klein, nur so ein schwarzer Punkt, aber dann ist er größer geworden, immer größer und plötzlich hing er vor mir in der Luft, sicher zehn Mal so groß wie ich, mit ganz schwarzer, ledriger Haut und einem schrecklichen Gesicht mit tückischen Augen. Die waren tiefrot, Mann, versteht ihr? Wie Höllenfeuer, das darin geleuchtet hat. Und der Teufel hatte zwei mächtige Flügel und riesige Hörner und einen feurigen Schwanz, mit dem er durch die Luft gepeitscht hat. Und in der Klaue hat er irgendwas gehabt, wie ein dreizackiger Spieß, der ebenfalls aus purem Feuer bestanden hat. Den hat er mir mit so lautem Lachen entgegengestreckt, das war ein schreckliches Lachen, echt wahr, irgendwie mit so einem höhnischen Unterton drin. Ja, und dann ist der komische Sog stärker geworden, ich hatte das Gefühl, ich fliege direkt auf die ausgestreckten drei Spitzen zu. Mir ist himmelangst geworden, kann ich euch flüstern. Aber dann war plötzlich alles anders, ich habe nur noch so ein goldenes Flirren gesehen und der Teufel hat gebrüllt und dann waren da plötzlich ein gigantisches Zimmer um mich und ein riesiger Typ, der mich getreten hat. He, das hat echt wehgetan, ich bin bis an die Wand geflogen. Ab da hatte ich dann schon die Kontrolle über den Hund, in dem ich gelandet bin und da hab ich halt mal zurückgekeilt. Ich versteh das alles wirklich nicht.«
    Zamorra und Nicole hatten sich während seiner immer schnelleren und hastigeren Erzählung einige Male bedeutungsvoll angesehen.
    »Was ist passiert, wenn Sie einen Level nicht gepackt haben?«, fragte Nicole.
    »Dann bin ich aus dem Spiel rausgeflogen, ganz einfach. Und ich musste wieder von vorne anfangen. Aber ich habe das gesammelte Wissen von vorher behalten, sodass ich schnell wieder am aktuellen Abbruchpunkt war und mich dort neu orientieren konnte. Ich war sogar auf dem höchsten Level angelangt und wollte durch das letzte Tor, um die Belohnung zu kassieren, aber da war dann plötzlich dieser Teufel, wie gesagt.«
    »Hm.« Zamorra nickte. »Und was wäre das für eine Belohnung gewesen?«
    Der Hund kratzte sich mit dem Hinterlauf am Ohr. »Mann, wie das juckt, ekelhaft. Hunde haben's nicht leicht, kann ich euch sagen. Aber das mit der Belohnung, ich weiß nicht, irgendwie kann ich mich nicht mehr daran erinnern. Das macht mich rasend. Ich weiß nur noch, dass am Ende eine super Belohnung gewartet hat. Deswegen hab ich das Spiel ja auch gemacht.«
    »Gut. Wo haben Sie es gekauft, Jeremy?«
    »Schon wieder keine Ahnung, Professor.«
    »Wie lange haben Sie's gespielt, bis Sie durch die ganzen Levels gekommen sind?«
    »So ein Jahr schon. Fast jeden Tag. Nein, eigentlich wirklich jeden Tag. Das Spiel hat mich süchtig gemacht. Ich wollte unbedingt diese scheiß Belohnung haben.«
    »Haben alle Levels des Spiels mit Monstern, Geistern und Dämonen zu tun?«
    »Mehr oder weniger ja, in allen möglichen Variationen. Mal muss man nur kämpfen, mal muss man auch schlau sein. Manchmal kommst du an den Punkt des letzten Abgangs zurück und denkst, dass du es jetzt besser machen wirst, aber fünf Sekunden später bist du schon wieder draußen und musst wieder neu anfangen. Das ist hart, aber die Belohnung am Schluss ist jede Anstrengung wert.«
    »Obwohl Sie sich nicht an die Belohnung erinnern?«
    Jeremy zögerte. »Ja, dass sie der große Knaller ist, weiß ich genau.«
    »Wo ist eigentlich Ihr Körper abgeblieben?«, fragte Nicole. »Ich meine, spielen Sie in einem Internetcafé oder zu Hause oder sonst wo?«
    »Na ja, meistens zu Hause. Mein Körper muss noch im Stuhl vor meinem Computer sitzen.«
    Der Professor lächelte. »Dann werden wir Sie wohl mal an die Leine nehmen und mit Ihnen in die Provence reisen.«
    »Wenn Sie das tun, dann…«
    »… beißen Sie mir die Eier ab, ich weiß schon.« Zamorra grinste schräg. »Wenn Sie mir versprechen, dass Sie schön brav sind und immer artig Pfötchen geben, müssen Sie nicht an die Leine.«
    »Ach leck mich.«
    »Hunde können das ganz gut selber. Was ich noch fragen wollte: Sie sagten etwas von einem goldenen Schemen, das

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