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097 - In den Klauen des Daemons

097 - In den Klauen des Daemons

Titel: 097 - In den Klauen des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W. A. Travers
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brackige Wasser und ließ es hoch aufspritzen. Wieder das grauenhafte Röhren. Dann zuckte der Tentakel zur Seite, wo der Russe stand.
    Boris Minks schrie entsetzt auf, als der armdicke Tentakel über seinen Körper tastete und die roten Augen ihn an stierten. Geifer tropfte aus dem furchtbaren Maul des Ungeheuers.
    Boris Minks wollte zurückweichen, dabei stolperte er, und der lange Tentakel packte zu. Er rollte sich wie eine Riesenschlange um den Leib des Russen und zog den Mann in den Sumpf.
    Boris Minks schrie voller Panik. Er schlug um sich und wollte das glitschige Ding abstreifen.
    Da schnellte ein zweiter Tentakel vor und erwischte ihn an den Beinen. Der Russe strampelte. Der Tentakel drückte die Beine fester zusammen.
    Dick Slayton hörte ein furchtbares Knacken. Er sah die Augen des Gefährten, die aus den Höhlen zu quellen drohten, und erwachte endlich aus seiner Erstarrung.
    Ihn hatte die Bestie bis jetzt verschont. Offenbar war er von ihr gar nicht gesehen worden.
    Er bückte sich nach dem langen, scharfen Buschmesser, holte aus und schlug zu. Mit einem einzigen Hieb trennte er den Tentakel ab, der die Beine des Russen gepackt hielt.
    Es nutzte nichts. Das Ungeheuer hielt Boris fest.
    Abermals schlug der Ire zu.
    Boris Minks wurde frei. Die Bestie röhrte. Dunkelrotes Blut quoll aus den Tentakelstümpfen. Sie peitschten auf und ab.
    Da schnellte auch schon der nächste Tentakel vor, diesmal auf Dick Slayton zu.
    Brüllend schlug dieser um sich. Er hackte und hackte, bis er nicht mehr konnte.
    Da lag Boris Minks. Er konnte sich nicht mehr rühren. Das Monstrum schien tausend Arme zu besitzen. Minks wurde erneut gepackt und wie ein Spielzeug hochgehoben. Die Bestie schob ihn in das geöffnete Maul.
    Ein entsetzlicher, gellender Todesschrei ertönte.
    Dick Slayton war verzweifelt. Tränen verschleierten seinen Blick. Er nahm seine letzte Kraft zusammen und hob das Buschmesser.
    Ein Tentakel traf ihn, schmetterte ihn zu Boden und ringelte sich um seinen Körper. Er wurde zu dem Maul gezogen, aus dem Blut tropfte und an dem Kleiderfetzen hingen.
    Der Ire hatte das Buschmesser verloren. Sein Revolver fiel ihm ein, er konnte ihn gerade noch mit dem ausgestreckten Arm erreichen.
    Krachend löste sich der erste Schuß und zischte in den Sumpf. Wieder drückte Slayton ab. Die Kugel traf in ein rotglühendes Auge. Die anderen schlossen sich. Ein langgezogener Klagelaut entrang sich dem grauenhaften Schlund.
    Wieder ein Schuß.
    Nach Fäulnis und Verwesung stinkender Atem hüllte Dick Slayton ein, und der Griff des Untiers lockerte sich. Dick Slayton bekam wieder Luft.
    Er schoß ein weiteres Mal.
    Das war das Ende der Bestie. Der Ire konnte sich befreien. Keuchend robbte er zurück.
    Das schreckliche Wesen röhrte schauerlich und bäumte sich ein letztes Mal auf, sein Kopf versank im Schlamm. Luftblasen stiegen auf, dann deckte der Sumpf alles zu. Es war, als hätte es das Ungeheuer nie gegeben.
    Dick Slayton brauchte Minuten, bis er wieder klar denken konnte. Er zog sich an Lianen und Zweigen hoch. Dann fuhr er sich über das flammendrote Haar und schüttelte den Kopf. Er verfluchte die Ruinen und alles, was damit zusammenhing. Er verfluchte es, daß er jemals dieses Gebiet betreten hatte. Er gab sich plötzlich die Schuld an allem, was den Menschen hier widerfahren war. Sie waren nur seinem Ruf gefolgt. Er hatte sie in den Tod gelockt.
    Er griff nach seinem Anzug und streifte ihn über. Er mußte zurück.
    Vorher suchte er sein Buschmesser und lud sich den Strahlenschutzanzug des verunglückten. Russen auf den Rücken.
    Er hatte starke Nerven. Sein abenteuerliches Leben hatte ihn hart gemacht. Dennoch fürchtete er sich.
     

     
    Creely und Martin Eastman gelangten ohne Zwischenfälle in die versunkene Stadt. Sie kamen an dem Brunnenschacht vorbei, von dem ihnen Slayton erzählt hatte.
    Der kranke Dschungel lichtete sich mehr und mehr. Eine fast unheimliche Stille lastete über ihm. Der strahlende Dämon verhielt sich ruhig.
    Immer tiefer drangen sie in die Ruinenstadt vor. Sie trugen ihre Waffen in den behandschuhten Händen. Die Klimaanlage in ihren Anzügen schützte sie vor der großen Hitze.
    Sie befanden sich tatsächlich auf einer ehemaligen Straße. Überall sahen sie Reste des Steinpflasters. Da waren Ruinen, von der Feuchtigkeit und Kleingetier zernagt. Die beiden Männer wagten sich nicht hinein. Die Öffnungen in den geborstenen Mauern waren dunkel. Was mochte dahinter lauern?
    In diesem Augenblick

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