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097 - Die Knochenkammer der Dämonen

097 - Die Knochenkammer der Dämonen

Titel: 097 - Die Knochenkammer der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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holen. Dewaere war angemeldet gewesen, und Buldeo wußte ungefähr, wann es mit ihm zu Ende gehen würde. Er konnte nicht verstehen, wie Dewaere einen so wichtigen Termin vergessen konnte. Es ging schließlich um den Fortbestand seines Lebens.
    Bathoo war vernünftiger.
    Als Patrick Demme hatte er ein selbstbewußtes Auftreten. Er wirkte vornehm und war elegant gekleidet, und kein Mensch hätte es für möglich gehalten, daß er oftmals, wenn es dunkel geworden war, loszog, um der Hölle Seelen zu verschaffen.
    Sein Haar war schütter. Er musterte Erasmus Buldeo mit wasserhellen Augen.
    »Bist du bereit, Bruder?« fragte Buldeo.
    »Ist es endlich soweit?« fragte Bathoo zurück. »Bin ich an der Reihe? Hat das Warten ein Ende?«
    »Du bist nicht der einzige, der meine Hilfe braucht«, sagte Buldeo.
    »Ich weiß, und ich wollte mich auch nicht beschweren«, beeilte sich Bathoo zu sagen. »Du leidest bestimmt sehr viel. Asmodis wird es dir eines Tages vergelten.«
    »Es ist alles vorbereitet«, sagte Erasmus Buldeo. »Folge mir.«
    Der Dämon, der sich Patrick Demme nannte, lächelte dankbar. »Ich werde dir nie vergessen, was du für mich heute tun wirst, Bruder.«
    Erasmus Buldeo wußte, daß diese Worte weit weniger Gewicht hatten, als es den Anschein hatte. Schließlich war auch Bathoo ein Dämon und somit unzuverlässig und nur auf den eigenen Vorteil bedacht.
    »Wenn ich einmal etwas für dich tun kann, lasse es mich wissen«, sagte Bathoo.
    »Schon gut«, sagte Buldeo und nickte. »Komm jetzt.«
    Er führte Bathoo in einen großen Raum, an dessen Wänden feuerrote Gobelins hingen, die grauenerregende Höllenszenen zeigten. Einen Menschen brachten diese Szene zum Schaudern.
    Erasmus Buldeo und Bathoo hingegen berührten sie nicht. Sie lebten zwar auf der Erde, aber ihre Heimat war die Hölle, daran würde sich nie etwas ändern.
    Bathoo blickte sich fasziniert um. Er betrat diesen Raum zum erstenmal, und was er sah, sprach das Innerste seiner bösen Dämonenseele an.
    Erasmus Buldeo führte ihn zu einer Vertiefung im Boden. Es handelte sich um eine längliche steinerne Grube. Seitlich davon stand ein Sessel mit goldenen Armlehnen.
    Darauf ging Buldeo zu. Er drehte sich um und nahm Platz. Bathoo stand mitten im Raum und erwartete, daß ihm Buldeo sagte, was er weiter tun solle. Er hatte keine Ahnung. Er würden jeden Befehl ausführen, denn er wußte, daß alles, was passieren würde, nur zu seinem Wohl und zur Verlängerung seines Dämonenlebens geschah.
    Erasmus Buldeo fragte ihn erneut: »Bist du bereit, Bruder?«
    Patrick Demme straffte seine Haltung und nickte entschlossen. »Ja, ich bin bereit, die Energie, die mich stärken soll, aufzunehmen.«
    Buldeo klatschte einmal in die Hände. Eine Tür öffnete sich, und ein Mann trat ein. Ein Dämonendiener, ein Sklave!
    Er trug das mitternachtsblaue Kissen, auf dem der Lebenskristall lag. Bathoos Augen strahlten fast so hell wie der Stein. Er war begeistert.
    Der Sklave trat vor Erasmus Buldeo und hielt ihm in demütiger Haltung mit ausgestreckten Armen das Kissen entgegen. Buldeo nahm den schwarzen Kristall mit beiden Händen auf.
    Der Sklave begab sich hinter den Sessel, in dem Buldeo saß. Er verhielt sich so still, als wäre er nicht vorhanden.
    »So, Bruder«, sagte Erasmus Buldeo feierlich. »Der Augenblick ist gekommen. Du wirst neues Leben in dich aufnehmen und weiterexistieren. Leg dich in die Mulde, mit dem Gesicht nach unten.«
    Bathoo gehorchte sofort. Als er auf dem Bauch lag, begann Erasmus Buldeo mit einem schwarzen Gebet. Er flehte die Hölle um Kraft und Unterstützung an, damit gelingen würde, was er vorhatte.
    Und die Hölle half.
    Sie aktivierte den Lebenskristall. Das Licht, das von ihm ausging, durchdrang mühelos Buldeos Hände, die ihn umschlossen. Blutrote Strahlen richteten sich abwärts, und eine rote Nebeldecke breitete sich über die steinerne Vertiefung, in der Patrick Demme lag. Sie deckte ihn zu. Er war nicht mehr zu sehen.
    Das Grauen nahm seinen Lauf.
    Denn wenn Bathoo weiterleben sollte, mußte ein Mensch sterben!
    ***
    Dieser Mensch hieß Diana Grant.
    Sie war ein junges, hübsches Mädchen mit ebenmäßigen Zügen und einer traumhaften Figur, von der so gut wie alles zu sehen war, denn ihre Blößen wurden von einem violetten Tuch kaum verhüllt. Blasser Kerzenschein fiel auf ihren nackten Körper.
    Sie war Erasmus Buldeos Dienern in die Hände gefallen. Man hatte sie betäubt und hierher gebracht.
    Jetzt schien sie zu

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