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0970 - Das Ende der Wächter

Titel: 0970 - Das Ende der Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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seine eigene Frage. Um dieses Ungetüm zu bewegen, bedurfte es des Einsatzes vieler Menschen, zumindest, wenn man bedachte, welche bescheidenen technischen Mittel den Kolonisten zur Verfügung standen.
    Aber vielleicht besaß Coonor eine eigene Ausrüstung!
    Springs preßte die Lippen aufeinander. Er hörte, daß Coonor die Tür zu einer der Lagerhallen öffnete. Das Landefeld war wie immer hell beleuchtet, aber die Stelle, an der Coonor sich gerade befand, lag im Dunkel, so daß Springs den anderen nicht sehen konnte. Der junge Kolonist warf einen nachdenklichen Blick zum Landefeld hinüber. Sollte er die Nachtwache alarmieren und Coonor verhaften lassen?
    Das wäre sicher spektakulär, aber wenig sinnvoll gewesen. Bisher hatte Coonor sich nichts zuschulden kommen lassen. Außerdem galt er als unberechenbarer Außenseiter.
    Springs seufzte verhalten. Er mußte schon warten, bis er etwas Handfestes gegen Coonor vorweisen konnte. Langsam schlich er sich zu dem Halleneingang, durch den Coonor verschwunden war. Das Tor stand noch offen. Springs spähte in den großen Innenraum und sah kurz darauf eine Lampe aufblitzen. Das Licht fiel auf ein paar Geräte, die Springs unschwer als Projektoren erkennen konnte. Coonor hatte sich darüber gebeugt und machte sich an ihnen zu schaffen.
    Er macht sie unbrauchbar! schoß es Springs durch den Kopf.
    Dieser unglaubliche Akt von Sabotage ließ ihn die Beherrschung verlieren. Er vergaß alle Vorsicht und stürmte in die Halle hinein. Beim ersten Klang der Schritte fuhr Coonor hoch. Er richtete die Lampe gegen Springs, so daß dieser geblendet wurde.
    „Sie schon wieder!" rief Coonor überrascht und haßerfüllt zugleich. „Was haben Sie hier zu suchen?"
    „Das frage ich Sie!" sagte Springs wütend.
    Coonor lachte auf. Er kam auf Springs zu. Er bewegte sich nicht mehr so schnell wie bei ihrem letzten denkwürdigen Zusammentreffen, aber immer noch viel zu schnell, daß ein normaler Mensch wie Springs etwas hätte tun können.
    Springs erhielt einen Schlag in den Nacken, der ihn zu Boden warf.
    „Das wird Sie eine Weile beruhigen", sagte Coonor. „Ich frage mich, warum ich Sie nicht einfach umbringe."
    Springs rollte am Boden hin und her, aber er besaß keine Kraft, um auf die Beine zu kommen. Es schien, als hätte der Schlag bestimmte Teile seines Körpers paralysiert. Immerhin konnte er noch reden und er machte davon Gebrauch.
    „Sie verdammter Saboteur!" rief er Coonor zu. „Diesmal wird man Sie bestrafen."
    „Man wird Sie hier finden", antwortete Coonor hämisch. „Sie haben sich in den letzten Tagen zweimal öffentlich gegen Cherkors Plan geäußert."
    Springs war fassungslos. Glaubte Coonor im Ernst, mit einer so primitiven Lüge durchzukommen? Er hatte plötzlich den Eindruck, daß Coonor den Zugang zur Realität verloren hatte. Dieser Mann sah die Dinge nicht mehr so, wie sie waren.
    Springs fragte sich, was Coonor so verändert hatte. Auch die Bösartigkeit Coonors gehörte zu dieser Veränderung. Bestimmt war dieser Mann geisteskrank, wenn auch die Symptome auf keine Krankheit hinwiesen, die Springs bekannt war.
    Coonor kümmerte sich nicht länger um den Kolonisten, sondern fuhr fort, sein Werk zu vollenden. Springs schätzte, daß eine Stunde verging, bis Coonor noch einmal vor ihn hin trat und sagte: „Lassen Sie mich in Ruhe, Springs, wenn Sie nicht noch mehr Ärger bekommen woIlen."
    Springs unterdrückte eine Antwort, denn er wollte Coonor nicht herausfordern, was unter den gegebenen Umständen lebensgefährlich sein konnte.
    Coonor verließ ohne weitere Umstände die Halle. Er ließ die Tür offenstehen. Springs hoffte, daß er sich bald wieder bewegen und die Kolonisten alarmieren konnte.
    Plötzlich hörte er wieder Schritte und fragte sich bestürzt, ob Coonor zurückkam, um den Zeugen unschädlich zu machen. Springs traute diesem Mann alles zu.
    Draußen vor der Halle wurde es still, dann rief eine vertraute Stimme: „Jupi?"
    Springs ächzte vor Erleichterung.
    „Lisatee!" rief er. „Ich bin hier in der Halle."
    Eine Lampe flammte auf, und gleich darauf kam das Mädchen herein. Sie beugte sich zu Springs hinab und untersuchte ihn.
    „Wie hast du mich gefunden?" fragte er. „Und wo ist Coonor?"
    „Coonor hat ein Flugaggregat. Ich habe beobachtet, daß er sich von der Stadt entfernt - in Richtung der Fundstelle."
    „Wie hast du mich gefunden?" wiederholte Springs hartnäckig, während sie begann, seinen Nacken zu massieren.
    „Nachdem ich dich

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