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097 - In den Klauen des Daemons

097 - In den Klauen des Daemons

Titel: 097 - In den Klauen des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W. A. Travers
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ein paar größere Steine – Mauerwerk, das irgendwo herausgebrochen war.
    Martin Eastman verstand. Sie schleppten die Steine herbei und rollten sie auf den beweglichen Steinboden.
    Wenig später begann dieser sich wieder zu senken. In Robert Creelys Augen leuchtete es triumphierend. Aber der Triumph erlosch sehr schnell. Ein Gedanke war ihm gekommen: Der Fahrstuhl reagierte auf Druck, also automatisch!
    Er beugte sich vor. Zentimeter für Zentimeter senkte sich der Boden. Er bestand aus einer einzigen Steinplatte, die genau in den rechteckigen Raum eingepaßt war. Die Platte maß an ihrer Oberfläche mindestens fünfzig Quadratmeter! Wer hatte sie so exakt behauen? Noch etwas: Hatte die Platte nur eine Dicke von etwa einem halben Meter, mußte sie mindestens sechzig Tonnen wiegen! Wie schafften es die Erbauer schon vor Hunderten von Jahren, ein solches Gewicht zu bewegen – mittels eines Mechanismus, der auch heute noch funktionierte?
    Robert Creely schauderte. Was hatte die Stadt mit ihrer Kultur untergehen lassen?
    In diesem Augenblick hörte er ein Geräusch hinter sich.
    Dutzende von schrecklichen Gestalten schoben sich von allen Seiten auf die beiden Männer zu. Verzweifelt suchten die Bedrängten nach einem Fluchtweg. Es gab keinen.
    Und ihre Waffen waren sinnlos gegenüber dieser Übermacht!
     

     
    „Ich halte das Warten nicht mehr aus!“ rief Doris Miller. „Ich will endlich etwas unternehmen.“
    Slayton nickte ihr zu.
    „Das kannst du, Mädchen! Ich mache mich wieder auf den Weg und brauche einen Begleiter.“
    „Bist du wahnsinnig?“ erkundigte sich Maxwell Böhm fassungslos. „Hast du denn noch nicht genug? Du bist zwei- oder dreimal knapp dem Tode entronnen.“
    Dick Slayton versuchte ein Grinsen. Es mißlang.
    „Du irrst, mein Freund. Ich bin schon so oft dem Tod von der Schippe gesprungen, daß ich es gar nicht mehr zählen kann. Dies ist nicht mein erster Trip in den Dschungel des Amazonas.“
    „Aber es ist der furchtbarste“, warf Böhm ein.
    Slayton blickte sich in der kleinen Runde um. „Ich will nicht eher ruhen, als bis das Geheimnis gelüftet ist!“
    „Oder bis du tot bist“, sagte Jennifer Reed lakonisch.
    Dick Slayton antwortete nicht. Er zog seinen Strahlenschutzanzug an, obwohl er ihn erst vor wenigen Minuten abgelegt hatte.
    „Nicht so hastig, ich komme mit“, rief Doris Miller und begann sich fertigzumachen.
    „Geht nicht!“ Jennifer flehte fast.
    Dick Slayton und Doris Miller ließen sich aber nicht beirren.
    „So haltet sie doch zurück!“ Jennifers Blick ging in die Runde. „Seht ihr denn nicht, daß…“
    Fancis Cowan unterbrach sie mit einer Handbewegung.
    „Niemand hat das Recht, einen anderen von etwas abzuhalten, das er als seine Bestimmung betrachtet“, sagte er leise. „Ich gehe mit der nächsten Gruppe. Wer will mich begleiten?“
    „Ich“, sagte jemand heiser.
    Sie blickten den Mann an, der sich gemeldet hatte.
    „Ich“, wiederholte Conrad Atachanow. „Boris Minks war mein Freund.“ Plötzlich wandte er den Kopf. „Er war mein bester und einziger Freund“, wiederholte er fester.
    „Ihr seid ja allesamt übergeschnappt“, sagte Jennifer Reed.
    Dick Slayton war fertig.
    „Auf geht’s!“ sagte er zu Doris Miller, die gerade ihren Helm schloß.
    „Ich bin bereit“, klang es dumpf hinter der Maske hervor.
    Sie wandten sich zum Gehen und schalteten ihre Funkgeräte ein.
    Wenig später waren die beiden vermummten Gestalten nicht mehr zu sehen.
    Jennifer Reed sah den Gefährten nach. In ihren Augen schimmerte es feucht.
     

     

Sie kämpften sich durch den Dschungel. Dick Slayton spürte, daß er an Kräften verloren hatte. Die Strapazen, die hinter ihm lagen, waren enorm. Einen normal konstituierten Menschen hätten sie wahrscheinlich längst umgebracht.
    Der Weg erschien endlos. Langsam erwachte in Doris Miller Besorgnis.
    „Müßten wir nicht längst bei dem Sumpf sein?“ erkundigte sie sich.
    „Müßten wir“, nickte Dick Slayton.
    Doris Miller blieb stehen. Der Ire drehte sich zu der Frau um.
    „Bist du müde?“
    „Nein, mißtrauisch“, gab sie spitz zurück.
    „Was soll das nun wieder bedeuten?“
    „Wer sagt mir eigentlich, daß du Boris Minks nicht selbst beseitigt hast?“
    Dick Slayton war überrascht.
    „Das ist ja ganz was Neues“, sagte er. „Und welches Motiv hatte ich deiner Meinung nach, heh?“
    Blitzschnell zog die Frau ihre Waffe.
    „Ich habe nicht gesagt, daß du einer solchen Tat fähig wärst, Dick

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