097 - Das Dämonenbuch
verzerrte Gesicht ihres Peinigers, das sich auf einmal auch zu verändern begann.
Sein feistes Gesicht schwemmte noch mehr auf, die Haut warf plötzlich Blasen und platzte weg, sodass das fettige rohe Fleisch zum Vorschein kam.
Russel lachte schrill, während diese grauenhafte Verwandlung mit ihm vor sich ging.
Immer mehr platzte die Haut weg, und allmählich kamen die Knochen zum Vorschein.
Biggy versuchte zu schreien, doch er würgte sie so sehr, dass nicht mal ein Röcheln über ihre Lippen kam.
Und dann spürte sie, wie sich auch seine Hände an ihrer Kehle verwandelten, wie sich auch dort das Fleisch von den Knochen löste, als breiige Masse über ihren Hals lief, in den Ausschnitt ihrer Bluse und über ihre kleinen Brüste.
Immer mehr lief die schleimige blutige Masse von seinen Händen, durchnässte ihre Bluse, die jetzt blutig und schleimig an ihren Brüsten klebte.
Und Biggy konnte nicht einmal schreien.
Sie starrte entsetzt in das Gesicht vor ihr, das inzwischen zu einer Totenkopffratze geworden war, mit Augen, die groß und gierig in den Höhlen dieses blutigen Totenschädels rollten.
Russeis Hände waren nun zu Knochenklauen geworden. Zu Knochenklauen mit spitzen Krallen!
Und die bohrten sich schmerzhaft in Biggys Fleisch, in ihre Kehle!
Ben Russel lachte schrill und meckernd, während er dem hilflosen Mädchen die Kehle zerfetzte, das Blut spritzte und…
In diesem Moment kam Biggy zu sich.
Sie zitterte am ganzen Körper, war schweißgebadet, und noch immer spürte sie die Schmerzen in ihrer Kehle.
Ihre Hand fuhr langsam zu ihrem Hals, betastete ihn, doch da war keine Wunde, ihre Kehle war nicht zerfetzt worden, wie sie es im Albtraum erlebt hatte.
Sie hatte geträumt. Ja, es war ein Traum gewesen.
Aber die Schmerzen ihn ihrem Hals…
Nein, nicht alles war Traum gewesen. Ben Russel hatte sie in seinen Wagen gelockt, war mit ihr durch das abendliche London gefahren. Und dann?
Dann war er plötzlich über sie hergefallen, hatte sie gewürgt, und sie hatte gedacht, er würde sie umbringen.
Bis zur Bewusstlosigkeit musste er sie gewürgt haben, und Biggy erlitt einen Heulkrampf, als sie sich daran erinnerte, an die Schmerzen, das Leid und die Todesangst, die sie ausgestanden hatte. Noch immer brannte ihr Hals wie Feuer.
Es dauerte Minuten, bis sie sich endlich wieder einigermaßen im Griff hatte.
Wo befand sie sich hier? Sie lag auf einem kalten harten Boden, und als sie endlich die Augen bewusst öffnete, um sich umzusehen, stellte sie fest, dass absolute Finsternis um sie herum herrschte.
Sie konnte nichts sehen, tastete mit den Händen um sich, schluchzte dabei noch immer, und Tränen liefen ihr übers Gesicht.
Nein, nichts war in ihrer Nähe, was ihre Hände ertasten konnten. Sie tastete auch ihren Körper ab und stellte zu ihrer Erleichterung fest, dass sie noch vollständig bekleidet war.
Von Peter wusste sie, dass einige hässliche Gerüchte über Ben Russel in Umlauf waren. Angeblich sei er pervers veranlagt. Er vergriff sich auch an jungen Knaben, und er ließ sich fesseln und quälen oder fesselte und quälte selbst.
Jetzt glaubte Biggy diesen Gerüchten.
Hatte er sie deshalb angefallen und sie entführt? Wollte er sie für irgendwelche perversen Spielchen haben? Ihr Gewalt antun? Seine krankhaften Triebe an ihr austoben?
Was hatte dieser Mann mit ihr vor?
Wieder packte sie die Angst mit gnadenloser Härte. Sie befand sich in der Gewalt eines kranken Mannes. Was, um Himmels willen, würde diese Kreatur alles mit ihr anstellen?
Sie suchte in den Taschen ihrer Jeans, fand ein Feuerzeug, zog es hervor, knipste es an, leuchtete umher…
Und abermals überfiel sie das nackte Grauen.
Sie befand sich in einem düsteren, fensterlosen Raum. An den Wänden waren fremdartige Symbole angebracht, und am glatten Boden erkannte sie eine Art Ornament.
Sofort dachte Biggy an Teufelsanbetung, an Schwarze Messen, an sadistische Sex-Rituale, wie Satansjünger sie angeblich ausführten.
Sie schrie erschrocken auf, dann brüllte sie in ihrer Verzweiflung um Hilfe.
Niemand kam, niemand kümmerte sich um ihr Schreien.
Sie entdeckte eine Tür, stürmte darauf zu, versuchte, die Tür aufzureißen.
Sie war verschlossen.
Schreckliche Angst hatte Biggy gepackt. Sie schrie und hämmerte mit ihren Fäusten gegen die Tür, schrie und tobte.
Wie lange sie es tat, wusste sie nicht. Sie war verzweifelt, hysterisch, aber dann hörte sie plötzlich, wie ein Schlüssel von außen ins Schloss der
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