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0972 - Die Stimme aus dem Nichts

Titel: 0972 - Die Stimme aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schaltung gefunden!
    Streuimpulse in wirrer Folge prasselten auf die Sensoren des Varios ein, während die komplizierte Maschinerie des Anti-M-Strahlers zum Leben erwachte. Er sortierte die Signale auseinander und gewann binnen weniger Millisekunden ein klares Bild von den Vorgängen, die sich im Innern des Waffenaggregats abspielten. Er erkannte auch die Schaltung, die Ror Perpulan hatte vornehmen lassen. Er wußte jetzt, wie die Falle funktionierte! In dem Augenblick, in dem Harden Coonor den Strahler abfeuerte, würde das gesamte Aggregat explodieren.
    Er setzte sich in Bewegung.
    „Hör sofort auf, Harden Coonor!" rief er. „Du bist in Gefahr. Der Strahler wird detonieren und dich zerreißen! Ror Perpulan hat die Waffe präpariert ..."
    Im Hintergrund war Perpulan aufgesprungen und schrie in unbeherrschtem Zorn: „Schieß doch, du Narr! Gib Feuer!"
    „Ich habe ihn! Ich habe ihn ...", jubelte Harden Coonor.
    „Nicht schießen!" rief der Vario.
    „Ich verbiete ...", begann Lyrta Rufur, aber in diesem Augenblick hatte Harden Coonor den Auslöser gefunden.
     
    *
     
    Ein greller Blitz zuckte auf. Der Donner der Explosion brach sich rollend und vibrierend an den energetischen Wänden. Lyrta Rufur war instinktiv in Deckung gegangen. Als sie sich wieder aufrichtete, sah sie Ror Perpulan, der mit wutverzerrtem Gesicht vor ihr stand.
    „Ich bin soweit gekommen", stieß er hervor, „jetzt gehe ich nicht mehr zurück! Du wirst mir nicht mehr im Weg stehen ..."
    Er sprang auf sie zu, die Arme weit nach vorne gereckt und die Finger gespreizt, als wolle er sie erwürgen.
    Er war von $innen. Lyrta hielt ihm die Mündung der Schockwaffe entgegen, und als Perpulan darauf nicht reagierte, drückte sie ab.
    Es gab ein kurzes, häßliches Fauchen. Ror Perpulan erstarrte mitten in der Bewegung, als sei er gegen eine unsichtbare Wand gerannt. Dann brach er gelähmt zusammen.
    Bredner Flagulor kam herbei.
    „Er ist ein Abartiger, Lyrta", sagte er. „Wir werden ihn zu seinesgleichen bringen."
    Lyrta hörte ihn kaum. Ihr Blick war dorthin gerichtet, wo vor wenigen Augenblicken noch der M-Strahler gestanden hatte. Jetzt war nur noch ein Haufen zerfetzter, qualmender Metallteile zu sehen. Der Mann, der sich als Armadan von Harpoon ausgegeben hatte, lag reglos auf dem Boden, und in seiner Nähe schwebte der Vario.
    Lyrta eilte hinzu. Harden Coonor hatte die Augen geöffnet. Es war noch Leben in ihm, aber die fahle Blässe der Haut und die eingesunkenen Wangen verrieten, daß er an der Schwelle des Todes stand. Er hatte zu sprechen begonnen, mit matter, stockender Stimme: „Ihr habt’s gesehen ... ich kann nicht einmal eine simple Waffe bedienen. Ich bin kein Ritter der Tiefe ... oh, ich war einer ... vor langer Zeit. Ich nannte mich Igsorian von VeyIt und kämpfte gegen die Bilkotter ... aber ich war nicht wirklich Igsorian. Ehrgeiz ... Ruhmsucht ... der wahre Igsorian von Veylt wurde entführt ... ich an seiner Stelle untergeschoben. Ich erwarb das Wissen der Ritter der Tiefe, das Mal der Unsterblichkeit. Aber schließlich kam das Ende ... ich erinnerte mich meiner wahren Herkunft, meines Namens ... Harden Coonor ... und das Wissen ging verloren ..."
    Das Sprechen hatte ihn angestrengt. Er schwieg, und in das Schweigen hinein sagte der Vario: „Lyrta Rufur kniet an deiner Seite, Harden Coonor. Sprich zu ihr davon, wer die Horden von Garbesch wirklich sind!"
    Coonor indes hörte ihn nicht. Der Blick der eingefallenen Augen,wurde trübe.
    „Der wahre Igsorian von Veylt ... ich weiß nicht, wo er ist ... ob er noch lebt ... er möge mir vergeben ..."
    Ein letzter Ruck ging durch den gepeinigten Körper der Schädel sank schlaff zur Seite. Harden Coonor, der der Ritter Armadan von Harpoon hatte sein wollen, war tot.
    Lyrta stand nachdenklich auf, ihr Blick war auf den Vario gerichtet.
    „Du wußtest alles?" fragte sie.
    „Vieles. Zum Schluß war mir Perpulans Plan in allen Einzelheiten klar. Sein Verbündeter hatte den Anti-MStrahler mit einer Stauschaltung ausgestattet. Die Waffe mußte detonieren, da sie die zugeführte Energie nicht abstrahlen konnte. Der falsche Armadan von Harpoon solIte getötet werden. Perpulan hätte die Schuld an seinem Tod auf dich geschoben..Du warst am längsten abwesend, als Coonor und ich in der Halle warteten. Du warst die einzige, die offen an der Identität des Ritters zweifelte. Er hätte nicht viel Mühe gehabt, die übrigen Mitglieder des Rates von deiner Schuld zu überzeugen."
    Lyrta

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