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0971 - Alarm auf Martappon

Titel: 0971 - Alarm auf Martappon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wieder an die Reihe kam, dauerte knapp einhundert Mikrosekunden.
    Der Vario hatte soeben die erste Änderung des Basisprogramms vorgenommen, da spürte er, daß sich etwas Unvorhergesehenes ereignet hatte. Die Wartezeit betrug bereits 200 Mikrosekunden, und noch immer machte der Supervisor des Werkroboters keine Anstalten, die von der Egopo.sitronik etablierte Programmaufgabe erneut zu warten.
    Er blickte in die Höhe und sah den kegelförmigen Wachroboter auf sich zuschießen.
     
    *
     
    Der Vario spielte tot. Eine andere Möglichkeit blieb ihm nicht. Der Rundumkämpfer hatte erkannt, daß einer seiner Werkroboter einem fremden Einfluß ausgesetzt war, und die Richtung, aus der die Fremdimpulse kamen, identifiziert. Ein Fluchtversuch wäre unnütz gewesen.
    Der Monitor im Bioponblock hatte die Egopositronik abgeschaltet, so daß sie keinen einzigen Impuls mehr von sich gab. Der Orterkopf war eingefahren, so daß der Vario seine Umgebung nur noch mit Hilfe eines einzigen Optiksensors wahrnehmen konnte. Er war ein metallenes Ei - ein Werkstück, das jemand hier liegengelassen hatte.
    Er sah den Roboter heranschweben - eine kegelförmige Gestalt, auf deren Spitze ein kugelförmiger Auswuchs saß, in dem die Sensormechanismen und der zentrale Mikrocomputer untergebracht waren. Rings um die Kugel lief ein breites Band, das aus winzigen Facetten bestand, die in allen Farben des Spektrums blinkten und schimmerten.
    Der Roboter flog einen weiten Kreis um den Ort, an dem das Ei lag. Er vergewisserte sich, daß es hier außer dem Ei nichts Ungewöhnliches gab. Seine Logik sagte ihm, daß der Fremdeinfluß infolgedessen wahrscheinlich von dem Ei seinen Ausgang genommen hatte.
    Über dem reglos daliegenden Vario hielt er schließlich an. Aus dem unteren Rand des Kegels schossen zwei tentakelgleiche Fangarme herab. Sie packten das Ei und hoben es auf. Der Robot hielt den fremdartigen Gegenstand vor das flimmernde, blinkende Band, das den kugelförmigen Auswuchs umzog. Der Vario wußte, daß in diesem Augenblick Millionen von Sondierimpulsen auf ihn einprasselten, mit denen das fremde Maschinenwesen sein Inneres zu erforschen versuchte. Spüren konnte er davon jedoch nichts, da die Positronik desaktiviert war.
    So vergingen einige Sekunden, die der Vario später, wenn er von seinen Erlebnissen auf Martappon berichtete, freimütig als die „schlimmsten Augenblicke meines Lebens" bezeichnete. Wer die Leistung der Harpoonschen Kegelroboter kannte, der wußte, daß in diesen Sekunden das Metallei auf Herz und Nieren geprüft wurde; denn die Kegelmaschinen haben eine Zykluszeit von weniger als einer Nanosekunde, und die Zahl der Logikoperationen, die der Rundumkämpfer in dieser für menschliche Begriffe kurzen Zeitspanne ausführte, ging in die Dutzende von Millionen.
    Was die Kegelmaschine schließlich dazu bewog, das Ei für harmlos zu halten, ist bis auf den heutigen Tag ungeklärt. Wahrscheinlich war ihr die innere Struktur des Varios zu komplex, vielleicht zog sie beim Abtasten des organischen Bewußtseinsteils den Schluß, daß dieses Gebilde unmöglich die Quelle informationstragender positronischer Impulse sein könne.
    Auf jeden Fall fühlte sich der Vario plötzlich losgelassen. Er stürzte über zwei Meter tief zu Boden und blieb dort reglos liegen. Einen Schaden verursachte ihm der Sturz natürlich nicht, denn die Hülle des Eis bestand aus hochwertigem Atronital-Komposit und hätte selbst einem Dampf. hammer mühelos standgehalten. Der kegelförmige Roboter strebte wieder in die Höhe und schloß mit dem Raumschiff auf, das inzwischen seinen festen Standort fast erreicht hatte. Die Arbeit der Werkroboter war durch den Zwischenfall nicht unterbrochen worden.
    Der Vario blieb liegen, wo der fremde Robot ihn hatte fallen lassen. Mit der bionischen Bewußtseinshälfte analysierte er seine Lage. Er wußte nicht, ob die kegelförmige Maschine ihn aus der Ferne im Auge behielt. Fürs erste wenigstens schien angeraten, daß er sich nicht bewegte. Er fragte sich, ob der Kegelroboter Alarm geschlagen haben mochte. Das erschien ihm wenig wahrscheinlich; in einem solchen Fall hätte er ihn wahrscheinlich festgehalten. Aber es mochte sein, daß er später wieder hier vorbeikam und nachsah, ob sich das seltsame Metallei noch an Ort und Stelle befand. Wie er sich verhalten würde, wenn er feststellte, daß das Ei nicht mehr da war, das ließ sich nicht vorhersagen. Es mochte sein, daß er dann Alarm gab. Dieses Risiko konnte nicht

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