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097 - Das Dämonenbuch

097 - Das Dämonenbuch

Titel: 097 - Das Dämonenbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank deLorca
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wollte. Die Kündigung, der Mord an Sheller, Russels Reaktion auf einen Verdacht, den er gar nicht ausgesprochen hatte… eben alles. Das war ein miserabler Tag gewesen.
    War Russel nun schuldig oder nicht? Hatte er Sheller betrogen oder nicht?
    Peter Lester schüttelte den Kopf. Er wollte auf andere Gedanken kommen. Er wollte mit Biggy über alles reden. Sie wusste noch nicht einmal, dass er bei Russel gekündigt hatte. Es war einfach nicht genügend Zeit gewesen, ihr das zu sagen.
    Mit Biggy konnte man reden wie mit einem Kameraden. Deshalb mochte er sie auch so gerne.
    Biggy würde ihm auch raten können, ob er sich mit seinen Verdächtigungen, die Ben Russel nicht ganz hatte vom Tisch fegen können, an die Polizei wenden sollte oder nicht.
    Biggy hatte einen ungetrübten und sehr gesunden Menschenverstand. Auf ihren Rat würde er sich verlassen können.
    Aber wo war Biggy?
    Plötzlich trat er auf die Bremse, riss das Steuer herum, wendete scharf und lenkte den Mercedes durch das abendliche London zu jenem Haus, in dem Biggy wohnte.
    Eine Viertelstunde später war er da.
    Ein Blick hoch an der Fensterfront gab ihm wenig Hoffnung. Kein Licht in ihren Fenstern.
    Auf sein Klingeln hin öffnete niemand.
    Biggy war also tatsächlich nicht daheim. Mit dieser Tatsache musste er sich abfinden, ob sie ihm nun schmeckte oder nicht.
    Peter setzte sich wieder in seinen Wagen. Wenn er nur wusste, weshalb er sich diese blöden Sorgen machte?
    Er fuhr viel zu schnell, als er seine Wohnung draußen in Ealing ansteuerte. Eine Polizeikontrolle hätte einiges gegen sein Tempo einzuwenden gehabt.
    Doch dafür brauchte er ebenfalls nur eine knappe Viertelstunde für die Strecke.
    Peter hatte gehofft, die Fenster erleuchtet vorzufinden. Doch sie waren dunkel. Biggy war also auch hier nicht.
    Selbst wenn sie ein öffentliches Verkehrsmittel für den Heimweg benutzt haben sollte: Peter hätte sie vorher entweder in ihrer oder jetzt in seiner Wohnung antreffen müssen. Zeit genug war verstrichen.
    Die Unruhe in ihm steigerte sich mit jeder Minute. Er hatte alle möglichen Treffpunkte durch. Es war nicht Biggys Art, ihn sitzen zu lassen.
    Peter Lester klammerte sich an die geringe Hoffnung, dass Biggy vielleicht schon hier bei ihm gewesen sein könnte – den Schlüssel hatte sie ja – und ihm eine Nachricht hinterlassen hatte.
    Er suchte die ganze Wohnung ab.
    Eine Nachricht von Biggy fand er nirgends.
    Peter Lester nahm den Telefonapparat und stellte ihn neben der Couch auf den Boden, sodass er schon beim ersten Klingelzeichen nach dem Hörer greifen konnte.
    Jeden Moment konnte Biggy ihn anrufen und ihm sagen, dass er sich seine Sorgen umsonst gemacht hatte.
    Doch bei Peter Lester klingelte kein Telefon.
    Und sie rief ihn auch nicht über sein Handy an, obwohl sie die Nummer kannte…
    ***
    Es klingelte bei Joan Russel in der Stadtwohnung des Finanzmagnaten.
    »Hallo?«
    Joan Russel lag auf dem Teppich. Die kupferrote Haarpracht floss in Wellen über ihre Schultern.
    Vor sich hatte sie ein Glas mit altem Portwein stehen. Nicht das Erste. Sie hatte sich mit Portwein die Zeit vertrieben, bis Hugh Morris aus der Stadt und von seinen Besorgungen zurückkam.
    Er war noch nicht da.
    »O du bist es«, sagte Joan Russel überrascht. »Ich dachte, du würdest vorbeikommen und mir das Kleid bringen.«
    »Das ist es eben«, sagte Ben Russel draußen in Minstrel Cottage. »Mir kam etwas dazwischen. Eine dringende geschäftliche Verabredung. Ich konnte nicht mehr bei dir vorbeikommen. Es tut mir leid. Aber jetzt ist es nicht mehr zu ändern.«
    »Du hast mein Kleid nicht abgeholt?« quäkte es aus dem Telefon.
    »Ich habe es geholt«, erklärte Ben Russel mit einem ergebenen Blick zur Decke. »Ich konnte es nur nicht mehr abliefern. Es ist hier.«
    »Wo?«
    »In Minstrel Cottage. Ich kann es dir nicht mehr bringen, ich muss sofort wieder weg. Könnte nicht dein kleiner Freund kurz vorbeischauen? Mit dem bisschen Herumbumsen mit dir ist er doch wohl nicht ausgelastet.«
    Joan Russel ging nicht auf seine Beleidigung ein. Sie wollte das Kleid haben.
    »Dein Job geht vor«, sagte sie deshalb. »Das sehe ich ein. Du musst schließlich das Geld anschaffen, das ich verbrauche.« Sie lachte gurrend. »Nichts für ungut, Sweetheart. Aber ich bin schon ein wenig blau.«
    »Das höre ich. Du schickst also deinen lieben Hugh?«
    »Ja.« Sie lallte schon fast. »Das werde ich tun. Hugh wird kommen und das Kleidchen holen. Ist dir das recht, Liebster?«
    »Ich

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