097 - Das Dämonenbuch
mit, wie er ihr brutal die Kreidung vom Körper riss, aber sie konnte nichts mehr dagegen tun.
Sie kannte ja die Gerüchte, dass Russel ein Perverser sei. Jetzt bewahrheiteten sich diese Gerüchte und all die schlimmen Befürchtungen, die sie nach dem Erwachen aus ihrer Bewusstlosigkeit gehabt hatte. Jetzt würde er sich an ihr vergreifen, sonst was mit ihr anstellen.
Und er hatte sie völlig in der Gewalt. Alles, was seinem kranken Hirn einfiel, konnte er mit ihr machen.
Sie dachte an Peter, den sie wahrscheinlich nie mehr wieder sehen würde.
Wimmernd lag das Mädchen nun zu Ben Russels Füßen, trug nur noch ihr kleines weißes Höschen.
Ben Russel spürte, wie die Gier auf einmal in ihm aufstieg.
Er beugte sich zu ihr hinab, fetzte ihr auch den Slip vom Leib, dann ließ er seine lüsternen Blicke über ihren nackten Körper gleiten.
Sie hatte eine knabenhafte Figur, schlank, mit kleinen spitzen Brüsten, was ihn unendlich erregte.
Zitternd streckte er die behandschuhten Hände nach ihr aus.
»Bitte…«, flüsterte Biggy, und Tränen liefen ihr übers Gesicht. »Bitte nicht…«
Er berührte sie, berührte sie überall, und Biggy wagte es nicht, sich zu rühren.
Schamlos und widerlich waren seine Berührungen, und Biggy zitterte vor Angst und Ekel am ganzen Körper.
Russel konnte kaum noch an sich halten. Er wollte das Mädchen nehmen. Jetzt und hier, mit Gewalt und…
Gerade noch konnte er sich zusammenreißen. Er hatte keine Zeit. Das Ritual musste vollzogen werden. Zu viel stand auf dem Spiel.
Erneut schlug er zu, diesmal mit der Faust. Sie traf Biggys Schläfe, und das Girl verlor endgültig das Bewusstsein.
Russel keuchte. Seine flammenden Augen starrten noch immer auf das nackte Girl, und wieder streckte er die Hände nach der Bewusstlosen aus, betastete gierig ihren Leib und…
Da kam er endlich wieder zu Verstand, packte die Nackte an den Schultern, schleifte sie in die Mitte des Kreises.
Das Ritual… Das Ritual… Es musste sein. Hier und jetzt…
Er durfte das Girl nicht mehr anschauen, musste sich ganz auf das Ritual konzentrieren.
Mit wenigen Schritten war er an seinem Pult. Er rollte es an den Rand.
Mit dem Feuerzeug entzündete er die beiden Schalen, warf die beiden Pulver dazu. Grün und bläulich flammte es auf.
Russel murmelte seine Beschwörungen.
Biggy Painter war im magischen Kreis gefangen. Auch wenn sie jetzt wieder zu vollem Bewusstsein kam, konnte sie ihm nicht mehr schaden. Die Verwandlung konnte stattfinden.
Geifer rann Ben Russel aus den Mundwinkeln, als er zurückwankte und auf das Lager sank. Er zog die Vorhänge zu und versank in Trance.
Er konnte alles miterleben, was geschah. Er sah mit den Augen Sratnaros, der draußen im Kreis aus dem Körper des Mädchens entstanden war und seine roten Schwingen streckte.
Der Schnabel schnappte. Ein durchdringendes Krächzen.
Der rote Todesvogel hüpfte zur offen stehenden Tür. Der Dämon wollte töten.
Nach dem Willen seines Herrn würde er Peter Lester bei lebendigem Leib in Stücke reißen.
Grausam und qualvoll sollte Peter Lester sterben…
***
»Nicht!« kicherte Joan Russel. Hugh Morris hatte einige Knöpfe vorn an ihrem Kostüm geöffnet und küsste ihrem Bauch. »Das kitzelt so.«
Mit zerwühlten Haaren kam Morris hoch. »Du bist schon ziemlich high heute.«
»Gut beobachtet«, lallte sie lachend. »Ich bin high. Ich glaube, ich habe eine ganze Flasche Portwein getrunken.«
»Das sehe ich.«
Hugh Morris schielte auf die leere Rotweinflasche hinunter, die vom Fuß Joans leicht angetippt über den Berberteppich rollte.
Joan Russel lag gestreckt auf der Couch. Eins ihrer Beine hing herab. Mit den Zehen hatte sie die Flasche ins Rollen gebracht.
Sie lag so, dass ihr Kinn auf ihren angewinkelten Armen ruhte. In den Händen hielt sie das Glas mit dem Rest des Inhalts der Flasche Portwein.
Hugh Morris kniete neben der Couch.
»Müssen wir wirklich noch auf diese blöde Party?« Er schaute auf ihren Rock hinunter, der sich fast bis zu den Hüften hochgeschoben hatte.
»Wir müssen auf diese Party«, sagte sie mit schwankender Stimme. »Und ich brauche mein neues Kleid dafür. Ich kann nicht wieder mit einem von meinen alten dort hingehen. Die Weiber lachen sich tot, wenn ich zweimal mit demselben Kleid antanze. In unseren Kreisen ist das fast so schlimm wie ein Mord, weißt du? Man darf nie ein Kleid zweimal anhaben.«
Hugh Morris starrte nach wie vor auf die makellosen Beine und besonders auf das, was
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