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0972 - Die Stimme aus dem Nichts

Titel: 0972 - Die Stimme aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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waberndes Energiefeld gehüllt. Ror Perpulan warf sich zu Boden. Der angeschossene Robot glitt taumelnd und schwankend durch die Türöffnung zurück in den Nebenraum und explodierte dort. Die Detonation riß ein Stück der Wand ein, und Harden Coonor, der diesseits der offenen Tür stand, wurde vom Luftdruck gepackt und ein paar Meter weit geschleudert.
    Der Vario glitt in die Höhe. Aus einer Position halbwegs zwischen Boden und Decke des Raumes hatte er einen besseren Überblick über die Lage. Soeben raffte Ror Perpulan sich auf. Der zweite Kegelroboter zeigte sich ängesichts des Schicksals, das seinen Genossen betroffen hatte, unschlüssig, was er jetzt tun solle. Lyrta Rufur hatte das Manöver des Varios mit starrem Blick verfolgt und sich im übrigen nicht gerührt. Harden Coonor lag ächzend am Boden und schien nur halb bei Bewußtsein.
    „Ich werde Gewalt mit Gewalt beantworten!" erscholl die Stimme des Varios. „Ich habe die Lage unter Kontrolle und bin bereit, jeden weiteren Angriff gegen mich zurückzuweisen."
     
    *
     
    Perpulan sah zu ihm auf.
    „Du bist eine garbeschianische Maschine!" rief er zornig. „Du wirst vernichtet werden. Du magst die Lage beherrschen, aber ewig kannst du nicht da oben schweben."
    Das war dem Vario klar. Es lag auch keineswegs in seiner Absicht, die gegenwärtige Lage zur Flucht zu nützen.
    „Ich bedrohe niemand, solange ich nicht bedroht werde", sagte er. „Du hältst mich für ein garbeschianisches Produkt, aber du täuschst dich. Ich bin bereit, den Ritter der Tiefe über mein weiteres Geschick entscheiden zu lassen. Ihm vertraue ich mich an!"
    Er sah Lyrta Rufur an, daß sie ihn nicht mehr verstand., Aber auch für Perpulan kam die Entwicklung überraschend.
    „Du willst dich der Entscheidung des Ritters beugen? Auch wenn er deine Vernichtung bestimmt?"
    „Auch dann. Aber ich stelle Bedingungen. Entscheidet der Ritter auf meinen Tod, dann soll er selbst es sein, der das Urteil vollstreckt, kein anderer. Und damit niemand gegen die Vereinbarung verstoßen kann, dürfen der Ritter und ich nicht mehr voneinander getrennt werden. Ich muß ihn stets sehen können. Du magst uns bewachen lassen. Aber in dem Augenblick, in dem ein Unbefugter mich angreift, stirbt der Ritter!"
    Der entscheidende Augenblick war gekommen. Ror Perpulan hätte den Vorschlag des Varios als unverschämt zurückweisen müssen. Gewiß, er befand sich gegenwärtig in einer Zwangslage, aber so verfahren war sie nicht, daß er sich auf solche Bedingungen hätte einlassen brauchen. Aber das Angebot des Roboters enthielt ein Detail, das Perpulan für seine eigenen Zwecke zu nutzen gedachte. Wenigstens hoffte der Vario, daß er die Möglichkeit erkannte.
    Etliche Sekunden verstrichen. Lyrta Rufurs Gesicht war undurchdringlich. Harden Coonor kam stöhnend auf die Beine.
    „Ich nehme an!" sagte Ror Perpulan 1 aut. „Du bist dem Ritter der Tiefe überantwortet. Bist du mit dieser Entscheidung einverstanden, Lyrta?"
    Die Antwort mußte der Arbeitsführerin schwerfallen. Sie hatte nichts, worauf sie ihren Entschluß stützen konnte - außer vielleicht der Einsicht, daß der Vorschlag von dem Vario selbst ausgegangen war und dieser am besten wissen müsse, ob eine solche Entwicklung vor- oder nachteilhaft war. Das erforderte Vertrauen.
    „Einverstanden", sagte Lyrta.
    „Dann ist es entschieden!" rief Perpulan. „Mein Ritter, du triffst die Entscheidung, was mit dieser Maschine aus Garbesch geschehen soll. Hat sie nicht den Tod verdient?"
    Harden Coonor, noch halb benommen, wußte nicht, woran er war.
    „Ich? Warum soll ich ... was habe ich mit der Sache zu tun? Schießt das Ei doch einfach über den Haufen.
    Ich mag nichts ..."
    „Du bist der Mächtige!" fiel ihm Perpulan ins Wort. „Du fällst den Entschluß! „ „Also gut, er soll vernichtet werden", knurrte Harden Coonor.
    „Es ist beschlossen!" triumphierte Ror Perpulan. „Der Ritter der Tiefe selbst wird das Urteil vollstrecken.
    Laßt uns mit den Vorbereitungen beginnen!"
    Harden Coonor war blaß geworden. Der Vario dagegen war mit seinem bisherigen Erfolg vollauf zufrieden.
     
    10.
     
    Ror Perpulan machte von dem Anerbieten des Varios freizügigen Gebrauch und rief eine halbe Kompanie kegelförmiger Roboter zur Bewachung der „garbeschianischen Maschine" herbei. Daß auch der falsche Armadan von Harpoon in den Kreis der Bewachten miteinbezogen wurde, behagte diesem ganz und gar nicht. Er protestierte lautstark, und an der Art, wie

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