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097 - Leichenvögel

097 - Leichenvögel

Titel: 097 - Leichenvögel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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gewesen war, als
Zwanzigjährige.
    Sie
lächelte. Ihre Zähne schimmerten wie Perlen.
    Die
verjüngte Alte verschwand mit ein paar Schritten in dem düsteren Hintergrund.
Ins dunkelrote und violette Licht traten schemenhaft die Umrisse anderer
nackter Menschen. Alles Frauen. Die unbekleideten jugendlichen Körper kamen aus
allen Richtungen.
    David
Gander leckte sich erregt die trockenen Lippen.
    Die
Mädchen faßten sich an den Händen und bildeten einen großen Kreis. Sie gingen
hinab in die Knie, warfen die Arme empor, und ihre Körper wanden sich
schlangengleich im Rhythmus unsichtbarer Trommeln und Bongos, die immer lauter
wurden, immer drängender. Die Bewegungen der Mädchen und Frauen paßten sich dem
Rhythmus an.
    Ein
seltsamer Gesang mischte sich in das Dröhnen der Trommeln.
    Wie
von einem inneren Zwang getrieben, setzte Gander einen Fuß vor den anderen, um
den merkwürdigen Tanz aus der Nähe zu beobachten.
    Der
Gedanke, daß er dies wirklich erlebte, verstärkte sich in ihm, obwohl er keinen
Beweis dafür hatte.
    Wie
war er hierhergekommen? In seiner Erinnerung klaffte eine Lücke. Er konnte sich
an seine Ankunft im Haus der Alten erinnern und an sein erstes Gespräch. Er
hatte etwas getrunken – einen Grog. Plötzlich war ein Schleier über seine Augen
gefallen.
    Je
näher er dem nebelumwogten Tanzplatz kam, desto deutlicher verstand er einige
Wörter, ohne allerdings deren Sinn zu begreifen.
    »Arragkk tramorr… arr… arrr…
Rha-Ta-N’my!!!«
    Und
immer wieder den Namen:
    »Rha-Ta-N’my!«
    Wer
wurde hier beschworen? Was für eine geheimnisvolle Sekte war hier
zusammengekommen und wieso war die Alte keine Alte mehr, sondern eine junge
Frau?
    Teufelswerk?
Hexenwerk? Alle Anzeichen deuteten darauf hin, daß hier eine Art Schwarze Messe
stattfand.
    Gander
mußte an die Warnung der Dorfbewohner denken.
    Ensebeth
Mallory eine Hexe, die von allen gemieden wurde!
    Ihre
eigenen Andeutungen: Ich bin eine Hexe, glauben Sie das auch, Mister Gander?
Mein Mann George – ich soll ihn umgebracht haben.
    Ihr
Lachen, der Ausdruck in ihren Augen – jetzt bekam alles einen Sinn.
    Er
war entführt worden. Die Zeit nach der Ohnmacht war dazu ausgenutzt worden.
Wohin hatte man ihn gebracht? Wo befand sich dieser Keller, in dem sich
dreizehn junge Frauen trafen, um…
    Er
dachte den Gedanken nicht zu Ende.
    Er
wußte nicht, wie es geschah. Plötzlich befand er sich mitten im Kreis der
nackten Tänzerinnen.
    Eine
Mauer nackten Fleisches rückte auf ihn zu.
    »Rha-Ta-N’my!«
    Wie
furchtbar das klang.
    Die
Luft über ihm begann zu flirren. Tiefschwarz senkte sich etwas auf ihn herab,
aus einer Höhe, die eigentlich nicht mit der Höhe der Kellerdecke
übereinstimmen konnte.
    Das
fiel ihm noch auf. Alles war verzerrt.
    David
Ganter war wie gelähmt. Er versuchte davonzulaufen, sich vor dem riesigen
Schatten, der die Formen eines geierartigen Vogels annahm, in Sicherheit zu
bringen.
    Er
konnte keinen Schritt vorwärts gehen, keinen zurück. Der riesige Vogel stieß
mit machtvollen Flügelschlägen auf ihn herab.
    Gander
riß die Arme hoch, um sich vor dem ersten Schnabelhieb zu schützen.
    Wie
ein schwarzer Blitz fuhr etwas in sein Gehirn.
    Die
Bilder zerbrachen, die er eben noch empfangen hatte. Die Splitter flogen nach
allen Seiten hin davon.
    Er
merkte, daß er den Boden unter den Füßen verlor.
    Schwerfällig
erhob er sich mit kraftvollen Flügelschlägen.
    Flügelschlägen?
    Panik
erfaßte ihn.
    Er
war kein Mensch mehr. Er selbst war dieser große, häßliche Vogel!
     
    ●
     
    »Und
ich sag dir, Schwedenfee: Irgend etwas ist da superfaul.«
    Der
Mann, der diese Worte sprach, war niemand anders als Larry Brent alias X-RAY-3,
Erfolgsagent der sagenumwobenen PSA.
    Larry
saß hinter dem Steuer eines metallic-grünen Ford.
    Neben
ihm lehnte Morna Ulbrandson, attraktiver Import aus Schweden.
    Morna
gehörte wie Larry zur ersten Garnitur der Psychoanalytischen Spezialabteilung,
die es sich zur Aufgabe gemacht hatte, außergewöhnlichen Verbrechen
nachzugehen, bei denen die konventionellen Methoden nicht weiterkamen.
    Die
Erfolgsquote der PSA, die mit den höchsten Regierungsstellen in aller Welt
zusammenarbeitete, war erstaunlich hoch und ließ die Verantwortlichen der CIA
oder des FBI vor Neid erblassen.
    In
der PSA kamen aufgrund eines besonderen Aussiebverfahrens und Härtetrainings
sowie Eignungsprüfungen die besten der Besten zusammen.
    Hier
wirkten Frauen und Männer, die im wahrsten Sinn Tod und Teufel

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