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097 - Das Dämonenbuch

097 - Das Dämonenbuch

Titel: 097 - Das Dämonenbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank deLorca
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Sheller, doch sein Schrei verhallte ungehört in den Tiefen seines Bewusstseins.
    Die tonnenschwere Last auf seiner Brust wurde drückender, je größer die Öffnung wurde, die der blutrote Todesvogel riss.
    Dann zwängte Sratnaros seinen Körper hindurch, kam mit wild schlagenden Flügeln und gespreizten Krallen auf den Geschäftsmann aus New York zu.
    In diesem Augenblick fand Emanuel Sheller auch seine Stimme wieder. Er riss die Unterarme vors Gesicht und brüllte.
    Doch es war schon zu spät.
    »Meine Augen! Meine Augen!«
    Seine Stimme schnappte über, wurde zu einem gepeinigten Kreischen.
    Der Vogel hatte ihm die Krallen ins Gesicht geschlagen – und ihm die Augen ausgekratzt!
    Sheller schrie vor Schmerz und nacktem Entsetzen, schlug mit den Armen um sich, während das Blut aus seinen leeren Augenhöhlen schoss.
    Immer wieder zog ihm der schreckliche Teufelsvogel die spitzen Krallen durchs Gesicht, zerstörte es völlig, machte eine blutige Fratze daraus. Bis auf den Schädelknochen drangen die Krallen ein.
    Sheller brüllte wie am Spieß.
    Dann schlug der messerscharfe Schnabel in sein Fleisch, hackte Stück für Stück das Leben aus ihm heraus.
    Sheller schrie und kreischte. Sein Blut spritze bis an die Zimmerdecke…
    ***
    Jede Londoner Mittagszeitung hatte mit dem grauenvollen Mord im Carlton-Hotel aufgemacht. Über den eventuellen Täter wurden die verrücktesten Vermutungen verbreitet, doch keine konnte verrückt genug sein, um an die Wahrheit auch nur heranzureichen.
    In einigen Blättern wurde nicht ausgeschlossen, dass ein Tier dem Toten die grausigen Verletzungen beigebracht haben könnte, doch die Hoteldirektion verwahrte sich aufs Schärfste gegen solche Mutmaßungen. Ein Tier dieser Größenordnung könne auch um Mitternacht nicht unbemerkt ins Hotel kommen.
    Das leuchtete ein.
    Peter Lester überflog die Schlagzeilen, das fett Gedruckte und den schmalen Text. Wenn man die sensationelle Aufmachung nicht berücksichtigte, blieb nicht viel an Information übrig.
    Ein Geschäftsmann aus New York, namens Emanuel Sheller (60) war in der vergangenen Nacht im Apartment 466 des Carlton-Hotels ermordet aufgefunden worden. Der oder die Täter hatten ihr Opfer grauenhaft verstümmelt.
    Ob die Verstümmelungen die Ursache für das Ableben Shellers war, sollte die Obduktion zeigen, die für den heutigen Nachmittag anberaumt war. Seltsam sei, dass niemand im Haus etwas vom Lärm gehört haben wollte, der während des Verbrechens entstanden sein musste. Die Täter seien unerkannt geflohen.
    Lester ließ die Zeitung sinken. Auch in den anderen Blättern stand nicht mehr.
    Die Mittagspause war schon vorbei. Peter hatte den Vormittag damit verbracht, die zahlreichen Verabredungen Russels abzusagen und wartende Kunden zu vertrösten. Er hatte mindestens zehn neue Schimpfnamen erfahren und die Schnauze von seinem Job wieder einmal tüchtig voll.
    Am liebsten hätte er das getan, was Biggy ihm schon die ganze Zeit über riet: den Kram einfach hinwerfen und eine eigene Existenz aufbauen.
    Ben Russel wurde von Tag zu Tag komischer. Aber erst seit er sich mit diesem spiritistischen Kram beschäftigte. An dem, was die beiden Sekretärinnen untereinander tuschelten, war schon ein Kern Wahrheit.
    Peter griff zu der Tasse Kaffee, die dampfend vor ihm stand. Er vertrieb damit die Müdigkeit nach dem Lunch, mit der er an diesen regnerischen Tagen stets zu kämpfen hatte.
    Er verbrühte sich fast die Finger am heißen Porzellan, als sich die Tür öffnete und Ben Russel hereinkam.
    Er schien blendender Laune zu sein. Gegenüber seinem gestrigen Auftreten war er wie ausgewechselt.
    »Hallo, Mr. Lester«, grüßte er und hob sogar die Hand. Mit ›Mister‹ sprach er Peter nur an, Wenn er wieder einen besonders fetten Fisch an Land gezogen hatte.
    »Guten Tag, Mr. Russel«, antwortete Peter, immer noch verwundert.
    »Kommen Sie mal in mein Büro«, sagte Russel, und schon war er hinter der Tür mit der Aufschrift ›Privat‹ verschwunden.
    Peter stand auf und folgte ihm. Betty und Sally warfen sich einen beziehungsvollen Blick zu.
    Ben Russel zog sich gerade den Mantel aus, als Peter eintrat. Peter hatte gar nicht bemerkt, dass er eine der Mittagszeitungen unter den Arm geklemmt hielt.
    »Ah«, strahlte Russel über das ganze Gesicht, als er die Zeitung sah. »Sie haben’s schon gelesen.« Er wurde ernst. »Eine bedauerliche Geschichte.«
    Seine leuchtenden Augen und die geröteten Wangen straften seine Worte Lügen.
    »Und was

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