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097 - Das Dämonenbuch

097 - Das Dämonenbuch

Titel: 097 - Das Dämonenbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank deLorca
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gibt es in der Firma?« fragte er und pflanzte sich hinter seinen wuchtigen Schreibtisch. »Nun schauen Sie doch nicht so verdattert. Wegen eines verstorbenen Kunden geht die Welt nicht unter.«
    Peter Lester stand immer noch steif wie ein Stück Holz. Nur langsam fiel die Starre ab, die die Überraschung hinterlassen hatte.
    »Dann wissen Sie es also schon«, sagte er mehr zu sich selbst, doch Russel hatte ihn gehört.
    »Natürlich weiß ich es. Ich bin kurz darauf ins Hotel gekommen. Zum Glück waren die Polizisten so zahlreich vertreten, dass ich fast über sie gestolpert wäre. Ich bin wieder gegangen, als ich von einem Etagenkellner erfahren hatte, dass Sheller ermordet worden war. Ich will in die Geschichte nicht hineingezogen werden. War die Polizei schon hier?«
    »Nein«, antwortete Peter. Er hatte sich wieder so weit gefasst, dass er mit normaler Stimme antworten konnte. So aufgedreht hatte er den Chef noch nie erlebt. »Die Polizei war noch nicht hier. Sollte sie kommen?«
    »Natürlich soll sie nicht. Aber sie wird. Verlassen Sie sich darauf. Vielleicht hat man bei Sheller Aufzeichnungen gefunden, dass er sich hier in London mit mir treffen wollte. Man wird sich nach dem jungen Mann erkundigen, der ihn am Abend abgeliefert hat, und schließlich wird bald herauskommen, dass wir ihm das Apartment bezahlen. Wenn Sie gefragt werden, bleiben Sie ruhig bei der Wahrheit. Wir haben nichts zu verbergen. Nur wenn es um die Geschäfte geht, bitte ich Sie, mir das Wort zu überlassen. Es sollen nicht zu viele Firmeninterna an die Öffentlichkeit dringen.«
    »Ich werde mich daran halten«, nickte Peter. »Soll ich die weiteren Termine wieder aufrechterhalten? Ich habe den ganzen Tag nichts anderes getan, als Kunden vertröstet.«
    »Dann haben Sie ja genügend Übung, um das auch noch ein paar Tage durchzustehen. Ich habe sehr viel zu tun. Aber nicht hier in der Firma. Sagen Sie, ich sei krank, oder was Ihnen sonst noch einfällt.«
    »Eine Frage noch«, sagte Peter. Er war schon wieder an der Tür.
    »Fragen Sie.«
    »Es ist wegen Ihrer Ausrede gestern Abend und dem Telefonat im Nelson-Klub. Soll ich das auch sagen?«
    »Sie müssen es den Brüdern nicht auf die Nase binden. Ich kann mich doch auf Ihre Diskretion verlassen? Wenn Sie danach gefragt werden, müssen Sie natürlich wahrheitsgetreu antworten. Das ist doch selbstverständlich. Noch etwas?«
    »Nein. Nichts mehr.«
    Peter hatte, die Tür schon in der Hand, als Russels Sprechanlage summte.
    Der Finanzmakler drückte auf einen Knopf. »Ja?« fragte er.
    »Ein Herr vom Scotland Yard möchte sie sprechen, Sir«, kam Sallys Stimme quäkend aus dem Lautsprecher.
    »Führen Sie ihn herein«, sagte Russel und ließ den Knopf wieder los. Das Rauschen im Lautsprecher verstummte.
    »Das ging ja schneller, als ich gedacht hatte«, meinte Ben Russel und nickte Peter Lester noch einmal zu, als Zeichen, dass er entlassen war.
    Peter traf den Mann im auffällig unauffälligen Trenchcoat in der Tür und musste zurücktreten, um ihn durchzulassen. »Ach, da sind Sie ja«, hörte er Russel noch sagen, dann verschluckte die schalldämmende Polstertür jeden Laut.
    Ben Russel bot dem Mann vom Scotland Yard einen Stuhl an.
    »Sie haben mich erwartet?« fragte der Kriminalbeamte.
    »Ich lese Zeitungen«, sagte Russel. »Es konnte nicht ausbleiben, dass einer von Ihren Herren kommt. Darf ich Ihnen einen Drink anbieten?«
    »Nein, danke. Mein Name ist übrigens Birner. Inspektor Birner.«
    Dann setzte er sich.
    »Mr. Sheller war ein Geschäftspartner von Ihnen?«
    »Er war es«, antwortete Russel trübsinnig. »Entschuldigen Sie meine Neugierde, Inspektor. Aber ich bin aus verständlichen Gründen natürlich daran interessiert, wie er ums Leben gekommen ist.«
    »Das ist verständlich, wenn Sie es noch nicht wissen.«
    Der Inspektor schaute Russel lauernd an, doch in dessen Gesicht verzog sich keine Miene.
    »Könnten Sie sich bitte deutlicher ausdrücken, Inspektor? Die Zeitungen bauschen manchmal ziemlich auf. Ich möchte wissen, was wirklich passiert ist. Das mit einer reißenden Bestie ist doch purer Unsinn. Wie sollte ein Tier von solchen Ausmaßen unbemerkt ins Carlton kommen.«
    »Über den Balkon«, sagte Birner trocken. »Es sieht danach aus, als wären die Täter über den Balkon eingedrungen.«
    »Von einem benachbarten Appartement aus?«
    »Eben nicht. Das war unmöglich. Die Kerle müssen über das Dach gekommen sein und sich abgeseilt haben.«
    »Wie starb

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