Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0972 - Die Stimme aus dem Nichts

Titel: 0972 - Die Stimme aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
identifiziert. Er verlangt, daß ihm das Kommando übertragen wird. Im Orbit über Durzuul wird die LUR-Flotte zusammengestellt. Trage den Befehlshabern der Schiffe auf, sie sollen dem falschen Ritter eine Ergebenheitsadresse zustellen, und sage ihm, der Befehl über die Flotte sei an ihn übergegangen."
    „Damit er sie für seine Zwecke mißbraucht?"
    „Die Flotte befindet sich im Aufbau. Er kann sie nicht mißbrauchen."
    „Was ist mit den übrigen dreiundzwanzig Welten? Er will auch dort das Kommando übernehmen!"
    „Das ist nicht deine Sache. Sage ihm, du hättest die Nachricht von seiner Ankunft verbreitet, aber du hast keinen Einfluß darauf, wie man sie auf anderen Planeten aufnimmt."
    „Du arbeitest auf Zeitgewinn", sagte Lyrta. „Was erwartest du?"
    „Daß er sich verrät. Daß er einen Fehler begeht, aus dem wir erkennen können, wer er ist."
    „Wir? Welchen Nutzen hast du davon?"
    „Das wirst du beizeiten erfahren. Nimm dich vor Ror Perpulan in acht! Er trachtet nicht nur nach deinem Amt. Er ist gefährlich."
    Lyrta erblaßte.
    „Ich kenne Ror Perpulan und seine Pläne. Eines Tages wird offenbar werden, daß er abwegig ist, und dann ist seine Karriere beendet."
    „Falls er nicht vorher sein Ziel erreicht", antwortete die Stimme. „Du glaubst, du könntest mir nicht trauen.
    Aber du kannst mich nicht daran hindern, daß ich mich deiner Sicherheit annehme. Ich will über dich wachen. Ich will dafür sorgen, daß Perpulan seine Pläne nicht verwirklichen kann. Und vielleicht wirst du mir eines Tages dafür danken."
    Lyrta antwortete nicht sofort. Ohne daß sie es wollte, fühlte sie sich von dem ruhigen, sicheren Klang der Stimme beeindruckt. Sie hätte sich ohne Mühe vorstellen können, daß hier ein Freund zu ihr sprach - der Freund, dessen sie so dringend bedurfte.
    „Wenn ich dich brauche - wie kann ich dich erreichen?" fragte sie.
    „Du kannst mich nicht erreichen. Aber ich werde stets zur Stelle sein, wenn du mich brauchst. Ich gebe dir einen Beweis meiner Aufrichtigkeit. Es kann sein, daß der Mann, der sich Armadan von Harpoon nennt, mit deinen.Maßnahmen nicht zufrieden ist. Daß er mehr haben will und daß ihm alles viel zu langsam geht. Es gibt ein Mittel, ihn vorübergehend aus dem Gleichgewicht und zum Schweigen zu bringen. Ich will es dir nennen, wenn du mir zusagst, daß du es nur im Notfall anwenden wirst."
    „Ich sage es zu", antwortete Lyrta gefaßt.
     
    *
     
    Der Mann war unendlich lang und erschreckend dürr- derselbe Typ wie der Robotprüfer Pardubol, den Harden Coonor auf Martappon kennengelernt hatte. Er hatte ein häßliches Gesicht, aber seine Höflichkeit war so bestechend, daß es leichtfiel, ihm die körperlichen Nachteile zu vergeben.
    Der Mann hatte sich, nachdem er durch die Tür getreten war, fast bis zum Boden verbeugt. Dann stand er starr und wartete, bis er angesprochen wurde.
    „Wer bist du?" verlangte Harden Coonor zu wissen.
    „Man nennt mich Ror Perpulan, mein Ritter", antwortete der Dürre. „Ich bin der Arbeitsleiter für Flottenintegration und nähere mich dir in Ehrfurcht, um dir meine Dienste anzubieten."
    Harden Coonor machte eine gönnerhafte Geste in Richtung eines Sessels, der in seiner Nähe stand.
    „Deine Worte tun mir wohl", sagte er. „Von Ehtfurcht habe ich bisher noch nichts zu spüren bekommen."
    „Lyrta Rufur hat dich nicht mit der nötigen Hochachtung behandelt?"
    „Ganz und gar nicht. Sie mißtraut selbst der Säule, die mich identifiziert hat."
    Ror Perpulan ließ an seiner Reaktion erkennen, daß er nicht überrascht war.
    „Sie ist abwegig", sagte er. „Und solange sie das Amt der Arbeitsführerin innehat, werden sich die Dinge auf Durzuul nicht in deinem Sinn entwikkeln, mein Ritter."
    Harden Coonor horchte auf. Bot sich ihm hier die Möglichkeit, nach der er suchte? War zwischen Perpulan und der Frau ein Ränkespiel im Gang, das er für seine Zwecke nutzen konnte?
    „Was heißt abwegig?" erkundigte er sich.
    „Du hast dafür gesorgt, daß wir bioIogisch nach einem bestimmten Muster entstehen und daß uns bei der Entstehung ein gewisser Bewußtseinsinhalt mitgegeben wird. Bei Lyrta Rufur muß einer der beiden Prozesse, vielleicht sogar auch beide, fehIerhaft abgelaufen sein. Sie entspricht nicht dem biologischen oder psychischen Muster einer Arbeitsführerin."
    „Woran erkennt man das?"
    „Sie nutzt die Kapazitäten dieser Welt nicht so aus, wie es ihre Pflicht wäre. Alles geht viel zu langsam.
    Die LUR-Flotte

Weitere Kostenlose Bücher